(Louis Vuitton „Time Capsule“; Bild: Louis Vuitton)
Une histoire extraoirdinaire et riche – Während ich die Preview der Ausstellung Time Capsule in Berlin sichte, gehen mir immer wieder die Worte eines Manufakturmitarbeiters von Louis Vuitton durch den Kopf. Ihn und viele andere habe ich letzte Woche in den Ateliers in Asnières-sur-Seine/Frankreich kennenlernen dürfen. Gemeinsam mit einer feinen Truppe an Journalisten und Bloggern habe ich einen Tag vor den Toren Paris verbracht, durfte nicht nur im Privathaus durch Monsieur Louis Vuittons Wohnzimmer schleichen, sondern auch die alteingesessene Manufaktur besichtigen.
Hier werden seit 1859 – fünf Jahre nach Gründung des Unternehmens – direkt ans Privathaus der Familie Vuitton angesiedelt, die exklusiven und bedeutendsten Aufträge angefertigt. Mein Kollege Peter war bereits vor ein paar Jahren für Horstson vor Ort, seinen zeitlos-pointierten Beitrag kann ich an dieser Stelle jedem ans Herz legen (den Artikel mitsamt Fachwissen-Input gibt’s hier zum Nachlesen).
In Asnières trifft man nicht nur auf die Damen und Herren Artisans, welche (ausgestattet mit Fingerspitzengefühl, Nadel und höchster Konzentration) beispielsweise die global gehypte Kooperation mit Supreme oder extravagante Kundenwünsche zum Leben erwecken. Hier trifft man jahrzehntealtes Knowhow und Handarbeit vom Feinsten, historische Arbeit aka zeitgenössische Luxusstücke. Die Zeit scheint still zu stehen während wir die Prototypen der Gepäckstücke sichten: Da wären der Roof Trunk zu nennen, der wahlweise auf dem Autodach befestigt oder als Chauffeurkoffer genutzt wurde. Dann die Steamer Tasche, kinderleicht verstaubar im passenden Schrankkoffer. Eben dieser wird noch heute regelmäßig angefragt und angefertigt. Ziemlich spannend sind auch die Skizzen und Entwürfe des Aéro Trunks und der Aviette. Sie entsprechen bis heute dem Zeitgeist, wurden so entwickelt, dass sie gleichzeitig leicht sind und trotzdem jede Menge Staumöglichkeiten bieten. Wenn man durch die Hallen schreitet, merkt man schnell: Hier wurde und wird bis heute (Mode-) Geschichte geschrieben, wortwörtlich kann man von einer Kunst der Koffer- und Taschenherstellung sprechen. Louis Vuitton wäre jedoch nicht Vuitton, wenn nicht auch Trends und Zeitgeist zelebriert würden, beinahe hätte man vergessen, wieviel unzählige Showmomente in den letzten Jahren in Zeitschriften, Blogs und unserer Postfächer erschienen sind. Zuletzt inmitten des Louvres gezeigt, entdecke ich unheimlich viele It-Pieces des französischen Traditionshauses, quelle honneur! Die finale Präsentation von Marc Jacobs mitsamt Kopfschmuck präsentiert von Brit-Modell Edie Campbell? Wird im hauseigenen Museum in Szene gesetzt! Das Punkteparadies in Kooperation mit der japanischen Künstlern Yayoi Kusama? Ebenfalls ausgestellt! Genauso wie Skizzen von Karl Lagerfeld und großartige Aufnahmen von und mit Fotografengenie Bruce Weber…
Vor Ort haben wir exklusiven Einblick in die Schmiede von Louis Vuitton erhalten, konnten den exklusiven Lebensstil der zahlkräftigen Kundschaft erahnen und die Anforderungen während der Fertigung von Koffern und (Hart-)Taschen hautnah miterleben. Warum erzähle ich euch jedoch diese Details in ausführlicher Manier, wenn es schon den ein oder anderen Artikel auf Horstson gibt, der die Handwerkskunst der Maison Louis Vuitton beleuchtet? Ganz einfach und bereits im ersten Satz dieses Beitrags angedeutet: Ihr könnt ab sofort auch die Geschichte des Hauses erleben und müsst dafür nicht bis nach Frankreich reisen, denn aktuell steht unsere Hauptstadt ganz im Zeichen des Traditionshauses mit den ikonischen LV-Lettern. Im Französischen Palais, gelegen Unter den Linden 40, gibt’s bis zum 8. Oktober die Möglichkeit, auf Zeitreise zu gehen. In Berlin werden die Entwicklung von Louis Vuitton als eine Zeitleiste verschiedener Key-Moments präsentiert, die prägendsten Momente und Entwürfe ausgestellt. Klar, hier sprüht jede Menge Eleganz und Innovationsgeist. Auch die Ikonen des Hauses werden gekonnt in Szene gesetzt – von Nicolas Ghesquières bis Marc Jacobs schillerndsten Entwürfen kommt jeder auf seine Kosten. Die 160-jährige Geschichte wird anhand einer handverlesenen Auswahl an Archivstücken repräsentiert.
Vor Ort in Berlin habe ich bereits einen Favoriten ausgemacht: Der Raum „Magic Malle“ hat mich bei der Ausstellung Time Capsule ordentlich beeindruckt. Hier taucht man wortwörtlich in die kreative Welt von Louis Vuitton ein, visuell erfährt man anhand von Licht- und Videoinstallation die Geschichte des Hauses. Ich bin gespannt, was Ihr zu berichten habt. Anbei ein paar Impressionen von meiner Zeit in Asnières-sur-Seine und der Vernissage in Berlin. Ich hoffe, dass Euch der Bericht gefallen hat und freue mich über Euer Feedback…
Führungen durch die Ausstellung werden sowohl für Einzelpersonen wie für Gruppen angeboten.
TIME CAPSULE
Französisches Palais
Unter den Linden 40, 10117 Berlin
15. September 2017 bis 8. Oktober 2017
Montag – Freitag: 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Samstag & Sonntag: 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
OFFENLEGUNG: DIE REISE GESCHAH AUF EINLADUNG VON LOUIS VUITTON. INHALTLICH WURDE SEITENS DES GASTGEBERS KEIN EINFLUSS GENOMMEN.