Männermode

Unterwegs mit … adidas Originals

(Bild: Nabile Quenum)

Es gibt Momente, da denkt man: Kann es überhaupt noch besser werden!? Dann blitzen die Augen im Scanmodus, Schweiß sammelt sich auf der Stirn und Pharrell Williams „Happy“ wird zum Main Theme mit Daseinsberechtigung. Momente dieser Art habe ich nicht häufig, kürzlich jedoch schaute einer vorbei und blieb ganze zwei Tage – fand ich natürlich sehr gut. Grund hierfür war mein Ausflug mit adidas Originals, eine absolute Herzensangelegenheit. Bericht ab …
Ausblick vom Flugezug uerb den WolkenArchiteketur Paris 2

Zuallererst: Ich schätze mich immer und immer wieder glücklich, dass ich so verflixt tolle Sachen erleben darf. In den letzten Woche, Monaten, huch, mittlerweile kann man von Jahren sprechen, hatte ich durch meine Arbeit als Freelance Write z.B. für Horstson so viele Möglichkeiten, die Welt zu bereisen. Dabei treffe ich jede Menge spannende Leute, führe tolle Gespräche und darf auch Projekte angehen, die ich in der Form privat nicht hätte realisieren können: Mit der Luxuskarosse in den Schweizer Alpen über den zugefrorenen See heizen? Hugh Jackman zum Dinner treffen inklusive Nase auf dem Rockefeller Center plattdrücken? Lauftraining im legendären Stanglwirt oder Rolls-Royce spazieren fahren? Hätte vermutlich nie auf der Agenda gestanden! Meine neueste Erfahrung mit Prädikat „absolut einzigartig“: Europameisterschaft live-live. Achtelfinale, Deutschland gegen die Slowakei. Trikot, Tribüne und das ganze aus der vierten Reihe, wirklich sehr nah dran.
Stadion Uefa Lille EM Deutschlandspiel 2016Stadion Deutschland Spiel EM 2016

Jogi Löw vor uns, verdächtige Parallelen zur Front Row. Hier bekommt man alles mit, deshalb ganz ungelogen mein „live-live“-Moment von und mit adidas Originals. Absoluter Wahnsinn. Obwohl ich wirklich kein versierter Fan bin und eher über Grund- als Profikenntnisse verfüge, war ich 90 Minuten plus Nachspielzeit am Zittern. Keine gute Voraussetzung, wenn man immer wieder versucht Schnappschüsse und Videos zu machen. Kaum wieder drin im Geschehen, wird das nächste Tor geschossen. Gegröle, Freudentanz und alle (außer Jögi, hat der immer so eine finstere Miene?) glücklich. Nach dem Spiel – wer hätte gedacht, dass mir das noch passiert – trage ich mein Trikot ganz selbstverständlich spazieren und freue mich über das überragende Ergebnis. Apropos: Bei Vorabeinschätzungen habe ich durchweg auf ein 3:0 für Deutschland getippt, Laie liegt richtig.
Mural in ParisSkyline Paris
Impression ParisArchiteketur Paris

Bevor hier jedoch Stimmen laut werden, die mir eine unverhältnismäßige Sportlastigkeit unterstellen, wenden wir uns lieber einem horstson-typischen Thema zu: Mode. Unser Ausflug als kleine, feine Gruppe (neben mir war noch Oliver vom Berliner Blog Zeitgeschmack mit an Bord) hat uns nämlich nicht nur nach Lille als Austragungsort des Achtelfinales geführt, sondern auch nach Paris. Wie es der Zufall will, laufen zeitgleich die Männermodewochen und machen just in der französischen Hauptstadt Halt – wäre doch schade, wenn man nicht noch eine Schau mitnimmt. In unserem Falle habe wir uns die adidas Originals by White Mountaineering angeschaut. Eine Zusammenarbeit, die ich ehrlich gesagt noch nie wirklich auf dem Schirm hatte. Warum eigentlich?
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-042WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-043
Bilder: Mohamed Khalil
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-045WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-046
Bilder: Mohamed Khalil

Während Namen wie Stella McCartney, Yohji Yamamoto oder Kanye West beim Thema Kooperationen mit adidas in Sekundenschnelle Bilder in meinem Kopf auslösen, musste ich White Mountaineering erst einmal googlen. Die Suchmaschine spuckt unglaublich viele Informationen aus und ein Name lässt sich in beinahe jedem Artikel/ Schauenbericht: Yosuke Aizawa finden. Der japanische Designer steckt hinter dem Label und (re-)interpretiert klassische Stücke der Marke mit den drei Streifen – ich hätte gerne einmal alles zum Mitnehmen. Bildungslücke schwebt jetzt in meinem Kopf und ich versuche mir den Namen einzuprägen. Ich klicke mich durch die Bilder und Videos, Luxus, Streetwear & Outdoor. „Genau mein Steckenpferd“, denke ich mir noch einmal, als wir in Paris ankommen. Ich freue mich, dass wir live vor Ort von der Showlocation (unweit vom Place Vendôme, noch Fragen?!) berichten können und nehme Platz.
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-047WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-048
Bilder: Mohamed Khalil
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-049WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-050
Bilder: Mohamed Khalil

Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts. Wurde die Colette-Klientel hierher gebeamt? Viele, sehr viele experimentelle Looks: Vetements trifft nordischen Minimalismus, Couture auf den überall ausverkauften adidas NMD. Ich fühle mich, drücken wir es nett aus, outfittechnisch überrannt und staune über den Mut der einzelnen Schauenbesucher – hat sich die Dame zwei Reihen weiter nur ein Männerhemd statt BH um ihre Brust geknotet? Finde ich gut, also die Zeigefreudigkeit und Vielzahl verschiedener Einflüsse. Ich absorbiere alles um mich herum und befinde mich noch immer im Dauerrausch des perfekten Moments. Licht aus, Scheinwerfer an. Die gezeigte Mode bewegt sich spielerisch zwischen funktionsbetont und elegant. Die gesamte Show, grob verallgemeinernd: Grafik trifft auf florale Prints, Navy, Rot und Statement-Pieces wie z.B. dem Sneaker-Highligt der Season.
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-051WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-053
Bilder: Mohamed Khalil
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-055WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-056
Bilder: Mohamed Khalil

Bei den ersten Looks sagen mir vor allem die Jeansentwürfe zu, ein geschnürter Mantel erinnert unweigerlich an asiatische Einflüsse. Neben mir geht ein Raunen durch die Reihe, aufgebracht höre ich ein „peignoir de bain“, Bademantel… Also wie ein Bademantel sieht der Entwurf nun wirklich nicht aus, oder? Neugierig wie ich bin, versuche ich weitere Wortfetzen aufzuschnappen. Schnapp, schnapp: So erfahre ich, dass der Designer Yosuke Aizawa die Show bewusst in zwei Abschnitte unterteilt hat. Seine eigenen Entwürfe vorweg, sozusagen fast separat. Anschließend folgt die Zusammenarbeit mit adidas Original. „Voici“, wieder die aufgebrachte Stimme links neben mir: Jetzt scheint es endlich mit den adidas-Looks loszugehen. Ich bin gespannt. Eingeleitet werden sie mit unübersehbarer Drei-Streifen-Huldigung auf Ober- und Unterteilen – selbstbewusst klotzen, nicht kleckern. Hier gefallen mir gerade die V-förmigen Pullover und der auffällige Blocking-Gedanke sehr, sehr gut.
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-058WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-059
Bilder: Mohamed Khalil
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-061WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-062
Bilder: Mohamed Khalil

Von der Farbauswahl her hält sich der Designer im zweiten Teil der Show etwas zurück. Schwarz trifft auf Weiß, Navy- und Rotelemente. Zusammen ergeben sie eine spannende Symbiose in der raschen Abfolge der Looks. Mein Blick wandert abwechselnd auf die Models, deren Kleidung und das Schuhwerk. Meine brillenlosen Äugelein bleiben genau hier haften: NMD-Alarm. Ein Jauchzen geht durch die Menge, hallo nächster (viel eher: andauernder) Hype! Wie bekomme ich jetzt am besten heraus, wie das Modell heißt? Glücklicherweise habe ich in der Schnelle einen verwackelten Schnappschuss von den Sneakern machen können und begebe mich auf Recherche alsbald ich im Hotel-Wifi angekommen bin. Hypebeast war schnell wie der Blitz und hat die Neuigkeiten innerhalb kürzester Zeit ins Netz gefeuert, merci dafür.
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-064WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-065
Bilder: Mohamed Khalil
WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-067WM-ADIDAS-RUNWAY-photo-Mohamed-Khalil-068
Bilder: Mohamed Khalil

Es debütierten der NMD_R2, mitsamt Drei-Streifen-Print eine Weiterführung des klassischen NMD, und der NMD City Trail im Retro-Rot. Dafür, dass ich selbst bislang nie Glück mit dem Modell hatte – entweder sind sie immer und überall ausverkauft oder ich finde meine Größe nicht – wird meine Liste mit Haben-Wollen-NMD`s immer länger. Zeit für ein kurzes Resümee der Schau: Ich bin begeistert von der jugendlich-frisch wirkenden Umsetzung des Designers und fast schon traurig, als die Models ihre Ehrenrunde drehen. „Schon vorbei?“, zum Glück sind wir in Paris und es gibt Tausende Dinge zu erleben. Wir schwingen uns ins nächste Taxi und machen uns auf den Weg ins Marais. White Mountaineering habe ich mir im Kopf abgespeichert, Yosuke Aizawa muss ich noch etwas üben. Die Kollektion ist erst ab August erhältlich, ich muss mich also noch etwas gedulden und vielleicht komme ich dann noch mal auf das Thema zu sprechen…

Salut, au revoir – Ich hoffe der Einblick in die Kollektion und der Ausflug ins Stadion haben Euch als Bericht gefallen? Ich freue mich über Euer Feedback und wünsche bis dahin eine schöne Zeit!

  • PeterKempe
    1. Juli 2016 at 18:05

    Super Kollektion und sehr viel innovativer als die Kooperationen hinter denen vermeintlich große Namen stehen !

  • Die Woche auf Horstson – KW 26/2016 | Horstson
    3. Juli 2016 at 17:19

    […] das neugestaltete Logo des Hauses wurden gezeigt. Man fragt sich: Warum nur? 2) Bei der Schau von adidas Originals by White Mountaineering debütierten der NMD_R2, mitsamt Drei-Streifen-Print eine Weiterführung des klassischen […]