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Musiktipp

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Was sich gehört x Clarence Clarity, Shake Shake Go, Tove Styrke und Mystere

Clarence Clarity – „Meadow Hopping, Traffic Stopping, Death Splash“

Wer dieses Video für grotesk hält dem empfehlen ich, sich das Debutalbum „No Now“ von Clarence Clarity anzuhören. So etwas haben die meisten mit Sicherheit noch nie gehört. „Meadow Hopping, Traffic Stopping, Death Splash“ kann man übrigens als eines der normalen Stücke auf dem Album bezeichnen. Alles andere ist irgendwo zwischen unhörbar und unbeschreiblich.

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Balthazar x „Then What“

Was dann? Die Frage stellt man sich oft. Ein ganzes Lied darüber geschrieben hat bisher noch niemand. Gut, dass es Balthazar gibt. Die Jungs stammen aus Belgien und durften bereits als Vorband von den Editors auftreten. Die Songs auf ihrem kommenden Album „Thin Walls“ (VÖ 27.03.2015) wurden übrigens fast alle auf Tour aufgenommen. Das kann man als Vorband ja zeitlich auch gut unterbringen. Wir sind also gespannt auf das Debut und fragen uns währenddessen, was diese unheimlichen Masken im Video sollen.

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Mark Ronson x „Uptown Special“

Ein Album, das schon mit Stevie Wonder beginnt, kann ja eigentlich nur gut werden. Und wenn man im Hinterkopf behält, das Ronsons letzte zwei Alben auch ohne so eine Legende schon alle tänzerisch noch so untalentierten auf die Discofläche bewegt haben, macht man sich in bei „Uptown Special“ natürlich noch größere Hoffnungen. Wie bereits bei der Single „Uptown Funk“, ließ sich Mark Ronson auf diesem Album von Musik inspirieren, die er Ende der Neunziger bzw. Anfang 2000 am liebsten auflegte wie z.B. Biggie, Chaka Khan, Earth Wind and Fire usw..
Aber natürlich ist dieses Album nicht nur für Nostalgiker geeignet. Dafür sorgt nicht zuletzt Kevin Parker (Sänger von Tame Impala), der auf insgesamt drei Tracks vertreten ist u.a. beim großartigen „Daffodils“, was ein wenig nach 80er Krimiserien-Intro klingt. Und am Schluss ist dann wieder Stevie zur Stelle, der uns mit seiner weltbekannten Mundharmonika aus Uptown herausbringt – auch wenn man das eigentlich gar nicht will.

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Was sich gehört – Album Edition mit Texas, H.Hawkline & Matt Simons

Texas – „25“

Es gibt Alben da merke ich dass ich alt werde. Eines davon ist „25“, denn tatsächlich gibt es Texas nun schon 25 Jahre. Das ist Sängerin Sharleen Spiteri sowas von Latte, sieht sie auf dem Cover doch mit nassen Haaren und lasziv geöffneter Schnute noch immer so aus wie vor 25 Jahren. Wer aber denkt „25“ ist nur so eine Zusammenstellung von großartigen Texas-Songs, der irrt sich. Frau Spiteri hat die alten Songs neu aufgenommen (u.a. eine ganz großartige Neuauflage von „Summer Son“ in einer Reggae-Version), überarbeitet und außerdem vier brandneue Songs mit dazu gepackt. Wir vermuten, dass diese dann wahrscheinlich auf dem Album „50“ veröffentlicht werden. Aber das ist natürlich reine Spekulation.

„25“ erscheint am 13.2.2015

Schon einmal „Strange Pop“ gehört? Falls nicht dann bitte Ohren auf für H.Hawkline oder bürgerlich auch Huw Gwynfryn Evans genannt. Dieser klingt zwischendurch ein wenig irre („Everybody’s On The Line“) und dann und wann klingt „In The Pink of Condition“ etwas nach einem bekifften Trip („Dirty Dreams“) aber alles in allem lässt sich das bereits auch in nüchternem Zustand gut hören.

„In The Pink Of Condition“ ist bereits erschienen.

Fangen und wieder freilassen, so einfach ist das. Ganz so simpel klingt dieser Kreislauf auf Matt Simons „Catch & Release“ aber nicht. Der Schmachtbursche hat eine gewisse Dramatik auf dem Kasten und die dazugehörige Stimme hat er auch. Dennoch ist „Catch&Release“ nichts Weltbewegendes, aber dennoch ein schönes Geschenk für die Freundin zum Geburtstag oder eine gute Scheibe um ebendiese rumzukriegen.

