Es ist auf Horstson schon eine liebgewordene Tradition, die alljährliche H&M-Designer-Kooperationen – nun ja – missglückt zu finden. Die diesjährige Kollektion macht da im Grunde genommen keine Ausnahme, nur dass diesmal die Frauenkollektion noch schlimmer ist als die der Herren.
Dass die Geschichte von Balmain voller Höhen und Tiefen gespickt ist, hatten wir schon vor einigen Wochen besprochen. Der Höhepunkt war in den letzten Jahren das (leider viel zu kurze) Gastspiel von Christophe Decarnin – eine Ära, in der sich sogar Michael Jackson in die Entwürfe des Franzosen presste, obwohl es damals nur eine Kollektion für Frauen gab. Decarnin verließ das Haus Balmain im Frühjahr 2011. Was dann kam, kann man am besten mit einem – wenn auch aus dem Zusammenhang gerissenen – Zitat eines weiteren prominenten Fan des Hauses Balmain, Hildegard Knef, beschreiben: „Von nun an ging’s bergab“:
Olivier Rousteing (Jahrgang 1985), den ich auf einen flüchtigen Blick mit Hao Tun Xiang, einem der Models, verwechselte, möchte mit der Kollektion übrigens seine Generation ansprechen – vielleicht ist das auch der Grund, warum ich keinen Zugang zur „#HMBalmaination“ bekomme. Eine Bewegung, die ein Zusammengehörigkeitsgefühl durch einen peinlichen Hashtag erreichen möchte, kann ich einfach nicht ernst nehmen.