(Anna Schuster, Robin Rau, Denis Goec, Melanie Lindner, Laurent Hermann Progin, Ibrahim Musa Simone, Guido Maria Kretschmer, Daniela Hermann, Dominique Watral, Emanuel Burger, Michael Maibach, Malina Sebastian und Leni Bolt; Foto: TVNOW / Andreas Friese)
Wenn das nicht mal nach Primetime ruft: Ab dem 29. April wird VOX eine neue TV-Show zum Thema Mode ausstrahlen, mit dabei soll auch Christiane Arp von der Vogue sein – woop, woop, was für eine Nummer! Gemeinsam mit ihren Condé-Nast-Kollegen Andrea Ketterer (Chefredakteurin Glamour), Tom Junkersdorf (Chefredakteur GQ) und André Pollmann (Publisher des Verlagshauses) wird sie Fernseh-Fee Guido Maria Kretschmer zur Seite stehen.
Das TV-Format „Guidos Masterclass“ soll, wie könnte es sendungsmäßig auch anders aufgezogen sein, Jungdesigner im Wettbewerb fördern und ihnen dabei helfen, ihr Handwerk nachhaltig voranzutreiben. Der ersten Pressemitteilung nach zu urteilen, werden in jeder Folge zwei Modeexperten mit Kretschmer die konkurrierende Kreativköpfe begleiten und anschließend Urteile über deren Talentpotential fällen. Zugegebenermaßen scheint die Sendung erstmal nicht sonderlich innovativ, geschweige denn dramaturgisch herausfordernd konsumierbar für uns Zuschauer.
Ich finde es dennoch ganz spannend mitzuerleben, wie Print und Fernsehen an dieser Stelle in Einklang gebracht werden könnten, ihr nicht? Haben wir es hier mit einem circa fünfminütigen Auftritt à la Germany`s Next Topmodel: „Du bekommst eine Strecke in unserem schlecht zu verkaufenden Heft XYZ, wenn du dir ein tolles Outfit zusammenkreischt!“ zu tun, damit dem Sendungsanker Kretschmer keine Präsenz flöten geht? Damit sich das Heft – beflügelt durch die Präsenz der TV-Welle – anschließend besser verkauft? Oder wird Arp, die nun wirklich kein Käseblatt, sondern das deutsche Modemagazin-Flaggschiff schlechthin lenkt, genügend Zeit für ihre Branchenkenntnisse zuteil?
Zweites würde ich mir natürlich wünschen, denn ich finde sowohl die Person als auch die Arbeit der Vogue-Chefredakteurin wirklich spannend! Noch kann und will ich kein Urteil über das Format fällen, warum? Wie ihr mich mittlerweile kennt, werde ich neugierig und positiv gestimmt an die Sache rangehen und mich überraschen lassen! Ein, zwei Informationen kann ich der Bekanntmachung aus dem Hause Condé Nast noch entlocken: Arp wird wohl bereits in der ersten Folge auftreten, das ist doch schon mal sehr gut zu hören.
Kretschmer lässt zudem Folgendes über die Vogue-Chefin verlauten: „Ich bin ein großer Fan von Christiane Arp, weil sie nicht nur eine sehr gescheite Frau ist, die Mode versteht, sondern weil sie um ihre Verpflichtung in der Mode weiß. Sie ist eine der bedeutendsten Chefredakteurinnen des Landes, die wirklich aufpasst, dass junge Talente gefördert werden.“ Auch wenn sich das Statement auf den ersten Blick etwas schnulzig liest, Recht hat Kretschmer mit seinen Aussagen auf alle Fälle.
Bei den darauf folgenden Terminen werden, neben Arps Verlagskollegen, Prominente wie Palina Rojinski oder Bent Angelo Jensen (Herr von Eden) im Kretschmer’schen Boot sitzen. Wo das hinfährt, weiß man bislang nur ausschnitthaft. Fest steht jedoch, dass der Sieger der medienwirksamen Masterclass 50.000 Euro Preisgeld gewinnen und seine Entwürfe in der deutschen Vogue zeigen wird – das klingt doch schon einmal nach etwas Fahrwasser für einen Start in der deutschen Modeszene!
Ein Punkt ist mir gerade noch eingefallen: Hat Kretschmer nicht mittlerweile auch ein eigenes Magazin, das bei Gruner & Jahr vertrieben wird? Wie kommt es dann, dass gerade Condé Nast aka Verantwortliche der Vogue, Glamour und GQ an Bord geholt worden sind? Fragen über Fragen, vielleicht findet ihr ja Antworten darauf! Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass das TV-Format spannend aufbereitet wird und uns Zuschauern einen fundierten Einblick in die Branche ermöglicht.
PS: Vielleicht bin ich dahingehend aber auch etwas naiv oder zu sehr am Thema selbst interessiert – schließlich sollte man nicht vergessen, dass es bei VOX primär um Quoten, sprich: seichte Unterhaltung und gute Primetime-Zuschauerzahlen geht. Was ist eure Meinung zu „Guidos Masterclass“?
Stephanberlin
30. März 2019 at 23:17Eigentlich geht das ganze wieder in die Helene Fischer und Sebastian Schweinsteiger Richtung…aber wenn’s hilft, die Vogue zu retten, ok…
Hannes
30. März 2019 at 23:26Man hat eher den Verdacht, Frau Arp möchte sich für die (bald?) kommenden Post-Vogue Zeiten medial positionieren. Von einem sterbenden Medium in das nächste sterbende Medium.
Stefan
31. März 2019 at 11:16Es hält sich hartnäckig das Gerücht einer europäischen Ausgabe der Vogue, von der es regionale Ausgaben geben wird.
Und wie steht es eigentlich um die deutsche Ausgabe der GQ?
Stephanberlin
1. April 2019 at 12:13Eine europäische Vogue mit Regionalteil fänd ich super – die Engländer produzieren doch die viel besseren Geschichten und ich denke mal, daß dann die englische Ausgabe die tonangebende wäre!
GQ hat sicher noch genug Anzeigen zum Überleben – aber eigentlich würde 2x im Jahr GQ Style auch reichen!