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Kunst

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Eis am Stil

(Beachsicle 250; Betsy Enzensberger)

Sommerferien adé – Sechs Wochen Urlaub in Italien, Schweiz und Frankreich machen es schwer, den Anschlusszug Richtung Realität zu erwischen. Machen es besonders schwer, den Hamburger Alltag zurückzuerobern und dabei nicht nur an Strand, Badehose und Eisbomben zu denken. Ich kann das aus erster Nähe bezeugen, stecke gerade nämlich mittendrin in der Misere Urlaubsblues. Alles steht im Zeichen von Steuererklärung statt Sonnenschutzfaktor, das heimliche Motto lautet „daheim nacharbeiten“ und dementsprechend verblasst auch die tiefste Bräune im Schnelldurchlauf. Morgens ziehe ich die Decke über den Kopf und schlafe einfach weiter: Supermarkt vs. Sandstrand? Wem fällt es da noch schwer, eine Entscheidung gegen den Wecker zu fällen! Ehrlicherweise übertreibe ich an dieser Stelle etwas, Klagen auf hohem Niveau könnte man dieses Intro zurecht nennen. Um Jammerei und dem Urlaub-Hinterhersehnen soll es in diesem Artikel überhaupt nicht gehen, das wäre schlichtweg tragisch bzw. keine weitere Zeile wert. Vielmehr geht es heute um eine Empfehlung, eine waschechte Sommerverlängerungsrunde auf Kunstebene:

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Kunst

Schnell mal Salone

(COS x Mamou-Mani – „Conifera“; Bild: Courtesy of COS)

Könnte ich zaubern, ich würde kurz mal schnipsen und mich zum diesjährigen Salone del Mobile beamen lassen. So viele tolle Neuvorstellungen, einzigartige Locations und Installationen schweben geradezu durch meinen Instagram-Feed. Eines der Highlights hat dieses Jahr mal wieder – wie kann es bei Designfragen auch anders sein – COS präsentiert: das Londoner Modelabel hat sich hierfür mit Arthur Mamou-Mani zusammengetan und eine 3D-Druck Installation im altehrwürdigen Palazzo Isimbardi vorgestellt.

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Kunst News

Carpenters Workshop Gallery präsentiert skulpturale Arbeiten von Karl Lagerfeld: „Architectures“

(Bild: Courtesy Carpenters Workshop Gallery)

Hans Dampf in allen Gassen: Es scheint, als ob Karl Lagerfeld in wirklichen allen Bereichen voller kreativer Energie steckt, so präsentiert die Carpenters Workshop Gallery die erste Ausstellung für skulpturale Arbeiten des Designers: „Architectures“, so der Name der Sammlung, die ab dem 18. Oktober in der Pariser Dependance der Galerie zu sehen ist.
Bei „Architectures“ erwarten den Betrachter funktionale Skulpturen, die von Karl Lagerfeld entworfen und von der Antike inspiriert wurden.

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Kunst

Drebin in Berlin

(David Drebin „Dont ever call me again“; Copyright David Drebin; Courtesy Camera Work)

Klick, Klick – Vor ein paar Tagen hat mich eine Pressemitteilung aus den Bereichen Fotografie und Kunst erreicht, die ich gerne in einer Shortnews mit Euch teilen möchte: David Drebin, Mode- und Werbefotograf aus New York City, zeigt ab diesem Wochenende in der Berliner CWC Gallery. Die Ausstellung „Love & Lights“ kommt mit jeder Menge großformatige Fotografie und Lightboxes daher – zudem werden verschiedene Neon Light Installationen zu sehen sein.

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Kunst

Cos’es Murmelparadies

(Bild: COS)

Koreanisch, komplex, COS – Das Modeunternehmen macht erneut gemeinsame Sache mit dem New Yorker Designstudio Snarkitecture und überzeugt mit einer Installation in tadaaa… Südkorea. Kein Witz, diesmal führt die Kulturverbundenheit der Marke nicht zu den Serpentine Galleries im Londoner Hyde Park oder Salone del Mobile nach Mailand, sondern schnurstracks in die asiatische Millionenmetropole Seoul. Binnen weniger Minuten war mein gesamter Instagram-Feed voller Aufnahmen der Arbeit Loop und da wollte ich euch die Eindrücke samt Murmelbahnassoziation nicht vorenthalten.

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Kunst

Kunst, Kultur St. Moritz Art Masters

(Martin Kippenberger; Transportabler U-Bahn-Eingang, 1997; Eisen, Lack, 343 x 740 x 245 cm; Seit 2004 in Zuoz; Copyright: Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne und Walter; A. Bechtler Stiftung)

„Es gibt nur ein Engadin auf der ganzen Welt, wir sind hier restlos begeistert und schlürfen die Luft der Gemsen wie französichen Champagner! Kein Wunder, dass der gute Nietzsche hier übergeschnappt ist“ – Diese Worte stammen nicht von mir und doch könnten sie es, wenn es darum gehen würde, die Gegend um St. Moritz bestmöglich zu beschreiben. Sie stehen vielmehr in einem Artikel der NZZ (den empfehlenswerten Beitrag von Kurt Wanner gibt’s hier zum Nachlesen) und stammen aus einem Briefwechsel von keinem Geringeren als Richard Strauss, 1947 berichtete der Komponist von seinen Ferien in den Schweizer Bergen. Celerina, Pontresina, Sils oder Silvaplana, vor fünf Jahren war ich erstmals selbst mit meinem Freund vor Ort und bin seitdem jeden Sommer wiedergekehrt.

