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peterkempe

Kampagne

Gucci: Kampagne für Herbst/Winter 2016 – Not lost in Translation

(Bild: Glen Luchford)

Nachdem die für den Sommer im Berliner Europa Center fotografierte Kampagne eher den Charme der Siebziger und Achtziger Jahre West-Berlins hatte und die fantasievollen Gegensätze von Alessandro Micheles romantischen Gucci-Statements vereinigte – frei nach dem Motto: Härte trifft auf Verspieltheit – geht es nun in eine Stadt, die wie keine andere für den stetigen unruhigen Dialog zwischen Tradition und Moderne steht: Tokio.
Dass die Japaner mit ihrem unendlichen Drang nach Neuem und dem Talent, die unmöglichsten Sachen und Trends, der Mischung aus Mangakultur und schintoistischer Tradition zu kombinieren, Alessandro Michele reizen, lag auf der Hand.

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Männermode

Prada Spring/Summer 2017 – The Wanderlust Collection

(Bild: Willy Vanderperre)

Die große Leistung von Miuccia Prada war am Ende der Neunziger Jahre, Funktionskleidung und Hightechmaterialien in High Fashion umzusetzen und damit diese Bereiche salonfähig zu machen. Neben ihrem Hauptlabel kreierten die avantgardistischen Mailänder damals ihre Linie Prada Sport und setzten Designersneaker und Windbreaker endgültig auch im hochpreisigen Segment durch.
20 Jahre später besinnt sich das Designteam um Miuccia Prada mit der Männerkollektion für Spring/Summer 2017 genau auf diesen Teil ihrer DNA und setzt – fantastisch auf unsere unsicheren Zeiten adaptiert – das Thema „Urban Wanderer“ in einem Feuerwerk von Ideen und mit neuen romantischen Effekten versehen zu einer völlig eigenständigen Art von logischer Bekleidung um. Die Kollektion wappnet uns für einen Alltag, der völlig verschiedene Anlässe und Aspekte hat.

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Männermode

Gucci Spring/Summer 2017 – Novalis romantische Reise

Bild: Courtesy of Gucci

Bei der etwas ausgedünnten Mailänder Fashion Week, die aufgrund der Entscheidung einiger Labels, ihre Herrenkollektionen im September gemeinsam mit den Damen vorzustellen, Lücken aufwies, wurde eine Schau heiß erwartet: Gucci. Nachdem Alessandro Michele erst Anfang Juni in der Londoner Westminster Abbey seinen Mix aus englischer Jugendkultur und des goldenen Zeitalters von Elisabeth I. und einer Prise edwardianischem Dandytums gezeigt hatte, ging es nun im Gucci Hauptquartier in einem neongrünen, fast futuristisch anmutenden Dekor auf eine ganz andere Entdeckungsreise.

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Männermode

Live Stream: Hermès Herren-Defilee Frühjahr/Sommer 2017

Während der Herrenmodewochen Ende Januar und Ende Juni gehört es für tout Paris am Samstagabend zum guten Ton, der Schau von Veronique Nichanian für Hermès beizuwohnen. Konsequent klassisch und mit der absoluten Kompromisslosigkeit, was Materialien und Handwerk betrifft, zieht die gebürtige Armenierin seit mehr als 25 Jahren den Hermès-Mann an. Dabei schafft sie es jede Saison, die klassische Grundgarderobe zu nuancieren und zu verändern, ohne den Grundsätzen des Pariser Ausnahmelabels treu zu bleiben. Gleichzeitig kreiert sie elegante Sportswear und Lederjacken, die jahrzehntelange Lieblingsstücke bleiben.

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Ausstellung

Gucci Museum Florenz – Hommage an Tom Ford

(Bild: Courtesy of Gucci)

Eine der wirklichen Moderevolutionen der Neunziger Jahre war, als der aus Texas stammende Tom Ford durch die Vermittlung von Dawn Mello zum verstaubten Societylabel Gucci kam. In den Siebziger Jahren verkam die Marke durch familiäre Querelen zum Duty-free-Label und setzte kaum noch Impulse. Doch als Tom Ford bei Gucci den Posten des Designers übernahm, begann die Revitalisierung des Brands. Es gilt seitdem, dass man durch totale Brüche auch totgesagte Labels revitalisieren kann. Nachdem es in den Achtziger Jahren das erste Mal gelang, ein Haus zu modernisieren – Karl Lagerfeld fing damals bei CHANEL an – verhalf der damals noch unbekannte Ford Gucci durch eine Mischung aus New Yorker Jetset-Stil, Studio 54-Athmosphäre und einer gehörigen Portion Sex zum Innovationslabel.

