(Bild: Courtesy of KaDeWe)
Die letzten Wochen und Monate störten jedoch Baulärm und weiße Absperrwände das Einkaufserlebnis am Ku’damm. Auf den Hinweisschildern stand mitunter „Cities change – so do we“. Das ein oder andere Mal bin ich daran vorbeigekommen, immer wieder musste ich schmunzeln. Fühlte mich an Vorlesungen aus der Universität erinnert.
KaDeWe – 1. Obergeschoss – Men´s Multilabelfläche; Bild: Courtesy of KaDeWe
Stundenlang hatten wir uns in meinem Bachelorstudiengang über die Zukunft von Waren- und Luxushäusern im urbanen Ballungsraum unterhalten. Haben Vor- und Nachteile diskutiert, die aktuelle Lage inspiziert und gerade in Anbetracht von zig Schließungen der Karstadt-Häuser und Konsorten Bedenken ausgesprochen. „Sind die Luxushäuser zu retten?“, auch die Presse machte diesen Sommer auf die Schieflage unserer Konsumgesellschaft aufmerksam. Wo stehen wir eigentlich, hatte ich mich am Abend im wiedereröffneten KaDeWe-Bereichs immer wieder gefragt: Als Writer muss man seine Position immer wieder kritisch infrage stellen oder sie wenigsten in regelmäßigen Abständen beleuchten, nicht?
KaDeWe – 1. Obergeschoss – Men´s Multilabelfläche; Bild: Courtesy of KaDeWe
So war meine ziemlich philosophisch anmutende Frage an mich selbst: Sind wir die wahren Täter? Geschuldet dem ewigen Hochhalten und Empfehlen von Online-Shopping? Haben uns Netflix, Amazon und Ebay zu Stubenhockern ohne Wille am haptischen Einkaufserlebnis degradiert? Ja, Nein, Jein, vielleicht?! Ich nutze diesen Artikel nicht, um mit erhobenen Zeigefinger eine Diskussion loszutreten, nein.
KaDeWe – 2. Obergeschoss – Women’s Multilabelfläche; Bild: Courtesy of KaDeWe
Ich habe mir vorgenommen: Du gehst ab sofort wieder öfters offline einkaufen, und wenn es nur ein winziges Teil im neu eröffneten Kaufhaus des Westens ist! Für alle, die noch überlegen, ob sie mir nacheifern wollen, hier noch ein kurzer Blick in die neue von India Mahdavi gestaltete „Designer-Welt“ für Frauen im KaDeWe:
KaDeWe – 2. Obergeschoss – Women’s Multilabelfläche; Bild: Courtesy of KaDeWe
Die 60.000 Quadratmeter des Warenhauses sollen übrigens bei finaler Fertigstellung in vier unterschiedliche Fashion-Bereiche aufgeteilt werden. Jedes Viertel wird über den Haupteingang zugänglich sein, auf dem Dach entsteht ein Glasbau der Extraklasse. Er rahmt die siebte Etage ein und wird nach Fertigstellung einen Dachgarten, Bars und Restaurants beherbergen. Wenn der restliche Umbau nur ansatzweise so vielversprechend ausschauen wird wie die erste Etappe, kann garantiert nichts schiefgehen …
Siegmar
25. November 2016 at 13:51Nun der Umbau ist gelungen und der komplette Umbau wird sicherlich ein Highlight für die City-West werden, die wieder boomt, was mich sehr zufrieden macht. Rem Koolhaas ist für den Umbau verantwortlich, was soll da schief gehen?
HappyFace313
25. November 2016 at 19:13🙂 Sieht schon ganz schön beeindruckend aus.
Also auf nach Berlin 🙂
Stephanberlin
25. November 2016 at 19:18Ich finde alles sehr gelungen, außerdem machts einfach Spaß, alle Labels doch an einem Ort zusammen anzuschauen, The Row, Céline, Dries van Noten, Valentino, etc. Das Kadewe hat jetzt echt Selfridges/ Bon Marché Niveau, Harroods und Harvery Nichols wirken dagegen oll, von Printemps und Lafayette ganz zu schweigen. Außerdem finde ich echt, man muß dem Online-Käse schon wieder entgegenwirken. Es stehen nämlich nur noch überall Delivery-Vans rum…
Ein letztes Weihnachten mit dem Q206?! | Horstson
9. Dezember 2016 at 10:01[…] hervorgehoben, aufs Zelebrieren in Kaufhäusern verwiesen (den Artikel gibt’s wiederum hier zum […]
Louis Vuitton eröffnet Store auf dem Ku'Damm Berlin | Horstson
23. Dezember 2016 at 10:07[…] neuen KaDeWe-Verkaufsfläche zugegen war (den Artikel gibt’s hier zum Nachlesen), hatte ich an dieser Stelle vom Kaufhausschwund berichtet. Kaum war ich wieder daheim, ereilte mich dann folgende Botschaft: […]