(Z Zegna Frühjahr/Sommer 2018; Bild Z Zegna)
Während der aktuell stattfindenden Pitti Uomo werden größtenteils klassische Herrenkollektionen für das nächste Frühjahr vorgestellt. Auffällig in Florenz ist, dass von den Gästen, trotz globaler Tendenz zu Sports- und Leisurewear, der immerwährende formelle Stil zelebriert wird. Vor dem Gelände der Pitti Uomo zeigen sich die Herren schon seit Jahren im dreiteiligen Anzug, mit Einstecktüchern, Hüten, zu kurzen Hosen und seitlich geöffneten Monkstraps.
Bei den Schauen in Paris oder auch letzte Woche in London zeigt sich hingegen ein ganz anderes Männerbild. Der Kommentar sei mir gestattet, der Look, der während der Pitti Uomo von den Männern getragen wird, passt nicht mehr in unsere Zeit, und wirkt eher stehen geblieben wie ein Flagshipstore von Polo Ralph Lauren an der Fifth Avenue in New York.
Man bewegt sich heute anders durch Großstädte. Das Bild der Mode, das eigentlich in die Zukunft gerichtet sein soll, wirkt im Fall der Pitti Uomo antiquiert, aufgesetzt und nicht authentisch. Der Dandy der Neuzeit, dessen Bild während der Messe suggeriert werden soll, hat dann nur noch die Attitüde eines Gockels und wirkt eher kostümiert als chic und stilvoll, wie alles, was keine Brüche aufweist und nur perfekt, wie frisch aus dem Photoshop, erscheinen möchte.