Das Bloggerkarussell dreht sich … und drinnen sitzt heute Susan

Vor ein paar Tagen startete Daisydora einen Aufruf: Damit mal etwas frischer Wind durch die Bloglandschaft weht, in dem auch mal andere Autoren einen Gastbeitrag auf Horstson veröffentlichen, lud sie Blogger ein, sich bei uns zu melden – und siehe da: es haben sich schon einige Blogger gemeldet.
Heute sitzt Susan von Susan loves NYC im Bloggerkarussell und ich wünsche ein gute Fahrt…

Bitte recht freundlich!

Bitte, recht freundlich, bei Mickey klappt es doch auch

Mein Name ist Susan und ich schreibe für styleranking die New York Kolumne und ab und an Modebeiträge, habe lange für edelight gebloggt und seit kurzem schreibe ich einen eigenen Blog namens Sue loves NYC, in dem es um Mode, Beauty und ein kleines bisschen auch um New York geht. Wieso New York? Mein Vater ist dort aufgewachsen (als er drei Jahre alt war, ist er aus Deutschland mit dem Schiff nach New York ausgewandert – genau wie im Film), also lebt meine halbe Familie dort und ich habe mich schon als kleines Mädchen in die Stadt verliebt.

Mein Gastbeitrag heute soll aber nichts mit New York zu tun haben. Ich wollte heute auch nicht einfach nur über den neuesten Wintertrend schreiben, sondern, wenn ich schon einmal hier Gast bin, dann soll auch etwas „gescheites“ dabei herum kommen – „meaningful“ wäre das englische Wort dafür.

Ich möchte heute einen Appell starten, nämlich: bitte recht freundlich!

Kennt ihr sicher vom Fotografieren und passt daher auch zum Thema, um das es mir heute geht – die Bloggerwelt. Dort sind Fotos schließlich fast so wichtig wie der Text (bei manchen sogar wichtiger). Und damit bin ich auch schon mittendrin im Thema.
Outfit Posts sind beliebt, tausende von uns schauen sich Chiara in ihren tollen Outfits auf The Blonde Salad an. Die Chanel-Tasche – wow! Bei Chiara, einer der bekanntesten Bloggerinnen, verfallen wir leicht ins Schwärmen. Meiner Meinung nach auch zu Recht. Wird allerdings ein Blogger aus unseren eigenen Reihen zu einem Event eingeflogen, wird gleich getuschelt. „Wieso wird die immer eingeladen? Hast du mal ihren letzten Post gelesen? Furchtbar!“ Gönnen ist nicht so einfach. Weder in Deutschland, noch in der deutschen Mode-Blogosphäre.
Wenn sich zu Neid dann auch noch die Anonymität des Internets gesellt, dann wird es es oft schwierig. Eine Bloggerin erzählte mir vor kurzem, dass sie nach einem Outfitpost beschimpft wurde, wie sie sich mit ihrer Figur trauen könne, Outfitbilder zu machen. Dabei hat sie eine ganz normale Figur, nur eben nicht magere Model-34. Hätte sie diese Mini-Größe, dann hätte sich aber sicherlich auch jemand gefunden, der sich beschwert hätte, dass sie zu dünn sei. Blogger sind keine Models (auch, wenn man das ab und an meinen könnte) und so sollte dann vielleicht eher Wert auf das kreative gezeigte Outfit gelegt werden.

Nachdenken und tolerant sein

Ist es nicht auch viel spannender, wenn nicht jeder über das gleiche Ereignis oder denselben Press Day berichtet? Wenn wir Kleidung an normalen Figuren sehen und nicht an mageren Models wie in den Kampagnen?

Deshalb: bitte recht freundlich!

Nicht nur auf den Outfit-Fotos, sondern auch im Umgang miteinander. Sich gemeinsam freuen, macht nämlich auch gleich doppelt Spaß (und obwohl ich auch Mode-Blogger bin, spreche ich hier aus Erfahrung).

Bilder: The Blonde Salad; Sue loves NYC