Zwischen Tür und Angel, in laufenden Ermittlungen sozusagen – Für diese Meldung müssen genau zwei Bildaufnahmen reichen, mein Geschreibsel wird ebenfalls überschaubarer als sonst sein: Bellstaff stellt für Herbst/ Winter 2015 eine Neuauflage des ikonischen Millford Mantels vor. Fast hätte ich die Ankündigung in meinen Nachrichten übersehen, glücklicherweise aber nur fast. Bereits seit mehreren Jahren liebäugele ich mit einem langen Herrenmantel und nicht zuletzt ist daran Benedict Cumberbatch in seiner Rolle als „Sherlock“ Schuld.
Julian
Bild: Christopher Shannon
Eine zündende Idee – dass Christopher Shannon, gebürtig aus Liverpool, zur Mode gefunden hat, ist vermutlich dem Zufall zu verdanken. Er kehrte seiner Heimat den Rücken, ging nach London und suchte nach etwas, womit er möglichst am Besten seiner Leidenschaft fürs Zeichnen und dem Visuellen gerecht werden könnte. Gesagt, getan: Mr. Shannon bewirbt sich am sagenumwobenen Central Saint Martins College und wird? Aufgenommen! Der Rest hört sich verdächtig nach einem Modemärchen an und ja, genau dieses wahrgewordene Märchen gipfelt seit mehreren Saisons in tosendem Applaus. Kooperationen mit den unterschiedlichsten Unternehmen und ein stetiges Wachstum seines jungen, gleichnamigen Labels, sind die konsequente Folge. Im Fokus seiner Betrachtung steht dabei primär die Erarbeitung von tragbarer Männer- und auch Frauenmode, Street Style absolut. Bevor ich jedoch seine vielversprechenden Kollektionen rauskrame (davon gibt es zugegebenermaßen viele), treffe ich ihn lieber zum persönlichen Gespräch. Gemeinsam mit Zippo hat Mr. Shannon eine Zusammenarbeit der etwas anderen Art ins Leben gerufen und so trumpft er mit seiner ganz eigenen Interpretation des ikonischen Feuerzeug-Klassikers auf. Film ab oder sagen wir lieber: Zündstoff für den Modemenschen …
Accidents happen; Bild: Rijans; CC BY-SA 2.0
Dass wir häufig von den großen Highstreet-Discountern beim Thema Sicherheitsmaßnahmen in den Zulieferfabriken in Bangladesch und co. an der Nase herumgeführt werden, ist allgemein bekannt, nennen wir es lieber stillschweigend akzeptiert. Auch ich kann mich nicht zu 100% von der schweigenden Menge freimachen und bin der letzte, der mit erhobenen Zeigefinger auf unklare Arbeitsverhältnisse hinweisen dürfte. Denn dafür fehlt mir A: die nötige Hintergrundinformation (vor der man sich im Übrigen wunderbar bequem distanzieren kann à la „ich denke manchmal aber nicht immer daran, das made in-Schildchen zu checken“) und B: das ständige Durchhaltevermögen, solche Läden zu meiden.
Stoffgewordene Liebe bei Scotch & Soda – Was ist denn da los? In den letzten Tagen und Wochen mache ich eine Re-Entdeckung nach der anderen. Erstmals verliebe ich mich in diese US-Entwürfe und klage über meine fehlende Stadtflucht, dann flattert mir das liebevoll unglaublich vielversprechende Lookbook aus Amsterdam auf den Schreibtisch. Viel zu lang habe ich an dem Label vorbeigeschaut (warum eigentlich?) bzw. immer wieder verpasst, in Hamburg die hauseigene Boutique zu besuchen. Das ändert sich ab sofort und soviel steht fest: Diese gelungenen Aufnahmen kann und will ich euch nicht vorenthalten…
Roger Szmulewicz, Galerist, Fifty One Fine Art, Antwerpen; Foto: Erik Swain
„Die Seele aller Wesen ist ihr Duft“ – Immer und immer wieder habe ich darüber nachgedacht, wie ich die einleitenden Worte für dieses Interview beginnen könnte, um meinem Gesprächspartner annähernd gerecht werden zu können. Ungelogen, es war nicht leicht und keinesfalls wollte ich bei meiner Wortwahl reißerisch oder anwerbend klingen. Denn wenn es genau zwei Attribute gibt, die einem beim Namen Ulrich Lang definitiv nicht im Kopf herumschwirren, dann sind es wohl diese. Vielmehr hat der feinsinnige Parfümdesigner (für Menschen wie ihn ist wohl der französisch-elegante Ausdruck „créateur“ erschaffen worden) mit ULRICH LANG NEW YORK eine Duftästhetik geschaffen, die bis heute seinesgleichen sucht. Deshalb aus vollem Herzen und ganz ungeniert ein Süßkind-Zitat aus dem Roman „Das Parfum“ zur Einleitung. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich das erste Mal an meinem ersten „Lightscape“-Flakon genestelt habe und anschließend die ersten zwei Spritzer Willkommen heißen durfte. Der Duft ist mittlerweile aufgebraucht, die Treue zu ULNY aber ungebrochen. Darf ich vorstellen, Ulrich…
Bild: PR
Penguin`sche Stadtflucht – Kennt ihr dieses Ich-Muss-Mal-Ganz-Dringend-Mal-Aufs-Land-Gefühl?! Genau dieses Gefühl verspüre ich gerade akut und wünsche mir insgeheim nichts mehr als einen Abstecher in die Natur. Nach ein paar Tagen in London inklusive vielversprechender Interviews, frühmorgendlichen Schmuserunden mit meinem Neffen und den ersten Tagen bei meinem neuen Arbeitgeber, bin ich ganz schön abgekämpft. Abgekämpft, eingespannt und doch vollkommen glücklich.
