Interview

Wenn einer eine Reise tut – The Drummer im Interview

Werbung

Musikunterricht war ihm als Kind ein Graus und als sonderlich musikalisch würde er sich auch nicht beschreiben. Dennoch begibt sich Stefan Gbureck auf eine Reise, um bei Künstlern und Musikern das Schlagzeugspielen zu lernen. Grenzen hat er sich nicht gesetzt, aber ein ganz konkretes Ziel: Eine Festivaltour im nächsten Jahr. Immer mit dabei: sein Tourbus und das Huawei MediaPad M2.
Wir trafen „The Drummer“ zum Interview in Berlin. Als Ort wählte Gbureck einen Platz, der nicht besser zur Fernweh passen könnte: ein Restaurant mit Spreeblick.
stefan_gbureck-the_drummer_berlin_spreeblick_1040
Du lernst also gerade Schlagzeugspielen – wie läuft’s denn?
Gut, also zumindest, wenn man bedenkt, dass ich erst drei Monate übe. Ich musste mich da auch erstmal selbst finden. Die Grundidee ist rein theoretisch: Man lernt Schlagzeugspielen. In der Praxis gestaltet sich das dann manchmal doch etwas schwieriger…

Aber wie kamst Du auf die Idee? Naheliegend ist es ja nicht, zu sagen, „Hey, ich lerne jetzt Schlagzeugspielen!“
Es ist im Grunde genommen durch Zufall entstanden. Ich war mit einigen Bands als Fotograf auf Tour. Wir verbrachten viel Zeit im Tourbus, wo die Bands viel gejamt haben. Ich saß dann da immer mit meiner Kamera und irgendwann entstand bei mir die Idee, dass ich ein Instrument lernen möchte. Ich muss dazu sagen, dass ich in der Schule beim Musikunterricht immer fehlte, wenn es darum ging, zu singen. An ein Instrument war da gar nicht zu denken…
Das für mich schönste Instrument war schon immer das Schlagzeug und, nicht unerheblich, man muss drumherum einen Raum schaffen – anders als bei der Gitarre, die man einfach mitnehmen kann…

Ich wusste gleich, dass ich das Schlagzeugspielen nicht als Hobby lernen kann – dann verläuft es im Sande. Es müsste also ein richtiges Projekt draus werden – Dadurch ist auch die Idee des eigenen Busses entstanden.
Ich habe die Bands, mit denen ich sowieso auf Tour war, gefragt, ob sie mich nicht unterrichten können. Dadurch ging es gleich von Anfang an richtig los und mittlerweile waren bei mir Bands wie The Donots, NOFX und Turbo Negro im Bus.

Es ging mir anfangs auch alles ein bisschen schnell – gleich so große Bands… Der Beobachter erwartet eigentlich immer einer Steigerung. Gerne arbeite ich mit Newcomern oder noch unbekannten Bands zusammen – die Gefahr ist sonst zu groß, dem Erfolg immer hinterherzulaufen… So kann ich auch den unentdeckten Perlen der Musik eine Bühne geben – also richtig Rock ’n’ Roll.

Hast Du zusätzlich noch einen Musiklehrer?
Ja, ich nehme drei bis vier Mal in der Woche Unterricht. Für ihn ist es natürlich ein Traum, bei mir im Bus zu spielen.
Bei mir zuhause steht übrigens kein Schlagzeug, ich hatte mal überlegt, mir E-Drums mit Kopfhörern ins Wohnzimmer zu stellen, aber gerade am Anfang ist eine räumliche Trennung wohl ganz gut und man muss auch mal abschalten können.

Wie würdest Du Deinen Musikstil beschrieben? NOFX, Turbo Negro gehen ja in die „Fun Punk“-Richtung …
Nein, „Fun Punk“ mache ich nicht. Natürlich werde ich davon beeinflusst, aber wir machen richtigen Rock ’n’ Roll, wobei wir zwischendurch auch schnelle Sachen machen.
stefan_gbureck-the_drummer_berlin_spreeblick_1058
Wie kommst Du auf die Bands? Treten die mit Dir in Kontakt oder suchst Du sie aus?
Eigentlich ist es ganz einfach: Ich gehe meinen CD-Ständer durch. Die Bands, die mir dabei ins Auge fallen, schreibe ich dann an.

Ganz oben liegen natürlich meine Motörhead-CD’s. Mit Lemmy konnte ich zum Glück auch mehrmals zusammenarbeiten – für The Drummer kann ich ihn jetzt ja leider nicht mehr gewinnen, was sehr sehr schade ist.

Wenn ich meinen CD-Ständer durchgucke sammelt sich auch Trash an. Wie ist das bei Dir – haben auch Bands die Chance auf eine Zusammenarbeit, die Du heute vielleicht nicht mehr gut findest?
Ich würde niemals Nein! sagen. Es kommt für mich drauf an, die Zusammenarbeit zu nutzen und in ein gutes Licht zu rücken – das klappt vielleicht auf den ersten Blick bei einer Künstlerin wie Britney Spears nicht so leicht, aber ich würde mich gerne drauf einlassen. Auch Schlager ist überhaupt nicht „meine“ Musik, wenn man es aber richtig anstellt, klingt „The Drummer x Schlager“ doch sehr verlockend.

