(Bianca und Mick Jagger; Bild: © Bettmann/CORBIS)
Mit der Mode ist immer so eine Sache. Es verhält sich mit ihr, dieser Vergleich sei mir erlaubt, immer ein wenig wie mit Florence Foster Jenkins. Häufig beklatscht man sie, obwohl es keinen näheren Grund dafür gibt oder man hat, wie im Falle der schillernden New Yorkerin, Geld dafür bekommen hat, die Sopranistin gut zu finden.
Viele Menschen tragen Dinge, die sie selbst nicht haben wollten, nur weil man sich in der trügerischen Sicherheit des maximalen Stilgefühls wiegt. Doch läuft man, wenn man sich modisch kleidet, Gefahr, und das ist das Paradoxe, aus der Mode zu kommen. Anders verhält es sich mit Dingen, die sich zurecht das Prädikat des Klassikers erarbeitet haben.
Einem Barcelona Chair ereilt vermutlich niemals das Schicksal eines Stuhls von Hay. Beide Sitzmöbel sind zwar schön, wobei man Letzteres nach einigen Jahren über hat. Woran liegt das? Vielleicht, weil Mies van der Rohe seiner Zeit voraus war und Rolf Hay und seine Frau Mette nur einen modischen Zeitgeist aufgreifen?
Sean Penn und Madonna (Foto: Ron Galella/WireImage)
Ganz ähnlich verhält es sich mit Sonnenbrillen. John A. Macready, war entschlossen, höher zu fliegen als alle anderen Piloten. Auf der Suche nach einer Schutzbrille, die ihn vor dem Licht in großer Höhe schützen sollte, landete er bei einem Optikkonzern. Dieser entwickelte darauf hin eine Innovation in der Luftfahrt: Gläser in Tropfenform, die die Sicht der Piloten vor Blendlicht schützen und die sich dank ihrer Form an Sauerstoffmasken anschmiegen. Die Ray-Ban Aviator war geboren.
In den 1930er Jahren wurden die, damals sogenannten, Blendschutzsonnenbrillen, zunächst nur beim Militär eingeführt und erst 1937 auch für die Öffentlichkeit freigegeben und umbenannt. Ray-Ban wurde die erste Sonnenbrillenmarke in der Geschichte.
In den 60er-Jahren trug Marlon Brando eine Aviator im Film „Der Wilde“ und machte sie zum Statement-Accessoire rebellischer Teenager. Auch Rockstars verpassten mit dem Gestell in den 60er- und 70er-Jahren ihren Outfits einen coolen Schliff und trugen so zum Image und Erfolg der Brille bei. Im Jahr 1986 führte Tom Cruise das Brillenmodell in seiner Piloten-Rolle in „Top Gun“ zurück zu ihren Wurzeln.
Doch mit Stars ist es eben nicht getan. Ich bin mir sicher, um wieder zum Stuhl zurückzukommen: Selbst wenn Sean Penn, Madonna, Bianca Jagger oder Robert Redford jeweils auf einem Stuhl der dänischen Designer an einem Tisch sitzen, wird das Hay-Möbel kein Klassiker. Es geht eben nicht um Mode, sondern um Stil – und einer ganz eigenen Idee, wie sie Mies van der Rohe und John A. Macready jeweils hatten …
Peterkempe
19. Januar 2018 at 23:22Ja Ray Ban ist Legende! Meine Aviators und meine Wayfarer aus den Achtzigern huete ich wie Augaepfel und ehrlicherweise kaufe ich mir auch neue Ray Ban um die alten zu schonen. All Time Klassiker, wie Chanel Jacke, Denim Jacket oder Hermes Tuch. Ultimative Accessoires die nie daten und ihren Wert verlieren.
Siegmar
19. Januar 2018 at 23:38So ist es, die Ray Ban ist einfach ein Klassiker.
Monsieur Didier
21. Januar 2018 at 13:20…ich liebe die Wayfarer und die Clubmaster total…
die Clubmaster ein wenig mehr, weil ich die einfach unglaublich finde und Träger mit ihr fast automatisch sexy auf mich wirken (gilt nicht für mich selber 😉 )
und die Wayfarer war einfach everybody’s darling…
man guckt einfach immer wieder gerne hin…!