Peter Lindbergh, London, Mai 2016; © Stefan Rappo
Wie die Zeiten sich doch ändern – irgendwann Ende der Achtziger gab Björk eine Autogrammstunde in einem Technikkaufhaus in Hamburg. Wir standen stundenlang an, bis sie uns – als einer der letzten – endlich ein Autogramm gab. Dass wir unsere Mittagspause dafür etwas – nunja – ausdehnten und im Anschluss zum Chef zum Rapport mussten, spielte beim Anblick der signierten Schallplatte (!) keine Rolle mehr und ich denke noch heute gerne an diese kleine Geschichte zurück.
Etwa zur gleichen Zeit schuf ein deutscher Fotograf ein mittlerweile legendär gewordenes Titelbild der britischen Vogue. Peter Lindbergh lichtete dafür 1989 fünf junge Models in der Innenstadt von New York ab: Linda Evangelista, Naomi Campbell, Tatjana Patitz, Cindy Crawford und Christy Turlington gingen als „The Big Five“ in die Geschichte ein. Claudia Schiffer, Stephanie Seymour, Yasmeen Ghauri und Karen Mulder durften sich erst später in die Riege der Supermodels einreihen.
Peter Lindbergh. A different Vision on Fashion Photography; © Taschen Verlag
Heute sammelt kaum jemand noch Autogramme; Selfies müssen es schon sein, die vielleicht im unvorteilhaften Neonlicht einer Messe entstanden sind, bei der sich YT-„Stars“ der staunenden Menge zur Schau stellen. Auch werden klassische Autogrammstunden immer seltener. Wie schade, ist es doch eine willkommene Möglichkeit, ein Souvenir zu ergattern, durch das einem auch Jahre später schöne Erinnerungen in den Sinn kommen. In wenigen Tagen Berlin besucht nun Peter Lindbergh – als ein richtiger Star – Berlin und gibt dort eine seiner sehr rar gesäten Signierstunden.
Den Grund für diesen sehr exklusiven Besuch in Berlin liefert der Taschen Verlag, der dort endlich einen Flagship Store eröffnet. Warum endlich? Hamburg, Amsterdam, Beverly Hills, Brüssel, London,Hollywood, Kopenhagen, Köln, New York und Paris haben schon einen. Was fehlt? Die Hauptstadt. Da gab es zwar zeitweilig einen Shop auf der Friedrichstraße und vor Jahren einen Pop-up-Store (sogar an der selben Adresse, an der jetzt das Flagship eröffnet – der Schlüterstraße 39), aber eine „richtige“ Heimat gab es für den Verlag bisher nicht.
Peter Lindbergh. A different Vision on Fashion Photography; © Taschen Verlag
Peter Lindbergh wird am Eröffnungstag des Taschen Stores sein neues Buch „A Different Vision on Fashion Photography“ signieren – ihr erinnert Euch: Peter hat es vor einigen Wochen schon vorgestellt.
Der Tag ist auch insofern gut gewählt, als dass die meisten unter uns sicher nicht am Samstag arbeiten müssen und eben keinen Ärger vom Chef bekommen werden, wie ich es damals bekam. Das Autogramm ist übrigens bis heute – ganz im Gegensatz zum Ärger – geblieben …
Peter Lindbergh – Booksigning
TASCHEN Store Berlin
Schlüterstraße 39
10629 Berlin
Samstag, den 3. Dezember; 16–18 Uhr
PeterKempe
21. November 2016 at 18:02Für ihn würde ich auch Ärger mit dem Chef riskieren. Peter Lindbergh ist einfach großartig!
René
21. November 2016 at 18:52Schöne Geschichte und den Store in der Friedrichstraße mochte ich eigentlich ganz gerne 🙂
Bin auf den neuen gespannt.
andreas
22. November 2016 at 11:07Björk, höre ich seit zwei tagen lustigerweise wieder.
Lange nicht gehört.
Siegmar
22. November 2016 at 11:14Sehr schön, dann wollen wir mal in der Schlange anstehen!
Marc
22. November 2016 at 11:38Leider nicht in Berlin, würde mich gerne in die Schlange stellen 😉
Jen
15. Januar 2017 at 15:15Ich liebäugle mit dem Buch – ist es ein Kauf wert? Obwohl ich mir diese Frage bei Maestro Peter L. wohl sparen könnte 😉 Liebe Grüße Jen
Horst
15. Januar 2017 at 15:38Hallo Jen, ja – das Buch ist auf jeden Fall den Kauf wert und ist ein guter (und sehr tiefer) Überblick in die Arbeiten von Lindbergh! Lohnt!