Herrschaften? Auf zu APROPOS nach Hamburg! Letzte Woche wurde der Menswear-Store am Neuen Jungfernstieg 6 eröffnet und überzeugt seitdem mit seiner verflixt exklusiven Auswahl. Ich war bereits mehrfach vor Ort, habe jeden Winkel inspiziert, fotografiert und das Angebot gesichtet: Balenciaga, Christian Louboutin, Fendi, Gucci, Saint Laurent, Thom Browne, Off White und Valentino sind nur ein paar Labels, die ich an dieser Stelle nenne.
Shopeinrichtung
Eine komplett eigene Welt für alle Produkte der Kosmetik und der Düfte von Chanel gab es bis jetzt nur selten. Meistens werden die Klassiker und Novitäten aus den Bereichen Maquillage, Pflege und Parfum in Depots oder in den großen Departmentstores angeboten. Die komplette Range, inklusive der „Les Exclusifs“-Linie, findet man in keinem Chanel eigenen Laden. Das ändert sich jetzt zumindest in Deutschland glücklicherweise und der erste Flagshipstore machte unlängst in meiner Heimatstadt Hamburg auf. Hamburg ist gleichzeitig der Sitz der Deutschlandzentrale von Chanel und daher bot es sich an, gleich vor der Haustür dieses Konzept zu starten, da man dort dann sicherlich die Erfahrung sammeln kann, um in weiteren Städten diese weitere Facette duplizieren zu können.
Wer auch nur ein klein wenig über Chanel weiß, wird sicherlich ahnen, dass es nicht eine „normale“ Parfümerie sein kann, sondern eine Welt, die die Codes und die Haltung des Hauses mit all seinen Eigenheiten widerspiegelt.
Alle acht Wochen wird, abgestimmt auf die Kollektionen, die Dekoration komplett wechseln. Das erste Thema, perfekt auf Sommer und die Hafenstadt abgestimmt, ist „L’Air Marin“. Man findet überall die blau-weißen bretonischen Streifen wieder, die Chanel so sehr liebte. Nicht nur, dass sie selbst die Marinière-Shirts der Küste trug, wenn sie in La Pausa in den Ferien war. Auch ihre erste eigene Boutique, die sie 1913 in Deauville eröffnete, bot diese damals ihren „Poverty de Luxe“-Stil unterstreichenden Jerseys an. Kleine Seesäcke, Tampen in Bleu, Blanc-Rouge und gestreute kleine Anker unterstreichen in der Deko die Assoziationen spielerisch.
In der Einrichtung findet man vieles aus ihrer Welt wieder, so blinkt aus den Regalen neben ihrem venezianischen Löwen, der sich im Appartement in der Rue Cambon befindet, auch hier und da eine ihrer Glück bringenden Kristallkugeln aus der Dekoration. Die Sitzbänke sind gesteppt wie die berühmte „2.55“-Handtasche, während die Kissen in Veloursleder gearbeitet wurden – genau wie die in ihrer Suite im Pariser Hotel Ritz.
Die Farbcodes der weltweiten Boutiquen, mit dem von ihr so geliebten Schwarz, dem Beige und den vielen Spiegeln, lassen uns in ihre Schönheitsgeheimnisse eintauchen und professionelle Schminkplätze sind in lockere Warenpräsentationen integriert.
Die Palette der dekorativen Kosmetik geht über das übliche Sortiment hinaus und man entdeckt Farben, die teilweise nicht mehr oder nur in anderen Erdteilen erhältlich sind. Nagellacke mit unglaublich poetischen Namen und flamboyanten Nuancen laden ein, Neues zu riskieren. Die perfekte Auftragsweise wird einem gleich noch frei Haus dazu geliefert. Die Konsistenz der Lippenstifte ist legendär, genauso wie die Signalwirkung der großen, sich ständig ergänzenden Palette.
Das Team weiß unglaublich gut Bescheid und entführt in die Welt von Chanel. Viele Überraschungen und nur hier erhältliche Chanel-Items werden bereitgehalten. Die Chanel-Wattepads mit dem CC-Logo zum Beispiel oder auch die kugelrunde Seife aus der Serie „Le Blanc de Chanel“.
Reinigung, Pflege mit den verschiedenen Ranges, Make-up und dekorative Kosmetik bilden einen Schwerpunkt, inklusive Service von Hochzeits-Make-up Sessions mit Profis auf Vorbestellung und Einführungen in die verschiedenen Schminktechniken. Die komplette Palette von Serviceangeboten wird in einer Broschüre beschrieben.