Es ist auch geplant, dass ich für zwei Wochen auf eine Kreuzfahrt mit der AIDA gehe – eine spannende Vorstellung, wie ich da mit der Schiffskappelle übe. Es entsteht ein schöner Bruch zwischen den Genres und der Professionalität aller Beteiligten.

Stehen denn in der nächsten Zeit – wenn man von der Kreuzfahrt mal absieht – andere große Touren an? Die Festivalsaison ist ja zu Ende…
Im Dezember sind wir für einige Zeit in Marokko – das gibt alleine optisch vieles her: Kameleund dazu ich, wie ich Bongo-Trommeln spiele (lacht).

Welche Festivals hast Du in der Zeit besuchst?
Es waren ca. zehn bis zwölf Festivals: angefangen vom Ruhrpott Rodeo bis hin zu Roskilde.
stefan_gbureck-the_drummer_berlin_spreeblick_1113
Was wird aus The Drummer? Ein Lied und alles ist vorbei?
Nein, es soll eben nicht vorbei sein. Es ist geplant, dass wir mit dem Bus richtig auf Tour gehen. Dadurch, dass ich jetzt durch die Festivalauftritte so viele Booker kennengelernt habe, ist eine Tour nächstes Jahr hoffentlich kein großes Problem.
Ich lasse mir von den Schlagzeugern, mit denen ich mich jetzt treffe, immer einen Song zeigen. Wenn die diesen Song performen, werden sie gefilmt. Die Puzzleteile werden zusammengesetzt und raus kommt aus den verschiedensten Sequenzen ein Video, in dem sämtliche Schlagzeuger meinen ersten Song spielen.

Hofft man da automatisch auf einen Hit?
Nein, es ist eine klare Ansage, mit einem Hit rechne ich nicht. Wollen wir mal schauen, was daraus wird …
stefan_gbureck-the_drummer_berlin_spreeblick_1064
Wie kam die Zusammenarbeit mit Huawei zustande?
Das war kompletter Zufall; ich habe gesehen, dass Huawei das MediaPad M2 10.0 rausgebracht hat, bei dem der Fokus auf dem Sound liegt. The Drummer – Sound – Musik – eine Zusammenarbeit lag also nahe und ist absolut stimmig.
Die vier Boxen des Pads machen übrigens einen beeindruckenden Sound.
Mir ist es wichtig das mein Sponsor sehr gut zu mir und meinem Projekt passt.

Du bist bei Deinen Aktionen immer sehr mobil, nun treffen wir uns aber ausgerechnet an einem Bootssteg – ein Hinweis auf Kommendes?
Nein, wenn, dann interessiere ich mich aktuell für Flugzeuge. Aber ich mag die Atmosphäre hier auf dem Steg; hatte auch als Student mit Booten etwas engeren Kontakt. Vielleicht hast Du davon gehört?

Nein, habe ich nicht – erzähl‘!
Ich habe Kunst- und Erziehungswissenschaft studiert. Nebenher habe ich für eine Charter-Firma gearbeitet, die Segelboote verlieh. Meine Aufgabe war, diese Boote zum Beispiel für Filmproduktionen von Kiel aus zu ihrem Einsatzort zu bringen.
Es war ein Traumjob, durch den ich einiges von der Welt gesehen habe.
Irgendwann kam die Anfrage für die Neuverfilmung von Seewolf, an dem auch Thomas Kretschmann, Simon Licht und Florian Stetter mitwirkten. Produktionsort waren die Bahamas und es wurde ein abgewracktes Schiff benötigt. Die Idee war, ein altes Schiff zu kaufen, was im Endeffekt billiger ist, als eins zu mieten. Klar – es wurde eins gefunden, allerdings hat dann die Fahrt sieben Wochen gedauert.
Bei der Überfahrt konnte ich den Regisseur – Christoph Schrewe – kennenlernen, der angeboten hat, dass ich die Rolle eines Seefahrers übernehmen kann. Ein Angebot, dass ich natürlich nicht ausschlagen konnte…

Du hast aber auch als Model gearbeitet…
Das mache ich immer noch, wobei ich finde, dass sich das Wort „Model“ komisch anhört. Ich mache halt Werbung, was Spaß macht.
Mir ist es aber nicht wichtig, wie ich von außen wahrgenommen werde: Model, Künstler – ich lasse mich nur ungern in eine Schublade stecken.
Da schimpft sich einer „Segler“, weil er einen Segelschein gemacht hat, war aber nie weiter raus als zum Wannsee. Ich hingegen habe keinen Segelschein, bin aber schon überall auf der Welt gesegelt. Es geht um die Sache selbst, was viele aber verlernt haben; diese Fähigkeit, im Moment zu leben. Gerade wenn ich mit meinen Kindern zusammen bin, denke ich nie an morgen, immer nur ans Jetzt. Dieses Gefühl von „Alles ist gut“ bekomme ich auch immer in meinem Job.

Haben Deine Projekte eigentlich eine Botschaft oder einen sozialen Gedanken?
Gerade beim Drummer geht es darum, dass man sich alles zutrauen soll und gleichzeitig auch zu seinen Schwächen steht…

Der Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Huawei.