Links: Jacket von Gucci; rechts: Cardigan von Marc Jacobs
Stilberater, wie der bekannteste der Republik, Bernhard Roetzel, müssen sich jetzt mal bitte kurz die Augen zuhalten, weil ich hier Kombinationen von einzeln korrekten Teilen zeige, die man aber so als Gentleman besser nicht trägt oder zumindest nur zu Freizeitanlässen … aber bitte nicht zur Fuchsjagd … Das weiss ich, weil ich vor einigen Tagen das ultimative Stilbuch von Bernhard Roetzel „Der Gentleman: Handbuch der klassischen Herrenmode“ mal wieder hervor geholt habe, um nachzuprüfen, wie schlimm es mit mir schon geworden ist 😉
Damit wir uns hier nicht missverstehen: ich empfehle erwachsenen Männern ausdrücklich, das Buch mal durchzublättern und sich insbesondere den Anspruch an Langlebigkeit, Qualität und Korrektheit der Garderobe, hinter die Ohren zu schreiben. Aber manches darin ist mir zu streng … wahrscheinlich deshalb, weil ich es nicht verstehe.
Nun kommen aber erst mal alle Teile nach Art des Hauses daher. Und da geht es schon los mit der Frage, warum soll man als moderner Mann keinen Cardigan unter dem „Dienstjackett“ seines Anzugs tragen? Ich habe zum Anzugjackett von Gucci (Prince Of Wales Wool Check Suit Jacket, 1390 €) jedenfalls den hübschen Cardigan von Marc by Marc Jacobs rausgesucht (Silk Cotton and Cashemere Blend Cardigan, 225 €). Wie findet ihr das?
Links: Hose von Gucci; rechts: Hose von Griffon
Die Hose zum Anzugjackett, die Slim Fit Prince Of Wales Wool Check Suit Trousers, für 550 €, kann man auch mal alleine mit Hemd, Cardigan oder Pulli tragen. Die Griffon Regular Fit Cotton Trousers von Orlebar Brown (245 €) sind wegen der Farbe in der Auswahl gelandet. Man kann aber zumindest mal vor dem Spiegel probieren, wie die zum chicen Jackett von Gucci gehen ….
Links: Blazer von Richard James; rechts: Sweater von John Smedley
Ein schöner Tweedblazer gehört in den Schrank jedes Gentleman, Herr Roetzel nennt das dann Sportjacke … aber egal – für uns Laien ist das der Hyde Slim Fit Harris Tweed Blazer von Richard James (730 €), der mir mit fein gestricktem Pulli (John Smedley, Kendal Merino Wool Sweater, 190 €) und T-Shirt darunter gut gefällt. Es geht aber naturgemäß auch ein Hemd.
Links: Blazer von Massimo Alba; rechts: Sweater von Hentschman
Pullis jeweils von Burberry
Das Jackett aus Fischgrät-Tweed von Massimo Alba nennt sich Slim Fit Unstructured Herringbone Blazer (810 €) und bringt mich zu der Frage: warum sind so viele korrekte Blazer für Männer heute ungefüttert? Für sachdienliche Hinweise wäre ich auch hier an dieser Stelle sehr dankbar.
Da kann man dann wenn es kalt ist auf jeden Fall einen ordentlichen Pulli, sozusagen Ton-in-Ton, dazu vertragen. Der nennt sich schlicht Wool Crew Neck Sweater (185 €) und ist von Hentschman. Dass dort wo echte Gentlemen nach Klamotten suchen, Burberry nicht weit ist, weiß man als Horstsonian. Und hier kommen die Pullis von Bailey für schattige Tage: der Elbow Patch Cashemere Sweater von Burberry Brit (395 €), dessen Ellenbogen-Flicken chicer weise blau und nicht braun sind … und der Merino Wool Cable Knit Sweater (Burberry London, 595 €), für Männer die Zopfpullis und Burberry lieben.
Links: Anzug von Canali; rechts: Pulli von Jil Sander
Die „Italiener“ schwelgen modisch bevorzugt in schönen Stoffen. Und der Check Wool Suit von Canali (1395 €) beweist das mal wieder. Dazu geht der Mazarine Fine Knit Merino Wool Sweater (230 €) von Jil Sander, den man dann aber auch als Erinnerungsstück an Jiline S. ordentlich in Ehren halten sollte.
Links: Hose von Ami; rechts: Hose von Slowear
Eine Cordhose braucht man als Mann, da geht fast kein Weg dran vorbei. Ich habe schon so viele gezeigt, aber die zwei habe ich noch übrig: die Regular Fit Corduroy Trousers, von Ami (175 €) und die Incotex Slim Fit Corduroy Trousers von Slowear (240 €), auf die manche Männer schwören (das frage ich Bernhard Roetzel natürlich auch, warum das so ist).