Die Welt der Düfte bildet den zweiten Schwerpunkt. Hier natürlich für Damen und
Herren die kompletten Produktlinien – inklusive Derivate von Klassikern, wie Chanel No.5, No.19 und Coco oder auch den Schöpfungen der modernen Kreationen, die in den letzten Jahrzehnten hinzugekommen sind.
Eine große Rolle nehmen die Düfte der „Les Exclusifs“-Reihe ein. Der neueste Duft Boy, der nach Arthur Capel, der großen Liebe der Firmengründerin, benannt wurde, gesellt sich hier erstmalig zu den anderen Düften, die allesamt mit dem Leben und der Couture von Chanel zu tun haben.
Bois des Iles, Misia, Coromandel, Jersey, La Pausa, 31 Rue Cambon oder das berühmte Eau de Cologne Chanel, reihen sich elegant auf, um ihre verführerisch raffinierten Duftkompositionen zu verströmen. Die grafischen Flaschen mit den schwarzen Verschlüssen bilden die Krone der Chanel-Parfums und geben jeder Trägerin und jedem Träger den Personal-Couture-Touch. Viele der Kreationen duften an Männern genauso gut wie an Frauen und Cuir de Russie oder auch Sycomore werden schon lange von Männern favorisiert.
Das Levantehaus in der Mönckebergstraße 7 schlägt einen wunderbaren Bogen zwischen der Tradition von Chanel und hanseatischer Kaufmannsgeschichte. Das Haus, als Handelshaus gegründet und in klassischer Backsteinarchitektur einst für eine Reederei errichtet, bietet genau die richtige Umgebung, um edel aber ohne Schwellenangst die Welt von Chanel zugänglich zu machen. Lässig und ohne Allüre, mit kompetenter Freundlichkeit gepaart, holen einen die Mitarbeiter, alles meist ausgebildete Visagisten und Duftexperten, gemeinsam mit dem Storemanager Pierre Schiffmann charmant in die Chanel-Welten ab und beraten mit wirklichem Herzblut.
Schiffmann kennt aus langjähriger Erfahrung die Welt von Chanel und setzt den Service und die Philosophie mit vielen Add-ons, wie zauberhaften Verpackungen in weißen Logoboxen oder auch den zum derzeitigen Motto passenden kleinen Marine-Badges, perfekt um.
Termine für Duftseminare oder auch das perfekte Make-up machen er und seine Mitarbeiter gern im Voraus aus, damit auch genug Zeit und Ruhe vorhanden ist, um wirklich auf jeden Wunsch eingehen zu können.
Chanel Beauté ist täglich geöffnet und wer in Hamburg ist, sollte ihn unbedingt auf seine To-do-Liste Liste schreiben. Ein kleines Stück „Savoir faire“ in Hamburg mit dem Duft und den Farben der Rue Cambon. Heimathafen Hamburg für die Welt der Schönheit à la Mademoiselle Chanel …
Chanel Beauté
Mönckebergstraße 7, Hamburg Levantehaus
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10 Uhr bis 19 Uhr, Samstag 10 Uhr bis 18 Uhr.
(Bild: Courtesy of Diptyque)
Seelenlose Shopkonzepte, die von Merchandisern mit möglichst billigen Regalsystemen ausgestattet sind, dominieren unsere Innenstädte.
Ein Grund, warum wir bei Horstson Stores zeigen, die besonders individuell oder sehr einfallsreich gestaltet sind. Weit weg vom Einerlei, wie die Läden der australischen Kosmetikmarke Aesop, die unterkühlten Avantgardeboutiquen von Acne oder auch die Vintagewelten des Pariser Labels Maison Kitsuné.
Architekten stehen heute vor dem Problem, dass die Filialen weltweit individuell zu gestalten, was wesentlich schwieriger ist, als einzelne Läden einzurichten. Meistens bleibt es dann bei der Entscheidung, das Shopdesign zu vereinheitlichen, da der Aufwand und die Kosten zu groß wären, alles neu zu planen. Nur wenige Firmen bekommen den Spagat hin, das Corporate Identity zu übertragen, sich der regionalen Individualität zu stellen und sich nicht zu zeitgeistig einzurichten, um nicht Gefahr zu laufen, schnell wieder unmodern zu wirken.
