Man weiß nicht ganz was Fergie mit M.I.L.F. ausdrücken möchte. Einige Pressestimmen (wie die SZ Online) bezeichnen das Video als „feministischen Fehltritt“. Will Fergie feministisch sein? Angeblich geht es um Mütter, die „einen Job haben, eine Karriere verfolgen, Familie haben und immer noch Zeit finden, sich um sich selbst zu kümmern und sexy zu fühlen“. Kim Kardashian West, Chrissy Teigen, Ciara, Supermodels Alessandra Ambrosio, Isabeli Fontana, Natasha Poly, Gemma Ward sowie Amber Valletta, Plus Size-Model Tara Lynn, Devon Aioki und Angela Lindvall sollen eben diese Mütter verkörpern. Welchen „Job“ Kim Kardashian hat, sei jetzt mal dahingestellt. Das ganze Video ist zudem natürlich nicht im Ansatz feministisch sondern ein einziger Latex-Milchporno mit dem Schriftzug „Slippery When Wet“ auf Fergies Oberteil am Ende des Videos. Ach richtig und zwischen den ganzen dicken Hupen und bumsbaren Müttern ist dann ja noch das Lied. Ja, das ist wirklich einfach vollkommen überflüssig.
Music
Auf der Baustelle von Erwin Wurms Haus: Róisín Murphy – „Take Her Up To Monto“
Posted on 10. Juli 2016Es ist ein wenig bezeichnend, dass Róisín Murphy auf dem Cover zu „Take Her Up To Monto“ auf einer Baustelle zu sehen ist. Hört man sich die ersten drei Stücke ihres neuen Albums an, klingt das wie die Baustelle eines Hauses des Künstlers Erwin Wurm. Mal aufgeblasen, mal extrem schmal, mal auf den Kopf gestellt, aber auf keinen Fall stabil. „Mastermind“, „Pretty Gardens“ und „Thoughts Wasted“ (ein Song über Drunk Dialing) könnte man auch getrost aneinander schneiden. Auffallen würde das nicht. Und dann plötzlich kommt bei „Lip Service“ Bossa Nova um die Ecke und man mag sich gar nicht vorstellen, wie toll das Musikvideo dazu aussehen mag, sofern es denn eines geben wird. Es folgt „Ten Miles High“.
(Foto: BrauerPhotos / Neugebauer für Volkswagen AG; DRIVE. Volkswagen Group Forum )
Klassik der Zukunft: Letzte Woche durfte ich einen ganz besonderen Abend in Berlin verbringen, bislang fehlte jedoch die Zeit, über das spannende Projekt an der Friedrichstraße zu berichten. Endlich habe ich ein paar ruhige Minuten gefunden, um näher darauf einzugehen: Das Deutsche Kammerorchester (DKO) Berlin hat gemeinsam mit dem DRIVE. Volkswagen Group Forum und dem Label Neue Meister von Berlin Classics zum Konzert der etwas anderen Art geladen. Erst einmal jede Menge Namen, ungewöhnliche Namen für ein Online-Magazin unserer Art (beim Thema Musik sonst bitte immer unserem Profi Jan folgen).
Shirley Manson wird wohl auch noch mit 80 Jahren bunte Patchwork-Mäntel tragen und sich die Haare pink färben. Wenn sie bis dahin auch immer noch so klingt wie jetzt, sind ihr die Fans mit Sicherheit auch ins ebenfalls hohe Alter treu.
Wie das mit dem Alter so ist, sammelt man nicht immer nur schöne Erfahrungen. Und eben diese werden auf „Strange Little Birds“ in Songs wie „Even Though Our Love Is Doomed“ oder „If I Lost You“ geradezu zelebriert.
„ … And even though our love is doomed, and even though we’re all messed up, we’re still waiting for tomorrow…“
Hoffnung hat Shirley also noch. Und wo Tom Odell sich bei seinem „Magnetized“ einfach magisch magnetisch zu seinem Girl hingezogen fühlt, differenziert Shirley dann doch mehr und zeigt Plus und Minus einer magnetischen Beziehung auf.
„ … You bring your light, I’ll bring the pain, you bring your joy, I’ll bring my shame …“
So strange wie im Albumtitel angekündigt ist „Strange Little Birds“ also wirklich nicht denn dann wären wir alle strange.
