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News

Moncler kooperiert mit Hoka

„Moncler x Hoka Mafate Speed 2“; Bild: Courtesy of Hoka

Weil – zumindest gefühlt – jeder mit jedem kooperiert und ich ganz mutig davon ableite, dass diese Zusammenarbeiten, die manchmal so gar nicht zueinander passen wollen, hier nun News, die sicher gut ankommen: Zwei Marken aus den französischen Alpen schließen sich zusammen, um eine neue Version eines Sneakers zu entwickeln.

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Frankreich News

Die wahre Freiheit beginnt im Kopf

(Thomas Kuball)

Tag X der Quarantäne hier bei uns in Frankreich. Und damit meine ich nicht den 10. Tag. Ich habe nach dem 2. oder 3. Tag aufgehört zu zählen, da mir bewusst war und ist, die Zeit der Isolation wird andauern.
Die Franzosen sind Deutschland einen Schritt voraus und laut meiner Ansicht ist das richtig so. Ein Land, eine Regelliste, an die sich alle Bürger zu halten haben, um sich selbst und andere zu schützen. Und keine „Empfehlungen“ wie in Deutschland.

Auf die Schließung der Restaurants, Cafés, Geschäfte folgte auf dem Fuße die Ausgangssperre. Ab Mitternacht von Dienstag auf Mittwoch vor zwei Wochen. Wie pünktlich und genau das begann, haben wir unmittelbar erlebt. Peter war noch für einen „eventuell letzten bezahlten“ Job nach Zürich geflogen und auf dem Heimweg vom Flughafen Marseille Marignane. An genau dem Abend fuhren wir um 23:55 in unseren französischen Heimatort Saint-Rémy-de-Provence (keine 10.000 Einwohner) ein und wurden schon von der Gendarmerie abgehalten, befragt woher, wohin, und ermahnt schnell nach Hause zu fahren, es würde die Ausgangssperre unmittelbar bevorstehen! Ich war wahrlich deeply impressed, dennoch keinesfalls verwundert, in dem Wissen, dass die Gendarmerie hier eher streng ist, eine absolute Autorität darstellt (nicht zuletzt, weil sie dem Militär gleichgestellt ist), mit der ist nicht zu scherzen oder gar zu diskutieren ist.
Somit sind wir mit dem Bewusstsein der Kontrolle, im wahrsten Sinne des Sprichwortes „Es ist fünf vor zwölf!“, in die Quarantäne gezogen.

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Männermode

Review: Louis Vuitton Men by Virgil Abloh Herbst/Winter 2019

Ein Kommentar von Martin Labisch

Virgil Abloh ist ein Star. Damit müssen Kritiker sich abfinden. Zu seiner zweiten Show für Louis Vuitton, “Sliding, Backwards, Slowly” betitelt, kam die Einladung in Form eines weißen, mit Straßsteinen besetzten Handschuhs als direkter Querverweis auf die Inspiration der Kollektion: Michael Jackson. Die allgemeine Befürchtung, es würde eine Kollektion folgen, die nach „Streetwear à la Virgil trifft Michael Jacksons Garderobe“ aussieht, wurde zum Glück nicht erfüllt. Die zahlreichen Referenzen an den größten Showman der letzten Jahrzehnte lassen vor allem deutlich werden, dass Louis Vuittons Artistic Director im Stile von Jackson die bestmögliche Show abliefern möchte. Das machen Stars von diesem Kaliber nun mal. So sah es dann aus:

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Männermode

Review: Dior Menswear Spring/Summer 2019 by Kim Jones

von Martin Labisch

Neben der Louis Vuitton Menswear Show für S/S 2019 gab es auf der Paris Fashion Week vergangenen Juni ein weiteres Highlight in Sachen Männermode. Kim Jones hat seine erste Kollektion als Artistic Director und Nachfolger von Kris van Assche (der 2007 das schwierige Erbe Hedi Slimanes antrat) präsentiert.
Dass dies keine zu unterschätzende Aufgabe ist, zeigt Diors Position als „Top Apparel Brand“ im Forbes Global 2000 Ranking (The World’s Largest Public Companies), noch vor dem spanischen Textilunternehmen Inditex und dem US-amerikanischen Sportartikelhersteller Nike.
Dior Homme wurde vom französischen Modehaus erst 1970, unter dem damaligen Creative Director Marc Bohan lanciert, der den ins Militär eingezogenen Yves Saint Laurent ersetzte. Zuvor gab es Dior für Herren einzig in Form von Businesswear, welche nach Lizenzvergabe produziert wurde und wenig bis gar nichts mit der DNA des Hauses gemein hatte.
2017-2022 wird der Absatz von Luxusmode für Männer rasanter ansteigen als jener der Damenmode und dementsprechend opulent fiel das Dior-Debüt Jones aus:

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Männermode

Virgil Abloh for Louis Vuitton S/S 2019 – Ein Kommentar.

von Martin Labisch.