(Bild: Aesop)
Es ist schon eine gute Tradition: Wenn Aesop einen neuen Store eröffnet, schauen wir gerne etwas genauer hin. Das haben wir in Frankfurt gemacht, in Mailand, in Berlin und in Hamburg sowieso. Warum wir Euch die Shops immer wieder gerne vorstellen, hat einen ganz einfachen Grund: sie sehen gut aus und sind individuell auf den jeweiligen Standort abgestimmt – monotone Shopeinrichtung sucht man also auch im ersten Aesop Store in Düsseldorf vergeblich …
(Bild: Acne Studios)
Die Mode sei überschätzt, der Store sieht aus wie eine Kühltruhe – die Kommentare zum neuen Store in New York sprachen eine klare Sprache. Aber dennoch, oder gerade deshalb, erfreut sich Acne immer noch großer Beliebtheit, wenngleich auch hier der Hype etwas abzuebben droht – es bleibt eben ein Jeanslabel, das irgendwann die Preise auf denen eines Luxuslabels angehoben hat …
(Bild: Olivier Saillant)
Am vergangenen Wochenende war ich für Horstson unterwegs und habe gleich einen kurzen Abstecher zur neu eröffneten CHANEL-Boutique in Saint-Tropez gemacht. Die Boutique unterscheidet sich von allen anderen schon dadurch, dass sie nur, wie könnte es auch anders an der Côte d’Azur sein, im Sommer geöffnet hat und in jedem Jahr neu gestaltet wird.
Die Boutique ist in der Villa La Mistralée untergebracht, die früher dem legendären Starfigaro Alexandre de Paris als Sommersitz diente. Nach einem langen Dornröschenschlaf wurde sie 2011 von Karl Lagerfeld wiederentdeckt und verwandelt sich seitdem – samt Pool, Wintergarten und Badehaus – Jahr für Jahr zum CHANEL-Universum.
Schaufensterbummel – Guccis Pre-Fall 2016 Inszenierungen
Posted on 12. Mai 2016(Bild: Courtesy of Gucci)
Auch wenn es vermeintlich altmodisch erscheint und sich viele Geschäfte längst den Schaufensterdekorateur sparen, liebe ich es – besonders an Sonntagen, wenn die Geschäfte geschlossen sind – mir die Nase an den Scheiben platt zu drücken und einen Schaufensterbummel zu machen. Da wir aber nicht alle ständig nach Mailand oder Paris kommen, nehme ich Euch einfach mit und zeige Euch heute die Schaufenster, die Alessandro Michele für die Präsentation seiner Gucci Pre-Fall-Kollektion entworfen hat.
Palazzo Fendi Rom – Highlights Herbst/Winter 2016
Posted on 29. März 2016Bild: Courtesy of Fendi
Während der Mailänder Modewoche präsentierte Fendi nicht nur die neue Prêt-à-porter-Kollektion für den nächsten Winter. Das italienische Label wiedereröffnete gleich im Anschluss – mitten in der römischen Innenstadt- den Palazzo Fendi. Das Gebäude ist das Stammhaus der römischen Dynastie und tritt frisch renoviert als neue Sehenswürdigkeit der italienischen Hauptstadt auf und birgt gleichzeitig viele Überraschungen.
Dadurch, dass die Verwaltung des Unternehmens im vergangenen Jahr aus den Räumen ausgezogen ist, konnte man über neue Konzepte nachdenken. So entstand nicht nur der Flagshipstore des Hauses, sondern eine ganze Welt, die sich komplett Fendi widmet. Dass Fendi für die Italiener ein Nationalerbe ist, zeigte sich spätestens daran, dass sogar der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi zur Einweihung des Palazzo Fendi kam …
Bild: Aesop
Kaum eine Firma schafft es so gut, seine klaren, ausgeklügelten und schlichten Produkte so hochwertig und immer wieder neu zu inszenieren wie Aesop. Die Läden sind neben den wirklich formidablen kosmetischen Wässerchen und Tinkturen jedes Mal wieder, was Service und Beratungskompetenz angeht, ein Erlebnis. Aber vor allem sind sie eine Augenweide für Interieurliebhaber.
Aesop hat es sich von Anfang an auf die Fahne geschrieben, sich nicht nur jedem Standort stilistisch anzupassen und jeden Laden individuell zu gestalten. Die australische Firma arbeitete von Anfang an mit innovativen Architekten und mit lokalen Handwerkern zusammen, die ihre besondere Art von Materialien und Kunsthandwerk einfließen ließen. Deswegen stellen wir bei Horstson auch sehr gerne die Läden vor, die internationale Standards setzen.
Bild: PR
Da sagt mal einer, dass Onlineshops bei der saisonalen Order nur auf große Marken und Umsatzgaranten setzen. Zumindest bei MR PORTER müssen sich die immerwährenden Kritiker ein neues Thema zum Meckern überlegen (was schwierig wird, den bislang habe ich bei dem Online-Riesen keine Angriffsfläche ausmachen können): Der neueste Streich kommt direkt aus Japan und heißt BEAMS. Dabei handelt es sich um einen amerikanischen Store, der 1976 in Harajuku, Tokio, ins Leben gerufen wurde …