„Catch & Release“ ist bereits erschienen.

Allgemein

Björk x „Vulnicura“

bjoerk
Bild: PR

Angeblich entstehen die besten Songs bzw. Alben wenn Künstler gerade eine schwierige Phase durchmachen oder sich in einer Trennung befinden bzw. diese durchlebt haben. Coldplays letztes Album ist hierfür ein schlechtes, „Under Rug Swept“ von Alanis Morissette ein gutes Beispiel. Aber vergesst diese Amateur-Liebeskummer- Spezialisten denn jetzt kommt Björk Guðmundsdóttir und veröffentlicht „Vulnicura“ laut Kritiker seit „Homogenic“ (1997), laut mir seit „Vespertine“ (2001) ihr bisher bestes Album. Von Beginn an ist man mit „Stonemilker“ in der Welt dieser isländischen Wunderwaffe gefangen und wird zur Trennung gezwungen ob man will oder nicht.

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Kitty, Daisy & Lewis x „The Third“

Wir nehmen den drei Geschwistern Kitty, Daisy und Lewis Durham die Kooperation mit The Boss Hoss mal nicht übel. Das Trio ist nämlich mindestens doppelt so gut und sieht außerdem um Längen lässiger und vor allem besser aus. Die Begeisterung und Fähigkeit zum Spielen diverser Instrumente scheint ebenfalls in der Familie zu liegen. Neben Schlagzeug und Gitarre spielen die Drei außerdem Ukulele, Kontrabass, Posaune, Akkordeon und auch Mundharmonika. Natürlich nicht alles auf einmal, denn sonst würde „The Third“ (ja, das dritte Album) nicht so gut klingen wie es eben klingt. Bei jeder Menge 40s und 50s irgendwo zwischen American Diner Soundtrack und Livebühne im verrauchten Club wird musiziert was das Zeug hält. Einen kleinen Vorgeschmack liefert euch die Single „Baby Bye Bye“.

„The Third“ erscheint am 23.1.2015

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Father John Misty x „I love you Honeybear“

Father John Misty alias Joshua Tillman liefert mit „I love you Honeybear“ nicht nur ein großartiges Singer/Songwriter-Album ab, sondern im Zuge dessen auch eine recht verwirrende Pressemitteilung. Das allerdings verwundert nicht weiter, hört man sich Tillmans Texte wie zum Beispiel den seiner Single „Chateau Lobby #4 (in C for Two Virgins)“ an.

„(…) I wanna take you in the kitchen
Lift up your wedding dress someone was probably murdered in
So bourgeoisie to keep waiting
Dating for twenty years just feels pretty civilian (…)“

Das ehemalige Mitglied der Fleet Foxes schlägt aber auch kritische Töne an. In „Bored in the USA“, einer Anspielung auf Bruce Springsteens „Born in the USA“, übt er Kritik am Mittelklasse-Leben in den USA. Während es bei Springsteen aber um eine Sinnkrise ging, ist es bei Tillman eher seine Apathie, welche ihm zu schaffen macht.

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The Prodigy x „Nasty“

Wir können den besorgten Familienvater im Video verstehen. Mit streunenden Füchsen ist nun wirklich nicht zu spaßen. Und wenn es um das Wohl des eigenen Kindes geht erst Recht nicht. Also fix zur Flinte gegriffen, die Kumpels angerufen und dann hoch zu Ross dem gerissenen Fuchs auf die Pelle gerückt. Es konnte ja keiner ahnen, dass er die Fähigkeit hat Menschen in seinesgleichen zu verwandeln. Ihr seht: The Prodigy haben noch immer einen Faible fürs Gestörte. Aber wie sagt man so schön: Never change a winning Team …

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Kraftwerk @ Neue Nationalgalerie – Tag 7 „The Mix“ (1991)

