Im Negligé im Grand-Hotel – Louis Vuitton Womenswear Winter 2013/14

Bild: style.com

Es geht immer auch darum, in Louis Vuitton zu reisen, unterwegs zu sein. Im kommenden Winter im Mantel und Negligé als weitgereiste Weltbürgerin aufzutreten. Die Louis Vuitton Frau ist vielleicht durch einen Zufall in Castrop Rauxel zur Welt gekommen – würde aber keinesfalls ihr Leben lang dort bleiben.
Louis Vuitton Creative Director Marc Jacobs liess die Kollektion für den Winter 2013/14 folgerichtig im Set eines Hotelflures bei sich öffnenden und schließenden Türen, durch die fünfzig Outfits von auf- und abtretenden Models – mit den in dieser Saison unvermeidlichen Fifties-Perücken auf dem Kopf – getragen wurden, sehr hoheitsvoll präsentieren.

Bilder: style.com

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Etwas schläfrig-lasziv treten die Schönen in ihren luxuriösen Mänteln, Kostümen und Kleidern zielgerichtet aus einer Tür, um kurz danach hinter einer anderen zu verschwinden. Zurück bleibt der starke Eindruck der Modelle, die sie tragen.

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Mäntel zum schwach werden. Ich wage es noch nicht, nachzufragen, auf wie viel mein Lieblingsmodell aus all den luxuriös verarbeiteten Wintermänteln kommen wird … zu bestaunen ist der mäßig lange, ziemlich Dunkelblaue Mantel mit Fadenkaros und Palettendetails im ersten Bild (Look 9):

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Farblich baut die Kollektion auf müden Zwischentönen auf, so passt alles zu allem und der neue Mantel ergibt mit den Teilen, die schon im Kleiderschrank hängen, ein perfektes Matching. Marc Jacobs versucht erst gar nicht, eine Kollektion abzuliefern, deren klare Faben man als markante Aussage zur Saison verstehen könnte.

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Alles wirkt wie zwischen zwei Fabtönen, durch die dezente Lichtstimmung im Hotel müde gefärbt, ist edel und elegant, dabei aber nie laut und vordergründig. Für mich konterkariert der Chefdesigner damit auch den Ruf des Hauses, sich allzusehr nach den Begehrlichkeiten der Luxusklientel zu richten, die es liebt, wenn auf den ersten Blick sichtbar wird, dass es Louis Vuitton Prêt à Porter ist, die man gerade zu Markte trägt.
Erst bei den Taschen und Pelzdetails an einigen Mänteln und Kleidern wird offensichtlich im Luxus geschwelgt, den nur wenige Frauen auch bezahlen können.

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Marc Jacobs scheint genau zu wissen, dass es die Louis Vuitton Frau liebt, ganz reizvolle Frau zu sein und sich das Gefühl zu gönnen, in Negligés aus zarten, transparenten und mit Blütendetails versehenen Stoffen oder aus Blütenbedruckten Seiden mit Spitzendetails auch außerhalb ihres ganz privaten Boudoirs die Blicke auf sich zu ziehen. Da muss das Leben schon zur Kleidung passen. Ins Büro kann man auch als gemachte Karrierefrau mit so einem Hauch von einem Negligé wohl eher nicht gehen…. Aber wer will das schon, wo es doch ohnehin viel verlockender ist, mit einer der Taschen, die mit Marabufedern oder gewachstem Krokodilleder in bester Verarbeitungstradition des Hauses Louis Vuitton gefertigt wurden, zu reisen. In romantischen Looks, die so gar nichts mädchenhaftes an sich haben, weil sie für Frauen gemacht sind, die ganz genau wissen, was sie da gerade Aufregendes tragen und wie sexy das wirkt.

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Am besten, liebe LeserInnen, ihr lasst die Bilder und das Defilée im Grand-Hotel (nochmals) auf euch wirken und sagt mir dann, wie sie euch gefällt. Marc Jacobs boudoireske Winterkollektion 2013/14. Ap­ro­pos gefällt: Sieht Mr. Jacobs nicht fabelhaft aus, in seinem Lounging Pyjama von Kollege Kim Jones?

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