(Dior Home Kapselkollektion ‚Toile-de-Jouy; Bild: Dior)
Immer, wenn ich bei Freunden zu Gast bin, fällt mir auf, dass bei mir scheinbar etwas schief gelaufen ist. Die Wohnungen sind klar strukturiert, alles scheint seinen Platz zu haben und es ergibt sich oftmals ein imposantes, fast schon konzeptionelles Gesamtbild.
Bei uns ist das irgendwie anders, ja, ich möchte schon von Sammelsurium sprechen, was sich in unserem großen Herz für unnütze Kleinigkeiten begründet. Das ergibt dann natürlich auch ein Gesamtbild, allerdings kein imposantes oder gar konzeptionelles. Das hat den Vorteil, dass wir uns niemals Gedanken machen müssen, ob alles miteinander harmoniert; vielmehr können wir, wenn wir uns etwas kaufen möchte, aus dem Vollen schöpfen – zum Beispiel aus der Kapselkollektion von Dior, die an die Cruise 2019 von Maria Grazia Chiuri angelehnt ist.
Die Drucke in Toile-de-Jouy-Optik zeigen jede Menge Tiere, die sich mit traditionellen Hirtenszenen vermischen – auf Tellern, Tischdecken, Kerzen, Tischdecken, Notizbüchern und, sicher etwas ungewöhnlich aber sehr liebenswert, Strohhalmen aus Glas:
Dior Strohhalme ‚Toile-de-Jouy; Bild: Dior
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Toile-de-Jouy bei Dior angewandt wird: Bereits 1947 beauftragte Christian Dior den Dekorateur Victor Grandpierre, mit diesem Design aus dem 18. Jahrhundert die Wände in seiner Boutique in der Avenue Montaigne zu verzieren.
Vielleicht feiert Toile-de-Jouy ja auch schon bald ein richtiges Interieur-Revival und nicht nur auf der Dior-Home-Kapselkollektion. Bei uns würde es hervorragend nicht passen. Ich freue mich schon jetzt …
fred
8. Januar 2019 at 22:24Die Schale gefällt mir gut und würde in mein „konzeptionelles“ Heim, wie du es so schön beschreibst, passen.
Ich wohne so, dass alles, aber wirklich alles seinen Platz und einen Bezug zueinander hat. Jedes neue Teil braucht
ewig, bis ich den idealen Platz gefunden habe. Die Bilder an den Wänden (sehr wenige, sehr ausgewählt) sind nach Sichtachsen ausgerichtet und beziehen die anderen Zimmer mit ein.
Aber. ich hätte gerne die Schale. Auf der Dior-Seite finde ich sie nicht. Wo kann ich sie kaufen und was kostet sie?
Horst
8. Januar 2019 at 23:39@Fred Frohes neues Jahr erstmal!
Ich mag es, wenn Wohnungen irgendwie Sinn ergeben und wir haben es uns immer vorgenommen, wenn wir irgendwo neu eingezogen sind, hat aber nie geklappt 🙂
Die Schale kostet 270 Euro: https://www.dior.com/de_de/products/couture-HYC04VPL0U_C500_TU-toile-de-jouy-ablageschale
Wäre auch mein Favorit, auf dem Tisch steht aber eine von Celine oder wahlweise eine von Björn Wiinblad, die mir Peter mal geschenkt hat 🙂
Peter Kempe
9. Januar 2019 at 17:33Ich liebe Toile de Jouy seit dem ich sechs Jahre alt war und den Film Desiree gesehen habe, da war klar so ein Zimmer wollte ich komplett darin. Die Dior Idee ist wunderbar und ich bin mega stark gefährdet zwei Teller zu kaufen fuer das Eis im Sommer.
fred
9. Januar 2019 at 18:31@HORST
270 ist eine Menge, aber es ist noch zu vertreten. Ich könnte es mir also durchaus vorstellen. Im Moment habe ich noch eine Versace Schale mit Schmetterlingen da stehen und abwechselnd eine vom Keramiker bei uns aus dem Ort.
Nun, zur Einrichtung. Zuerst zieht man ohne alles in eine neue Wohnung. Man nimmt nichts mit, ausser einer Matraze, einer Lampe und einem Kissen. Dann schaut man sich alles genau an, bestimmt die Richtungen der Wohnung, die Verläufe, die Sichtachsen etc. Dann kauft man sich nach und nach alles zusammen. Meine Erfahrung hat gezeigt, nach vier Jahren ist eine Wohnung gut aufgestellt, nach sieben Jahren ist sie perfekt. Und dann muss man die Wände wieder streichen. In einer Wohnung muss täglich der neue Tag präsent sein, also der Kalender, Karten aktueller Ausstellungen, aktuelle Zeitschriften. Es muss wöchtentlich ein Highlight geben, das die Veränderung zeigt usw. Eine Wohnung muss belebt, aber nicht verlebt aussehen. Auf Showstücke muss verzichtet werden. Eames, Wagenfeld usw sind absolut tabu, sie sind affig. Die Details sind wichtig. Wie eben so eine Schale. Ein uraltes gammeliges Cordsofa, zwei Weinkisten als Tisch, zwei Kissen von Rifat Ozbek. Und dann eben vielleicht diese Schale. Es ist wie beim anziehen. Es muss genau durchdacht sein, soll aber so aussehen, als hätte man alles zufällig zusammengestellt. Das schlimmste, was einem passieren kann, ist eine Wohnung, die aussieht, wie aus der AD. Sobald die Wohnung so aussieht, hat man eigentlich schon verloren. Wenn, dann sollte sie aussehen, wie aus der World of Interiors. Eames, Eileen Gray, Wagenfeld und wie sie alle heissen, bringen eine Wohnung um und sind nur was für Ärzte aus den 80er Jahren.
Das Geheimnis aber ist, immer in eine leere Wohnung zu gehen und nichts mitzunehmen, sondern hören, wie die Wohnung zu einem spricht. Nicht den alten Kram mitschleppen und das dann „schön aufbauen“. „Alte Wohnung, altes Leben. Neue Wohnung, neues Leben“. Kunst an den Wänden muss richtige Kunst sein. Also sparen und ein Bild für 10 000 Euro kaufen, das Gehalt hat und nicht irgendwelche „Fusseln“ mit „Kunstcharakter“ aufhängen. Bei mir in der Wohnung hängt eine Hockney-Radierung aus den späten 60er Jahren, ein kleines Gemälde von Andreas Brandt, ein Metallobjekt von Lois Weinberger, ein Siebdruck von Haim Steinbach, ein Siebdruck von Fruhtrunk und ein Objekt von Franz Erhard Walther. Das wars. Sparsam über die Räume verteilt. Gerne hätte ich noch eine Zeichnung von Günther Förg. Da muss ich aber erstmal sehen, wo ich die finde und wie ich die finanzieren kann.
Manfred
10. Januar 2019 at 12:02Hat was altbackenes, was mir sehr gefällt!