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Glen Luchford

Kampagne

Gucci lanciert Herbst/Winter-Kampagne für 2019/2020: Gucci Prêt-à-porter

(Gucci Herbst/Winter-Kampagne 2019/2020: „Gucci Prêt-à-porter“; Bild: Glen Luchford)

Es gab mal eine Zeit, in der die Leser eines Modemagazins genau wussten, was zukünftig im Trend ist, ganz ohne dieses merkwürdige Gefühl, dass es einen Zusammenhang zwischen Anzeigen und redaktionellen Inhalt geben könnte. Das ist zugegebenermaßen schon einige Jahre her und so fühlt man sich manchmal hingerissen, voller Sehnsucht nach der guten alten Zeit von eben dieser zu träumen.
Die Geschichte der Mode und Geschichten über die Mode sind der Stoff der Legende, die mit dem Aufkommen der Prêt-à-porter und ihrer Blütezeit zum Leben erwacht, jene ikonischen Bilder, die vier Jahrzehnte umfassen: die 50er-, 60er-, 70er- und 80er Jahre. Diese Jahrzehnte sind es, die Alessandro Michele für Gucci in den Fokus der Herbst/Winter-Kampagne für 2019/2020 rückt.

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Kampagne

Punks im Park von Selinunt

(Gucci Pre-Fall-Kampagne 2019; Foto: Glen Luchford)

Ich gebe zu, der Header täuscht. In der neuen Pre-Fall-Kampagne von Gucci steht nicht Punk im Mittelpunkt, sondern die Tempelruinen des archäologischen Parks von Selinunt in Sizilien, die man auf obigem Bild – wenn überhaupt – erst auf den zweiten Blick entdeckt. Sei es drum, es gehört zur Strategie von Alessandro Michele, den Betrachter auf’s Glatteis zu führen und selbst in Kampagnen zu einer Zwischenkollektion zu unterhalten. Bei anderen Marken merkt man in diesem Genre oftmals, wie stiefmütterlich die Pre-Fall-Kollektionen behandelt werden. Doch nicht so bei Gucci – da wird das komplette Team, bestehend aus Fotograf (Glen Luchford), Art Director (Christopher Simmonds), Hair Stylist (Paul Hanlon), Make-up Artist (Thomas De Kluyver) und jeder Menge Models vom fernen Mailand an diesen antiken Ort gefahren, um den Geist des klassischen Symposiums heraufzubeschwören, das Zusammensein nach dem Bankett, bei der sich die Menschen zur Begleitung von Musik und Tanz treffen, Gedichtvorträge hören und lange Gespräche führen würden.

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Kampagne

Gucci: Wimmelbilder der Werbekampagnen

(Gucci Frühjahr/Sommer 2019 Kampagne; Bild: Glen Luchford)

Exklusive Neuigkeiten von Gucci … Schon spannend, wie sich vertraute Marken und deren Werbekampagnen im Verlauf von einigen Jahren verändern können. An mein erstes Mal Gucci-Kampagne kann ich mich, wie wohl einige andere Leser auch, sehr gut erinnern – es handelte sich um einem Gucci-Gürtel aus der Zeit Tom Fords, um genau zu sein aus der Männerkollektion 2001, fotografiert von Terry Richardson. Das Kampagnenmotiv zeigte – brustabwärts – ein Männermodel in Jeans, wie es sich am Gürtel zog. Der Gürtel bildete, was wohl gleichermaßen dem Zeitgeist, wie auch der Arbeit des Fotografen geschuldet war, eine Art Phallussymbol.
Damals waren zuerst Mario Testino und danach Terry Richardson, ab und an Mathias Vriens und etwas später dann das Fotografenduo Mert Alas & Marcus Piggot dafür verantwortlich, die Kampagnen des italienischen Modehauses ins rechte Licht zu rücken. Letztere bildeten in ihrer abstrakten Bildsprache und den überhöhten, dunkel monochromen Farben perfekt das ab, wohin sich damals die Marke entwickelt hat.

