Shixin Huang; „Boy de Chanel“; Courtesy of Chanel
DIrgendwann stand er vor mir, groß, männlich, ein leichtes Make-up aufgetragen, aber nicht dezent genug, als dass man es nicht sehen sollte. Oh ja, man sollte es sehen. Es war an einem Ort, an dem ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht mit einem geschminkten Mann gerechnet habe; ganz nebenbei, sehr selbstverständlich und eben nicht im Club, wo man Anfang der 2000er bestenfalls Trägern der Make-up-Linie „Le Mâle Tout Beau Tout Propre“ von Jean Paul Gaultier begegnen konnte. Doch vielleicht war damals die Zeit noch nicht reif für eine dekorative Männerkosmetik-Serie, zumindest verschwanden nach einiger Zeit die Nagellacke, Bräunungspuder, Concealer, Lipgloss und Eyeliner wieder aus dem Programm des französischen Designers.
Vor knapp zwei Jahren lancierte dann Chanel die erste Label-eigene Kosmetiklinie, die sich an Männer richtete. Vermutlich ist die Zeit nun sehr reif für den mattierten Mann, denn „Boy de Chanel“ wird nun um einige Produkte ergänzt.