Vergangenen Donnerstag war es nun soweit. Virgil Abloh hat als Nachfolger von Kim Jones seine erste Kollektion als Artistic Director für Louis Vuitton präsentiert. So viel vorweg: der „Wow“- Moment war auf jeden Fall gegeben! Die Show wird wohl als popkulturell ikonischer Moment in die Modegeschichte eingehen. Doch was steckt hinter dem Hype, der Virgil Abloh und alles was er anfasst, umgibt? Und warum schreibe ich darüber?
Daher möchte ich mich bei meinem Debüt als Horstson-Contributor kurz vorstellen: Ich bin Martin, 29, aus Stuttgart und habe nach meinem abgeschlossen Masterstudium der Kunstgeschichte, mit Fokus auf der Modegeschichte und der Malerei der Moderne, in diesem Semester eine Individualpromotion über Modetheorie bei Prof. Dr. Barbara Vinken begonnen. Die Mode ist also gewissermaßen mein Fachgebiet und als fanatischer Verfolger aller Modewochen und Beobachter von Trends, bin ich bisher ein lautstarker Kritiker Virgil Ablohs Schaffens. Bleibe ich es? Vielleicht konnte mich seine erste Show für Louis Vuitton ja eines Besseren belehren:

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Frankreich

Ein kleiner Flirt am Rande!

(Thomas Kuball)
In einem „Quest“-Special über Paris habe ich vor zwei Jahren unter der Rubrik „25 Gründe, die für Paris sprechen“ unteranderem „Das respektvolle Lächeln, das dir zeigt, das du ein Mann/eine Frau bist“ gefunden.
Nachdem ich diesen Ausspruch gelesen hatte, habe ich begonnen darüber nachzudenken und, vor allem, drauf zu achten, ob da was Wahres dran ist.

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Frankreich

In was für einem wunderbaren Land lebe ich!

(Foto: Thomas Kuball)

Das Frankreich für “la mode, création, beauté, charme et les compliments” steht, dafür ist die Grande Nation ja hinreichend bekannt und beliebt.
Ebenso so bekannt ist, dass es hier, neuer dynamischer Präsident hin oder her, an vielen Ecken bröckelt, nicht alles Gold ist was glänzt und selbstverständlich nicht alle Menschen just aus dem Modemagazin gesprungen sind. Darin unterscheidet sich Frankreich nicht von seinen Nachbarstaaten.
Genau für diese Normalität liebe ich dieses Land und seine Bewohner. Es wird allerdings außerhalb des Hexagons geunkt, dass der liebe Gott, als er die Welt und somit auch das schöne Frankreich mit seinen unglaublichen Küstenabschnitten, den Hügeln und Tälern, dem süffigen Wein, seiner köstlichen Küche oder den vielen Sonnenstunden schuf, feststellte, dass dieses Land dem Paradis so zu nahe kommt. Schwups, hat er fix den Franzosen als Gegenpol erschaffen!

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Travel

Il Vittoriale – das Vermächtnis des Gabriele D’Annunzio

Gardone am Lago di Garda und die letzten Jahre des Gabriele D’Annunzio sind eng mit einander verbunden. Nach seinem gescheiterten und mehr als zweifelhaften Abenteuer in Fiume und dem Versuch, als italienischer Nationalheld im Rang eines Garibaldis in die italienische Geschichte einzugehen, setzte sich Gabriele D’Annunzio Ende 1920 in einer Villa bei Gardone Riviera an der Westküste des Gardasees zur „Ruhe“. Stets getrieben von seinem Hang nach Unsterblichkeit, Ansehen und Anerkennung baute D’Annunzio das Anwesen zusammen mit dem Architekten Giancarlo Maroni bis zu seinem letzten Lebensjahr 1938 zu einem Gesamtkunstwerk aus und um.

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Persönliches

How I Met Karl Lagerfeld

Illustration: Patrick Vollrath

That’s what you missed: Wie ihr ja alle noch wisst, habe ich einen Mantel von Michael Stipe geklaut, um mit Sonia Rykiel und einem toten Bären im Café de Flore ein Sandwich zu essen, das ihren Namen trägt.
Auch wenn es bei meiner dritten Geschichte langsam anfängt, unwahrscheinlich zu klingen, so sind mir doch all diese Begegnungen (und einige andere denkwürdige mehr) wirklich passiert. Von einer weiteren erzähle ich jetzt:
Eines Tages hatte ich Besuch von einem befreundeten Make-up-Designer, der gerade vom Videodreh mit einer bekannten exzentrischen isländischen Sängerin (die ich lustigerweise seit einigen Wochen wieder intensiv höre) kam. Wir redeten über dies und das und er zeigte mir wertvolle Tricks in einer damals neuen Version von Photoshop, wofür ich ihm heute noch dankbar bin, denn sie sind mir immer noch von großem Nutzen für mich, wenn es darum geht, mein Passbild meinem gefühlten Äußeren anzugleichen.

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Persönliches

Sandwich-Club-Rykiel

(Zeichnung: Patrick Vollrath)

Was bisher geschah: Ich war ein junger Designer mit eigenem Büro und ohne Geld in Paris, der sich bei Margiela in einen Mantel verliebte, der aber Michael Stipe gehörte und den ich mir, selbst, wenn er nicht Michael Stipe gehört hätte, nie hätte leisten können. Und nebenbei wäre fast noch ein Verkäufer gestorben.
Nach dieser für mich eindrucksvollen Episode bei Margiela ging mein aufregendes Paris-Leben natürlich noch weiter und ich genoss es in vollen Zügen. Und weil sich die Leute in der alten Heimat gerne an einen erinnern, wenn die neue Heimat Paris ist, hatten wir immer viel Besuch in unserem 38qm-Wohnbüro (in dem wir auch heute noch ansässig sind).

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