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Kunst

Parknächte mit COS

(Serpentine Pavilion 2017, Design: Francis Kéré. Serpentine Gallery, London (23. Juni bis 08. Oktober 2017) © Kéré Architecture, Foto © 2017 Iwan Baan)

Hello Hyde Park, hello COS – Just vor ein paar Tagen war ich in London zugegen, habe immens viel geshoppt, gegessen und Geburtstage gefeiert. Meine große Schwester lebt vor Ort und ihre kleine Familie gehört regelmäßig besucht, ganz gleich, wieviel Arbeit auf der Agenda steht. Wann immer ich da bin, genieße ich jeden Moment und kann immer noch nicht richtig begreifen, dass der Brexit mit seinen vielen Nachteilen über die Insel rollen wird. Seriously? Keiner weiß, inwieweit und welche Auswirkungen das Ganze im Detail auf uns, Europa, haben wird. Gerade deshalb bin ich wie ein sehnsuchtshungriges Kind im Urlaub, dass nicht weiß, wann es das nächste Mal vor Ort sein wird. Mache unsagbar viele Fotos, sauge alles auf und sitze ziemlich traurig im Flieger Richtung Heimat. Meine gute Laune kommt spätestens beim Durchscrollen der Eindrücke auf Instagram und Konsorten zurück, besonders der temporäre Serpentine Pavilion ist im Kopf geblieben.

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Kunst

Ausgezeichnet: Ernst Gamperl gewinnt Loewe Craft Prize 2017

(Ernst Gamperl, Germany; „Tree of Life 2“, 2016; oak; Courtesy of Loewe)

Gratulation, herzlichen Glückwunsch, der Preis geht an Ernst Gamperl! Wer, was, wo? Keine Sorge, es geht hier nicht um Bambi, Deutschen Fernsehpreis oder verspätete Berlinale. Nein, heute schreibe ich über – tadaaa – den Loewe Craft Prize, kürzlich verliehen in Madrid. Während alle Welt, zumindest in Sachen Kunst-Modemetamorphose, auf Louis Vuitton und Jeff Koons schaut, gerät die Preisverleihung in Spanien fast in den Hintergrund. Völlig zu Unrecht, wie ich finde. Handwerkskunst kann genauso spannend sein wie zeitgenössische Kunst, nicht?

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Christo kommt nach Berlin

Setzen wir uns kurz in einer Zeitmaschine und katapultieren uns zurück ins Jahr 1995. Musikalisch sieht es düster in Deutschland aus: The Kelly Family und Rednex führen die Hitparaden an und selbst für Die Schlümpfe und Die Doofen ist man sich nicht zu schade. Ganz anders präsentiert sich die Deutschland in der Kunst – fünf Millionen Menschen strömten nämlich zum Berliner Reichstag, den Christo und Jeanne-Claude mit silberfarbenem Gewebe verhüllten. Es war das erste Kunstwerk, über das ein gewähltes Parlament diskutieren und abstimmen musste – und das, obwohl es noch nicht einmal existierte. Jahre der technischen Vorbereitung erlaubte es Christo und Jeanne-Claude 1995 dann endlich, das große wilhelminische Gebäude in 100.000 m² Stoff und 15.600 m blaues Seil zu verhüllen.

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Kunst

Giuseppe Penone: Matrice

(Giuseppe Penone: „Matrice“, Abete; Bild: Fendi)

Rom ist immer eine Reise wert – seit einigen Tagen auch wegen einer neuen Ausstellung im Palazzo Civiltà Italiana, dem Headquarter von Fendi. Zu betrachten sind in „Matrice“, die übrigens die erste Soloausstellung in den Räumen des Palazzos ist, alte und neue Werke des italienischen Avantgardeküntlers Giuseppe Penone, der eigens für Fendi eine gigantische Installation aus Holz und Bambus erschuf und sie vor dem imposanten Bau errichten lies. „Bäume scheinen feste Lebewesen zu sein, wenn wir sie jedoch über längere Zeit beobachten und wachsen sehen, werden sie zu einer fließenden, formbaren Materie“, wie Giuseppe Penone erklärt. Ein Baum sei nach seiner philosophischen Sichtweise ein Wesen, das sich seine eigene Form einprägt und diese unabdingbar für sein Leben ist. Daher ist für den Italiener der Baum eine perfekte Skulptur, „denn er trägt die Notwendigkeit seiner Existenz in sich“.

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