Es ist bei Horstson schon eine liebgewonnene Tradition, die Männermodenschauen des Hauses Hermès zu streamen. Das Haus steht ebenso für Klassik und luxuriöseste Materialien und Handwerk, wie für eine skandalfreie Zone. Ganz ohne Promis geht es bei den Hermès-Präsentationen um den Kern, die Kollektion und deren Inhalte.
Männermode
Am Donnerstag ist es schon wieder soweit. Wir streamen ab 14:30 Uhr live aus dem Palais Royal in Paris die Louis Vuitton Herbst/Winter-Kollektion für Männer!
Dass wir auch dieses Mal mehr als gespannt sind, was Kim Jones für die nächste Herbst/Winter-Saison präsentiert, hängt auch ein bisschen mit einem Gerücht zusammen, das seit einigen Tagen die Runde macht: Kooperiert das Luxushaus Louis Vuitton mit de Streetwear-Label Supreme? Wir werden es sehen …
Der Stream startet am Donnerstag, 19.01.2017 um 14:30 Uhr. Ab in die Frontrow, liebe LeserInnen, wir freuen uns und wünschen viel Spaß!
(Bild und Medien: Louis Vuitton)
(Foto: Courtesy of Prada)
Auch wenn Gucci erst im März während der Frauenschauen seine neue Herbst/Winter-Herrenkollektion zeigt, möchte ich schon mal frech behaupten, dass eine der ausgereiftesten und schönsten Männerschauen vor einigen Tagen von Miuccia Prada präsentiert wurde.
Ganz nach dem Sprichwort „Einem alten Seemann spuckt man nicht in den Bart“ brachte die Herbst/Winter-Kollektion die Marke und ihre Heritage auf den Punkt. Angefangen vom Dekor der Schau, das wieder gemeinsam vom Design- und Architekturbüro AMO und Prada erdacht und konzipiert wurde, zeigt sich auch hier die Rückkehr zum Realismus.
(Foto: Courtesy of Fendi)
„Ich habe keine andere Wahl, als optimistisch zu sein“, erklärte Silvia Venturini Fendi vor der Schau, schließlich habe sie Kinder und Enkel. Und so schickte die Designerin dann ihre Männermodels mit Statements wie „Hope“, „Think“, „Fantastic“ und „Yes“ über den Laufsteg. Unterstrichen wurden die positiven Botschaften durch Knallfarben.
Nun sind diese Wörter in der aktuellen Situation der Welt durchaus als politisches Statement zu sehen und Fendi möchte mit positiver Energie entgegenwirken. Dieser sozialpädagogische Ansatz täuscht aber nicht über das lustige Durcheinander hinweg, den Silvia Venturini Fendi präsentierte. Das meine ich noch nicht einmal böse – ganz im Gegenteil, denn mir gefällt, was ich sehe …
(Foto: Courtesy of Jil Sander)
Gudbjartur Jonsson, die Hauptfigur des Romans „Independent People“ („Sein eigener Herr“) ist ein Schafzüchter, der sein Ideal einer eigenständigen Existenz auf so engstirniger Weise lebt, dass er damit sich und seine Familie ins Verderben stürzt. Diese Geschichte des isländischen Literatur-Nobelpreisträgers Halldor Laxness lieferte dem Inhouse-Designteam von Jil Sander die Inspiration für die Herbst/Winter-Kollektion 2017. Genauso wuchtig wie die Inspirationsquelle kommt auch die Kollektion daher – und das meine ich im allerbesten Wortsinne …
(Foto: Courtesy of Salvatore Ferragamo)
Die Männermodenschauen in Mailand sind in vollem Gange. Da ich ganz gemütlich in Hamburg sitze, verfolge ich im Stundentakt Livestreams und News auf diversen Internetportalen. Gerade bin ich über die Kollektion vom italienischen Label Salvatore Ferragamo gestolpert.
Und ich muss sagen, mir gefällt, was der neue Design Director Guillaume Meilland für das Label geschaffen hat.
(Foto: Daniel Beres)
Pünktlich zum ersten Schnee in Hamburg präsentierte Zegna auf der Pitti Uomo die neue Fall/Winter-Kollektion von Z Zegna. Die ist zwar erst für die nächste Wintersaison, was aber insofern nichts macht, als dass Z Zegna eh nicht dafür bekannt ist, Kleidung herzustellen, die nach einer Saison ihre Gültigkeit verliert. Vielmehr ist das, was Alessandro Sartori für die Zweitlinie von Ermenegildo Zegna entworfen hat, ziemlich entspannt aber auch hintergründig elegant – eine Philosophie, wie sie nun mal dem italienischen Verständnis von korrekter Männermode entspricht.
(Foto: Courtesy of Belstaff)
Als Hamburger Jung hat man zu „Jolly Roger“ einen ganz besonderen Bezug: Im Schanzenviertel gibt es eine Kneipe, die sich nach der Piratenflagge – so die „Übersetzung“ von „Jolly Roger“ – als Namen gegeben hat. Diese Kneipe wird vermutlich jeder kennen, der schon mal ein Spiel des FC St. Pauli besucht hat – eben jenem Club, der die Piratenflagge ab Mitte der 1980er Jahre als inoffizielles Vereinslogo genutzt hat. Erst 1989 entwirft dann Steph Braun, der Geschäftsführer eines Textildruck-Unternehmens, das nur einen Steinwurf vom Millerntor-Stadion entfernt seinen Sitz hat, den Totenkopf so, wie man ihn heute kennt und liebt.
Berlin, Kaufhaus, Winterschlussverkauf 1990; Bundesarchiv, Bild 183-1990-0108-311 / CC-BY-SA 3.0; Bild: Grimm, Peer
Alessando Micheles Kollektionen für Gucci verkaufen sich aktuell so gut, dass sie nicht im Sale landen: „Ich möchte die Kollektion von Alessandro die längstmögliche Zeit zum vollen Preis im Laden anbieten. […] Ich glaube, es ist noch zu früh, sie jetzt runterzusetzen“, wie Gucci-Chef Marco Bizzarri gegenüber Business of Fashion erklärte.
Das, was Bizzarri bei den Kollektionen von Alessando Michele für Gucci durchsetzt, ist ein radikaler Luxus, den sich kaum ein anderes Label erlauben kann. Des einen Leid ist des anderen Freud‘ und so ist das, was damals noch Winterschlussverkauf hieß, seit einigen Tagen in vollem Gange: der Sale. Auch ich stelle mir bei einigen Teilen, die mir bei meinen täglichen Ausflügen in die Welt der Onlineshops begegnen, die Frage, ob ich jetzt noch schnell zuschlagen sollte? Denn: Was weg ist, ist weg.
Gay, Lesbian, Fetish, Money – Vetements kooperiert mit Comme des Garçons
Posted on 2. Januar 2017(Bild: Dover Street Market)
Als Gilbert Baker 1978 die Regenbogenflagge entwarf, war er sich sicher nicht bewusst, dass er das Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung geschaffen hat, das 2015 sogar in die permanente Sammlung des MoMA (Museum of Modern Art) aufgenommen wurde. Vielleicht hätte er sich dann überlegt, ob er Flagge rechtlich schützen lässt – auch um der gnadenlosen Kommerzialisierung seines Entwurfs entgegenzutreten.