Links: Pulli von John Smedley; rechts: Sweater von Faconnable
Und schon sind wir fast bei den Hemden angelangt. Zuerst nur noch zwei Pullis zum Vergleichen. Der gewohntermaßen sehr feine Lyndhurst Merino Wool Sweater (180 €) von John Smedley, der sich auch dann angenehm trägt, wenn man Wolle auf der Haut nicht mag … und der Cotton, Silk and Cashemere Blend Sweater von Faconnable (165 €), der auch gar nicht kratzig ist.
Links: Hemd von Burberry London; rechts: Hemd von Canali
Die Hemden, meine Herren Gentlemen, das ist ein eigenes Thema: ganz sicher geht ein schönes weißes Hemd dazu. So weit, so einfach. Aber ich habe wie immer den Zug zu weniger klassischen Möglichkeiten und schlage daher die beiden folgenden „Kompromisse“ vor: das Blue Check Cotton Shirt mit ganz feinem Fadenkaro von Burberry London (240 €) und das „frischmachende“ Slim Fit Cotton Twill Shirt von Canali (150 €), das naturgemäß zum Tweed-Jackett etwas italienischer wirkt, als das übliche Weiße …
Links: Schuhe von Ami; rechts: Einstecktuch von Gucci
Herr Roetzel empfiehlt gerne gute braune Schuhe … da kommen wir sicher nie zusammen, Herr Roetzel, da bleibe ich hart. Drum bekommt ihr von mir zu den Gentlemen-auf-Abwegen-Looks die etwas weniger klassischen Two Tone High Shine Leather Brogues von Ami, in Oxblood und Schwarz (350 €) … wer unbedingt braune Brogues will, hat ohnehin schon welche im Schrank.
Von mir gibt es nur noch ein Einstecktuch, das zu den Tweedjacken und dem karierten Anzug von Gucci passt: das Cotton and Silk Blend Pocket Square von Gucci (80 €).
Fertig ist der Gentlemen, oder? Herrn Roetzel muss ich das auch noch fragen, aber erst mal frage ich euch, liebe LeserInnen? Wie streng seht ihr das mit der Trennung von Business und Sportjacken?
Siegmar
14. November 2013 at 11:29Diesmal ist die Entscheidung ganz einfach, ich nehme dann mal das komplette Packet, super schön sind auch die Schuhe.
Ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen, neben dem Anzug von Canali ist ein Cardigan von Smedley und kein Pulli von Jil Sander 😉
Daisydora
14. November 2013 at 20:55@Siegmar
Danke für den Hinweis … da hatte ich schon die Bilddatei falsch bezeichnet … Du hast natürlich vollkommen recht, das ist ei n Cardigan von John Smedley … es freut mich, dass Dir die Sachen gefallen 🙂 … und die Hose, die hier als Markenbezeichnung Griffon hat, ist von Orlebar Brown … kurz: Horst hatte Stress mit meinen vielen Fotos … sorry!
monsieur_didier
14. November 2013 at 21:16…die Burberry-Pullis finde ich wunderschön…
vor allem der rechte…
und Harris Tweed Sackos sind für mich der Inbegriff von englischer Casual-Lebensart, vor allem wenn sie so eingetragen sind, dass sie Flicken haben und gestopft wurden…
und geradezu der Inbegriff von Stil ist die verwendung von Stofftaschentüchern…
Manufactum hatte vor einiger Zeit ein Kontingent alter Taschentücher im Verkauf, da konnte ich nicht widerstehen…
monsieur_didier
14. November 2013 at 21:16…sorry, meinte „vor allem den rechten…“ 😉
Daisydora
15. November 2013 at 17:20@Monsieur_Didier
Ja, der rechte von Burberry hat einiges aufzubieten … toller Schnitt mit dem Raglan und den Zöpfen … sieht schwer nach Lieblingspulli aus: Sind das eigentlich Farben, die Du gerne trägst? Ich hab das glaube ich bei Dir noch nicht raus.
Tweedsakkos sind für mich auch ein Muss. Ich habe nur eine Twedjacke, aber das ist dieses uralte Teil von Jil Sander, das aus Schwarz-Weiss-Rotem Tweed ist (da war R. Simons noch neu in dem Laden …).
Wenn Du das mit den Stooftaschentüchern sagst, dann sollte ich da vielleicht auch mal zugreifen … aber Frauen haben ja solche mit Spitze, oder? 🙂
Sich modisch fit machen - Design your life..
22. November 2013 at 10:09[…] ist jetzt erst einmal in weite Ferne gerückt. Aber auch im Büro soll es Tage geben, da ist das Blazer einfach zu viel, da muss man sich einfach bewegen und kommt ins Schwitzen. Genau in diesem Moment […]