(Bild: PR)
Als Tom Odell die erste Single „Wrong Crowd“ von seinem neuen Album veröffentlichte, hatte man sich gefreut. Auch wenn die versoffene Hotelmentalität im Video natürlich etwas unglaubwürdig rüberkam, war es irgendwie cool diesen Typen mit der herzzerreißenden Stimme mal kantiger und vor allem poppiger zu erleben. Und nun wird man auf dem Album zumindest in dieser Hinsicht (meistens) enttäuscht. Das Rauhe, was er in Video wie auch Song zeigt, verfliegt allerspätestens bei „Sparrow“, was mit seinem eineinhalbminütigen Kopfstimmen-Intro wirklich genauso wie der Text hart an der Grenze zum Weichspüler ist.
(Bild: PR)
Früher spielten die Heldinnen und Helden auf der Opernbühne zu Melodien von Georg Friedrich Händel. Heute spielt das junge Berliner Barock-Ensemble Musica Sequenza rund um Burak Özdemir diese Arien auf historischen Instrumenten und mixt dazu Elektrosounds und Klangwelten. Eingespielt wurden die Arien in Berlin und dann beim bekannten skandinavischen DJ und Produzenten Van Rivers in New York gemischt. Wer also Lust auf „Händelektro“ hat, dem kann ich das Album wärmstens ans Herz legen. Ein Konzertbesuch lohnt außerdem. Am 24.06.2016 spielt das Ensemble um 21 Uhr in der Berliner Berghain Kantine.
(Bild: Courtesy of Saint Laurent Paris)
Die Ära geht (langsam) zu Ende, aber was bleibt ist die Musik. Den Beginn machte Junior Kimbrough, das Ende besiegelten Zahlen, die im Atelier verhallten. Hedi Slimane hat neben Saint Laurent auch in Punkto Fashionshow und hier vor allem im Hinblick auf Musik- und Lichtgestaltung viel Innovatives gezeigt. Bands spielten oftmals bereits existierende Songs in schier endlosen Versionen extra neu ein oder komponierten gleich ganz neue Songs. Groupies in der ersten Reihe, Schlangen vor der Venue: Eine Saint Laurent Show war immer mehr „Stage“ als „Runway“. Grund genug, Euch noch einmal alle Songs und Shows von Saint Laurent unter Hedi Slimane zu präsentieren …
(Bild: PR)
Berlin, Paris, Glastonbury, Dallas, Antwerpen, Verona, St. Petersburg, Koh Yao Noi, Tokyo, Denton. Wahnsinn, wo die britische Violinistin Fiona Brice überall Freunde zu haben scheint. Und dann schreiben die ihr alle auch noch Postkarten und das im Email-Zeitalter. Melancholisch allerdings, das scheinen die Freunde auch alle zu sein. Aber genau diese Melancholie fängt Brice auf „Postcards From…“ ein und macht dieses Album zu einem wirklich wunderschönen Werk, bei dem man sich wiederum Inspiration für die nächste Email oder auch Brief holen kann. Dabei stand Brice bereits für Größen wie Kanye West, Jay-Z und Beyoncé auf der Bühne und war verantwortlich für Orchester-Arrangements von u.a. Placebo und Midlake.
Schon lustig. Als James Blake 2013 „Overgrown“ veröffentlichte, ließ mich das zumindest größtenteils kalt. Manchmal braucht es eben Impulse von anderen Musikern, wie in diesem Fall Beyoncé, damit Blake mir zumindest schmackhaft gemacht wird. Auf „Lemonade“ steuerte er jüngst das wirklich sehr kurze (1:19) Stück „Forward“ bei. Also fix zum neuen Album „The Colour In Anything“ gegriffen und reingehört.
Wir stellten euch Flumes neue Single „Never Be Like You“ bereits kurz vor. Nun ist sein zweites Album „Skin“ erschienen. Darauf setzt der Australier nach eigenen Angaben vor allem auf „Schocks“. Das fällt dann auch gleich beim Eingangsstück „Helix“ auf, das sich gemächlich vorwärts bewegt bis es in einen vollkommen hysterischen Dubstep mündet. Im Anschluss folgt dann die Single, welche das Ganze wieder etwas abfedert. Auf „Skin“ sind es insbesondere die Stücke in denen Musiker wie Aluna George, Tove Lo und vor allem Beck mitwirken die überzeugen. Der Rest kann dem Hörer nach einer Weile schon arg auf die Nerven gehen, weil es zwischendrin einfach zu viel Gequietsche ist oder doch ein wenig zu wild und experimentell zugeht. „Tiny Cities“ mit Beck ist leider erst ganz am Ende des Albums das beste Stück aus „Skin“, das man sich am besten einzeln zusammenkaufen sollte. Alles komplett muss nicht sein.