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Alessandros Arche

(Gucci Cruise 2019 Kampagne: #GucciGothic; Foto: Glen Luchford)

Die Geschichte von Noah und seiner Arche ist hinlänglich bekannt: Der fromme Patriarch Noah baut ein Schiff, da er von Gott den Auftrag bekommen hat, Familie und Tiere vor der drohenden Sintflut zu retten. Die von Noah gebaute Arche entsprach in der Größe dem anzunehmenden Auftragsvolumen: 300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch, was ungefähr einer Länge von 133 Metern, 22 Metern Breite und 13 Metern Höhe entspricht.
Die Arche, die Alessandro Michele für Gucci gebaut hat, ist wesentlich kleiner, dafür aber ungleich schöner, so zumindest mein Eindruck, wenn ich mich durch die Cruise-Kampagne „#GucciGothic“ klicke …

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Kampagne

Schwein gehabt

(Harry Styles für Gucci Cruise 2019 Tailoring Kampagne; Bild: Glen Luchford)

Never change a winning Team – nachdem Harry Styles schon in der letzten Gucci Tailoring-Kampagne der Hauptakteur war, reist der Sänger, Songwriter, Mädchen- und Jungenschwarm nun von einem Fish-and-Chips-Restaurant im Norden Londons in die historische Villa Lante in der Nähe von Viterbo nördlich von Rom – und das für die neue Gucci Cruise 2019 Tailoring-Kampagne für Herren.
Während Styles letztes Mal nur einige Hühner und Hunde im Schlepptau hatte, steht er nun mit noch mehr Tieren – nämlich einem Lamm, einer Ziege und einem Ferkel – vor der Kamera von Glen Luchford …

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Kampagne

Da lacht das Sammlerherz

(Gucci Herbst/Winter-Kampagne „Gucci Collectors“; Foto: Glen Luchford)

Es soll ja Leute geben, die alles Mögliche sammeln: Schlümpfe, Schmetterlinge, Puppen – es gibt fast nicht, was des Sammelns unwürdig erscheint. Für die Herbst/Winter-Kampagne hat sich Alessandro Michele von obsessiven Kunst- und Artefakte-Sammlern inspirieren lassen, also von den Menschen, die leidenschaftlich Bilder, Antiquitäten, seltene Gegenstände und andere Vintage-Objekte sammeln. Oftmals bauen sie Schreine für ihre Sammlungen; historisch betrachtet, entsprangen aus den privaten Sammlungen oftmals Museen und Stiftungen. Die Bilder der aktuellen Gucci-Kampagne erkunden nun dieses Phänomen und legen den Reiz einer eigenwilligen Kuration nahe. Doch schaut einfach selbst:

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News

Harry im Chippy

(Harry Styles für Gucci, Bild: Glen Luchford)

Was fällt auf, wenn man sich die Bilder der Gucci Herbst/Winter 2018-19 Tailoring-Kampagne für Herren anschaut? Die Bilder wirken – ganz im Gegensatz zu vorherigen Kampagnen des italienischen Labels – fast schon clean, regelrecht aufgeräumt (zumindest wenn man sich die diversen Kleintiere „wegdenkt“. Ganz ohne Klimbim geht es eben nicht bei Gucci).
Als Location wurde eine britische Institution gewählt: der Fish-and-Chip-Shop. In London sind diese Shops als „Chippy“ bekannt und regelrecht eine Instanz, an der Menschen zusammenkommen und Kabeljau, Pommes frites und Mushy Peas (ihr wisst schon – dieses merkwürdige Erbsenpüree, auf das die Briten so abfahren) kaufen.

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Kampagne

Dapper Dan für Gucci

Foto: Glen Luchford

In Guccis aktueller Men’s Tailoring Werbekampagne ist Daniel Day, besser bekannt als „Dapper Dan“, zu sehen. Es handelt sich um eine Zusammenarbeit, die insofern durchaus spannend ist, als dass sich Alessandro Michele, Creative Director von Gucci, vor wenigen Monaten Plagiatsvorwürfen konfrontiert sah. Der Grund hierfür waren, nunja, „Zitate“ von Michele an Designs von Dapper Dan, der in den 80er- und 90er-Jahren mit Logoprints zahlreicher Luxuslabels spielte. Das sah dann im Vergleich von einem Oberteil von Dapper Dan aus dem Jahre 1989 zu einer aktuellen Kollektion von Gucci so aus:

