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Ali Babas Höhle heißt Cartier


Sollte man die Adresse angeben von Ali Babas Schatzhöhle würde man immer an das Stammhaus von Cartier in der Rue de la Paix 13 in Paris denken. Cartier, 1847 als Juwelier gegründet, verarbeitet die gößten und reinsten Steine, macht den opulentesten Schmuck und seitdem Monsieur Cartier 1904 auch noch für seinen Freund den Flieger Santos Dumont die erste Armbanduhr seines Hauses gemacht hat ist das Haus auch dafür weltberühmt.
Seit 1909 ist das Stammhaus von Cartier an der Rue de la Paix Nummer 13 und seine obsidian-grüne Marmorfassade mit den dezenten Wappen – so etwas wie der Eingang zur Höhle des Ali Baba.

Maharadjas, Könige und Kaiser gehörten zu Louis-François Cartiers Kunden und seine Turban-Agraffen für den Maharadjah von Partiala und Karpatula gehören genau zu den Legenden wie die berühmten elastischen Armreifen für Glori Swanson oder das Panther-Armband und die Flamingo-Brosche für die Herzogin von Windsor (Horstson berichtete)

Cartier hatte stets die Nase im Wind und hat den Girlanden-Stil ebenso begründet wie den ägyptischen Stil der Furore machte, als das Grab des Tutenchamun 1923 von dem britischen Archäologen Howard Carter gefunden wurde und daraufhin die gesamte Ästethik von Modeschmuck und Interieur beeinflusste.

In den dreissiger Jahren gab die Cartier Haus-Designerin Jeanne Toussaint den Ton an, eine Art Coco Chanel des Schmuckes, die die verrücktesten Entwürfe wie Reissverschluss-Ketten und Tierbroschen sowie die berühmte Panther-Serie entwarf.

Cartier hat vor zwei Jahren seinen Stammsitz liebevoll restaurieren lassen und auch die Büros und den Arbeitsplatz von Mlle Toussaint mit in die Verkaufsräume eingegliedert, ohne ihre ursprüngliche Ausstattung zu zerstören.
Am beeindruckendsten ist die große Freitreppe, die durch die große Haupthalle führt und in der die berühmten halbrunden Vitrinen stehen unter der die Uhren ticken und die Edelsteine funkeln.
Cartier hat aber neben Haute Joillerie und Uhren auch allerhand Alltagsgegenstände zu bieten wie silberne Brieföffner, Ascher und sogar kleine Briefmarkenspender in Pudelform.
Der Besuch des Hauses lohnt sich auf jeden Fall, wenn man in Paris ist – Das Personal ist reizend auch wenn man nur mal schauen möchte und die Architektur ist wirklich sehenswert.

Man fühlt sich sofort wie einer der vierzig Räuber wenn man die Schatzhöhle betritt – nur das Ali Baba heute seinen freien Tag hat.

  • Horst
    12. Januar 2011 at 19:59

    Fehlt nur noch das Geld für den Schmuck 😉 Aber beim nächsten mal Paris gehe ich da einfach mal rein 🙂

  • Daisydora
    12. Januar 2011 at 22:25

    Ach herrlich … ich liebe Paris, kenne es gut, aber durch dich lerne ich so viel Schönes, mir noch Neues kennen … auch den Briefmarkenspender in Pudelform 🙂 danke, Peter!

  • Martin
    3. Juni 2012 at 13:32

    Sehr schön. Meine zweimalige Erfahrung vor dem Laden: Junge Frau mit altem Mann geht rein 🙂

    look-scout.blogspot.com/

  • Horstson » Blog Archiv » Peter’s Cuttings – Vintage Cartier
    4. Juni 2012 at 09:30

    […] kann man die alten Stücke im Stammhaus in der Rue de la Paix in Paris oder auf der Messe Biennale des Antiquaires, wo Cartier regelmäßig ausstellt. Die Preise […]