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Männermode

Live Stream: Gucci Men’s Collection Summer 2017 

Kaum sind die Cruise Shows vorbei und die letzten Töne der Choräle in Westminster Abbey von Alessandro Micheles Gucci-Schau verklungen, zieht die Fashion Crowd weiter zur Mailänder Herrenmodewoche. Michele beeindruckt Saison für Saison mit seinen innovativen und fantasievollen Looks, die die Modewelt komplett auf den Kopf stellen. Sein Feuerwerk an Ideen scheint ungebremst und mixt in ungeheurer Opulenz Zitate der Mode und Kunstgeschichte mit Modernität und einem Füllhorn von Fabeltieren, Tigern, Schlangen und Drachen. Seine Flora und Fauna aus Renaissancestichen, von viktorianischen Oblaten und Dekor aus Verdi Opern – gemixt mit den Gucci-Codes – lässt bei jedem Teil die Herzen der Modefreaks höher schlagen. Ob die Vermischung der Geschlechter oder die Vision, die Romantik in die Mode zurückzubringen – jeder kann sich seine eigene Scheibe davon abschneiden.
Gucci schlägt konsequent den Weg ein, ein Luxusbrand zu werden, das alles anders macht und, wie in einem bunten Bazar des 19. Jahrhunderts, seine Kunden auf Entdeckungsreise schickt.

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Shopeinrichtung

Kultshops – Diptyque, 34 Boulevard Saint Germain

(Bild: Courtesy of Diptyque)

Seelenlose Shopkonzepte, die von Merchandisern mit möglichst billigen Regalsystemen ausgestattet sind, dominieren unsere Innenstädte.
Ein Grund, warum wir bei Horstson Stores zeigen, die besonders individuell oder sehr einfallsreich gestaltet sind. Weit weg vom Einerlei, wie die Läden der australischen Kosmetikmarke Aesop, die unterkühlten Avantgardeboutiquen von Acne oder auch die Vintagewelten des Pariser Labels Maison Kitsuné.
Architekten stehen heute vor dem Problem, dass die Filialen weltweit individuell zu gestalten, was wesentlich schwieriger ist, als einzelne Läden einzurichten. Meistens bleibt es dann bei der Entscheidung, das Shopdesign zu vereinheitlichen, da der Aufwand und die Kosten zu groß wären, alles neu zu planen. Nur wenige Firmen bekommen den Spagat hin, das Corporate Identity zu übertragen, sich der regionalen Individualität zu stellen und sich nicht zu zeitgeistig einzurichten, um nicht Gefahr zu laufen, schnell wieder unmodern zu wirken.

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Beauty

Objekt der Begierde – Die fünf Superhelden von Guerlain

Bild: Guerlain

Obwohl ich kein Kosmetiknarr bin und auch keine Lust habe, stundenlang mit etlichen Wässerchen und Cremes herumzuhantieren, gibt es einige Beautyprodukte, auf die ich nicht verzichten kann. Unkompliziert und möglichst bewährt ist da eher meine Devise. Was jetzt allerdings bei meinem Parfum- und Pflegefavoriten, dem Pariser Kosmetikkonzern Guerlain, neu erschienen ist, wurde sofort zu meinem Objekt der Begierde. Es handelt sich hierbei um fünf Superhelden, die in jede Tasche passen und als Rundum-Paket mit ins Büro, in die U-Bahn oder auch im kleinsten Gepäck mitkommen können. Außerdem sind die kleinen Pop-Art Tuben fröhlich bunt und werden sicher zum Kult …

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Ausstellung

Vitra Schaudepot Weil am Rhein – All About Classic Furniture

(Ausstellungsansicht der Haupthalle; Foto: © Vitra Design Museum, Mark Niedermann)

Als Rolf Fehlbaum, ehemaliger Chef und Vorsitzender von Vitra, Anfang der Sechziger Jahre begann, Möbel des Zwanzigsten Jahrhunderts zu sammeln, gab es Ausdrücke wie „Vintagemöbel“ noch gar nicht. Antiquitätenhändler rümpften eher mit der Nase, wenn ihnen Stühle von Thonet, Klassiker des Bauhauses oder Preziosen von Josef Hoffmann angeboten wurden. Heute hätten sie allerdings gern auch nur ein Stück davon. Die Nase von Herrn Fehlbaum war hingegen absolut unfehlbar. Sein Unternehmen legte viele Möbelentwürfe wieder auf, reeditierte demokratisch und führte maßgeblich dazu bei, dass wir heute gern zu diesen Jahrhundertdesigns greifen.

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Damenmode Männermode

Gucci Cruise 2017 – Edwardian Trainspotting Chic

(Bild: Courtesy of Gucci)

Eigentlich sind die Cruise Kollektionen aus den Garderoben entstanden, die die Passagiere auf den Kreuzfahrten oder den Überfahrten trugen. Da solche Fahrten meist nach Weihnachten stattfanden, handelte es sich bei den Entwürfen um die Sachen, die zwischen der Winter- und Sommerkollektion gebraucht wurden, um gut angezogen durch die einzelnen Klimazonen zu kommen. Das hat sich in den letzten Jahren komplett geändert und so sind daraus, besonders in den „Leading 5“ der Modehäuser, also Chanel, Louis Vuitton, Dior, Prada und natürlich auch Gucci, eigenständige und umfangreiche Saisons geworden.

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