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Kampagne

Guccilla

Lustig, erst vorgestern fanden wir Gucci schon ein wenig eintönig – ein Wort, was bei den Entwürfen von Alessandro Michele verwundert – überrascht das Label mit einer überaus spannenden Kampagne und insbesondere mit einem dazugehörigen Film, den man unter keinen Umständen verpassen darf: “Gucci and Beyond”. Doch gucken wir uns das 1:14 Minuten lange Werk erst mal im Director’s Cut an …

Gedreht wurde “Gucci and Beyond” von Glen Luchford, der ja schon in der Vergangenheit für den ein oder anderen Gucci-Kampagnenfilm verantwortlich war. Inspirieren lassen hat sich der Fotograf und Regisseur von einer skurrilen Mischung aus Star Trek und japanischen Science-Fiction-Filmen der 60er- und 70er-Jahren.
Ergänzt wird “Gucci and Beyond” durch Kampagnenmotive, die sicher auch für Gesprächsstoff sorgen werden. Ob sie auch für rege Umsätze sorgen werden, bleibt abzuwarten.

Hier die Bilder der “Gucci and Beyond”-Kampagne:

“Gucci and Beyond”;  Courtesy of Universal Studios Licensing LLC ; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; Bild: Glen Luchford


“Gucci and Beyond”; TM & © 2017 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks are properties owned by CBS Studios Inc. All Rights Reserved; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; TM & © 2017 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks are properties owned by CBS Studios Inc. All Rights Reserved; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; TM & © 2017 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks are properties owned by CBS Studios Inc. All Rights Reserved; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; TM & © 2017 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks are properties owned by CBS Studios Inc. All Rights Reserved; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; TM & © 2017 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks are properties owned by CBS Studios Inc. All Rights Reserved; Bild: Glen Luchford

“Gucci and Beyond”; Bild: Glen Luchford

Kampagne

Wild Days and Nights in Rome: Gucci – Kampagne Spring-Summer 2017

Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich tatsächlich gedacht, dass das Model Lorens Miklasevics im Gesicht tätowiert ist. Schaut man sich die Bilder aber genauer an, fällt auf, dass die Farbe eher an Filzstift als an Tinte erinnert. Macht nichts – die Kampagne ist trotzdem sehenswert und erinnert nicht am Entferntesten an naive, kindliche Kritzeleien, sondern ist – genauso wie die Kollektionen von Alessandro Michele – ein Wimmelbild der Mode par excellence.

Allein die offiziell kommunizierten Inspirationsquellen machen schon klar, dass wir hier eben nicht nur schnöde Fotos sehen, die von Glen Luchford inszeniert und von Christopher Simmonds gestylt wurden, sondern um eine komplexe Geschichte: Das Haus und Atelier des Expressionisten Cy Twombly (dessen Werk übrigens vor Kurzem in einer großen Ausstellung in Tate Modern präsentiert wurde), die Arbeit des postmodernen Malers und Collagisten Mario Schifano und Einflüsse der Schauspielerin Laura Betti liefern den Stoff, aus dem Kampagnenträume sind.
Für die Tiere waren übrigens nicht die Tierpräparatoren von Deyrolle zuständig – die Models, neben Miklasevics habe ich noch Daisy Cvitkovic, Dwight Hoogendijk gesichtet, mussten sich im wahrsten Sinne des Wortes in die Höhle des Löwen (und des Tigers und der Giraffe) wagen. Und spätestens das macht dem Betrachter klar, dass Träger der Kollektionen von Alessandro Michele auf verschiedenen Ebenen Mut beweisen sollten …

Wer sich bis hierher durchgekämpft hat, wird natürlich noch belohnt: Hier das sehr sehenswerte Video zur Kampagne, zu der die italienische Künstlerin Nada den Soundtrack beisteuerte – allerdings unbewusst: „Amors Disperato“ wurde schon im Jahr 1983 veröffentlicht …