Zehn vor Acht, unmittelbar vor Beginn des Konzertes, stehen die Besucher noch verhältnismäßig lange am Bratwurststand vor der Neuen Nationalgalerie. Ob sich rumgesprochen hat, dass man auch sehr weit hinten am Eingang noch gut sieht? Dort reicht man 3D Brillen im schicken Pappschuber. Die Brillen selbst, unisex und ebenfalls aus Pappe gefertigt, könnte man fast als retro bezeichnen. Dieses Wort ist aber mittlerweile schon eine Beleidigung und vor allem für Kraftwerk vollkommen deplatziert. An bereits sechs Abenden zuvor erfreuten die Pioniere des Elektropop in der konstant ausverkauften Neuen Nationalgalerie in Berlin die Zuhörer. Am heutigen Abend wurde „The Mix“ aus dem Jahr 1991 präsentiert. Als Neuling und nicht Kraftwerk-Kenner war einem klar: So eine Möglichkeit sollte man sich nicht entgehen lassen. Das mangelnde Kraftwerk-Vorwissen, was sich bei mir zum Beispiel auf „Das Model“ und „Radioaktivität“ beschränkte, bescherte einem an diesem Abend eine Menge Aha-Momente. Erkenntnisse, welche vielen Kraftwerk-Kennern lediglich ein müdes Lächeln (oder Gähnen) abringt, ließen mich so einige Male das Handy zücken. Das taten im Übrigen auch sehr viele andere an diesem Abend und vor allem gern auch mit der 3D Brille vor der iPhone-Linse. Man möchte ja alles so authentisch wie möglich festhalten. Dann folgte auch schon der erste Aha-Moment in Form von „Computerliebe“. Vielen von euch ist vielleicht ebenfalls nicht bekannt, dass die Melodie dieses Kraftwerk-Songs für Coldplays „Talk“ aus dem Album „X&Y“ (2005) verwendet wurde. Davon mal abgesehen, dass der Inhalt des Songs aus dem Jahr 1981 erschreckend relevant ist.

(„…Ich bin allein, mal wieder ganz allein. Starr auf den Fernsehschirm, starr auf den Fernsehschirm. Hab heut Nacht nichts zu tun, hab heut Nacht nichts zu tun.
Ich brauch ein Rendez-Vous, ich brauch ein Rendez-Vous …“)

Wo damals noch der Bildschirmtext aufgerufen wurde, gibt es heute Tinder und Co. Bei „The Man Machine“ folgte dann der zweite Aha-Moment. Die Melodie kennen viele vielleicht von The Fearless Four (1982) oder wie ich von Jay-Z. Damit hätte ich den Bildungsauftrag dieses Textes weitestgehend erfüllt. Das Album „The Mix“ ist im Übrigen eine Zusammenstellung von Kraftwerk Songs die bereits auf  früheren Alben veröffentlicht und für dieses Album neu arrangiert und aufgenommen wurden. Somit gab es eine große „Greatest Hits“ Selektion mit Songs wie „Das Model“, „Tour de France“, „Trans Europa Express“ oder eben „The Man Machine“. Als sich nach „Abzug“ der Vorhang schließt und der Applaus natürlich nicht endet, öffnet sich dieser erneut. Und während sich die Mensch-Maschinen scheinbar ein wenig ausruhen, sind da plötzlich diese vier Roboter. Und mit einem Mal wirkt eine Bühnenshow in einem Museum soviel beeindruckender als jede überproduzierte Bombastshow der heutigen Zeit. Dass es nicht viel Effekthascherei bedarf, um Leute zu beeindrucken und eine Atmosphäre zu erzeugen, bemerkte man allerdings schon vorher. Kraftwerk ließ in der 3D Animation zu „Spacelab“ kurzerhand ein Ufo nach der Reise durchs Weltall einfach so vor der Neuen Nationalgalerie landen. Während der Großteil jubelte, drehten sich vereinzelte Köpfe zum Ausgang dann aber schnell wieder um.

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Marilyn Manson x „The Pale Emperor“

So, jetzt werden einige fragen: „Was soll Marilyn Manson hier auf dem Blog?“. Na wenn man über ihn schreiben kann, wie er Lederjacken für französische Luxuslabel trägt, kann man wohl auch über seine Musik schreiben. Es scheint fast so als sei Mr. Manson etwas ruhiger geworden. Zumindest wirkt er auf dem Cover seines neuesten Werkes „The Pale Emperor“ eher wie ein dunkler James Blake als die groteske Kunstfigur die er sonst immer darstellt(e). Das wird bei den Songtiteln allerdings nachgeholt. Von „Killing Strangers“, übrigens ein fantastischer Einstiegssong, über „The Mephistopheles of Los Angeles“ (literarisch) bis hin zu „Cupid Carries A Gun“(Liebe tut bei Manson eben immer weh), kann sich das alles Lesen und Hören lassen. Vielleicht hat Marilyn Manson ja erkannt, dass es genug Provokation in der derzeitigen Musikbranche gibt und man nicht unbedingt auch noch einen alternden Schockrocker braucht. Reinhören ist also auf jeden Fall empfohlen.

„The Pale Emperor“ erscheint am 16.1.2015