Oh je, jetzt geht’s meiner Visage an den Kragen – Viel zu lang, genau genommen knapp 24 Jahre, habe ich meine Haut kläglich vernachlässigt und tagein, tagaus mit fadenscheinigen Günstig- oder Billigprodukten versorgt. Das Resultat? Fettige Haut, Unreinheiten und ein wiederkehrendes Ungleichgewicht, das an zurückliegende Teenagerjahre erinnert. Dieses Desaster muss endlich einmal angegangen werden, denke ich mir und verbanne sämtliche SOS-Masken, Waschgels und Abdeckpräparate aus dem Badezimmerschrank.
Ab jetzt nur noch mit Bedacht und keinesfalls aus der Not heraus handeln: Ansprechende Vorher-Nachher-Bilder-Fallen aus der heimischen Drogerie? Können und sollen mich nicht mehr in Versuchung bringen! Hier auf Horstson habe ich mein heikles Beautythema sehr selten bis überhaupt nicht angesprochen, was sich nun aber ändern soll (wobei, gaaannzz neu ist das Thema dann doch nicht für mich: Ein Interview mit den Sabon-Gründern gibt’s z.B. hier und hier zum Nachlesen). Horst hat mir den finalen Anstoß gegeben, als er noch vor ein paar Wochen über eine neue Aesop-Niederlassung in Frankfurt geschrieben hat (den Beitrag gibt’s hier zum Nachlesen).
Bild: Montblanc
Vor Ort in Italien: Der Besuch der Montblanc Pelleteria in Florenz. Vor mehr als einem Jahr startete ich erstmals den Versuch, mit Montblanc einen Besuch in der unternehmenseigenen Ledermanufaktur zu planen. Vergeblich, denn Klausuren, Präsentationen und andere anwesenheitspflichtigen Alltäglichkeiten aus dem Leben eines Studenten, haben jegliche Planung unmöglich gemacht. Darüber war ich mehr als traurig, vor allem verpasste ich damals nicht nur einen Rundgang durch die italienische Ledermanufaktur, sondern auch ein Treffen mit keinem Geringeren als Montblanc Markenbotschafter Hugh Jackman Glücklicherweise bot sich mir nun die Möglichkeit, doch noch in Florenz vorbeischauen zu können (den ersten Teil meiner Berichterstattung über die Montblanc Pelleteria gibt’s hier zum Nachlesen).
Florenz; Bild: Montblanc
Eine Herzensangelegenheit, die immens viel Vorlauf benötigt hat: Der Besuch der Montblanc Pelleteria in Florenz. Vor mehr als einem Jahr startete ich erstmals den Versuch, mit Montblanc einen Besuch in der unternehmenseigenen Ledermanufaktur zu planen. Vergeblich, denn Klausuren, Präsentationen und andere anwesenheitspflichtigen Alltäglichkeiten aus dem Leben eines Studenten, haben jegliche Planung unmöglich gemacht. Darüber war ich mehr als traurig, vor allem verpasste ich damals nicht nur einen Rundgang durch die italienische Ledermanufaktur, sondern auch ein Treffen mit keinem Geringeren als Montblanc Markenbotschafter Hugh Jackman.
Bild: Farah
Das war es dann wohl – Der Sommer scheint sich, zumindest hier bei uns in Hamburg, vorerst aus dem Staub gemacht zu haben. Ich kann mich kaum beklagen und komme gerade erst aus dem Süden, kümmere mich aber jetzt und sofort um die passende Herbstgarderobe.