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Musiktipp

Interview Music

„Es scheint, als hätte man uns vermisst“ x Jan Who im Interview mit Faithless

Sie waren schlaflos und machten Gott zu einem DJ. In diesem Jahr feiern Faithless ihr zwanzigjähriges Bühnenjubiläum. Grund genug, mit Sister Bliss, Gründerin und zweites Faithless-Mastermind zusammen mit Maxi Jazz, über ihr Lieblingsalbum, ihre Bühnenrückkehr und alternative Berufswahlen zu sprechen.

Jan Who: Erst einmal Gratulation: 20 Jahre Faithless und nicht zuletzt Insomnia. Was mich fasziniert ist, dass eure Musik und insbesondere dieser Song noch immer relevant und modern klingen. Was glaubst du woher das kommt?
Sister Bliss: Oh vielen Dank. Tja es ist immer schwer zu sagen, warum bestimmte Songs den „Test der Zeit“ bestehen. Vielleicht liegt es daran, dass wir wenig Sounds benutzen, die so ein analoges Gefühl vermitteln und uns von aggressiven oder schlimmen, billigen Sounds fernhalten.

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Music

Theo Luft x „Der Luxus der Langeweile“

Theo Luft kann laut eigener Aussage nicht mal Triangel spielen. Dennoch hat er mit einer Software, die nur den Bruchteil einer Gitarre gekostet haben soll, Songs am Rechner komponiert. Stellt sich die Frage, ob es ein gutes Zeichen ist, dass quasi jeder mit einem anständigen musikalischen Gehör ein Album komponieren kann?

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This is my Church! X Dave McCabe & The Ramifications – „Church of Miami“

Nein Jonathan Meese macht jetzt keine Musik, auch wenn auf dem Pressefoto eine gewisse Ähnlichkeit besteht. Vielmehr möchten wir euch Dave McCabe & The Ramifications vorstellen. Dave McCabe zelebriert hier sein erstes Soloprojekt. Die Songs klingen mal nach Chromeo („Church of Miami“, „Too Damn Good“), mal wie eine männliche LaRoux („Trust Me“) und die Videos haben einen liebenswürdig-abgedrehten Einschlag (Puppen, CCTV Aufnahmen von McCabe). „Service To His Master“ oder „Let Me Go“ schlagen dann eher ruhige Töne an und man kann kurz Luftholen zwischen dem Auf und Ab auf „Church Of Miami“, was man definitiv als DIE Spätsommerplatte ansehen sollte. This is my Church!

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Dave Gahan & Soulsavers x „All Of This And Nothing“

Depeche Mode haben ja leider die Angewohnheit, Alben in sehr großen Zeitabständen zu veröffentlichen. Zum Glück bringt Dave Gahan nun sein bereits zweites „Solo“-Projekt zusammen mit den Soulsavers heraus (bestehend aus den britischen Produzenten Ian Glover und Rich Machin – auf dem Foto zu sehen). Bereits 2012 veröffentlichten die Beiden mit „The Light the Dead Sea“ ein erstes Album.

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Alles so schön depressiv hier x Beach House – „Depression Cherry“

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Bild: PR

Habt ihr euch schon einmal den perfekten Song zum Feuerwerk gewünscht? Hört euch „Space Song“ von Beach House an. Die Band, die wie eine eigene Musikrichtung klingt, schafft auf „Depression Songs“ Dreampop-Perlen, von denen man sich gern mal runterziehen lässt. Songs wie dieser, „Beyond Love“, „PPP“ oder „Wildflower“ klingen wie Moby mit Alternative Einschlag. Victoria Legrand und Alex Scally veröffentlichen mit „Depression Cherry“ bereits ihr fünftes Album, welches gern als „Rückkehr zur Einfachheit“ beschrieben wird. Ich kann nur sagen: Wenn alles, was einfach ist, so gut klingen würde, wären wir alle nur noch depressiv.

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Christian Rich x FW14

Da sitzt man dann vor der Pressemitteilung zu diesem Album und versucht möglichst viele Infos herauszufiltern, die man für diesen Beitrag nehmen könnte. Ich für meinen Teil habe leider nicht wirklich Ahnung davon, wie groß beispielsweise Namen wie Vince Staples & Bia, JMSN, Niia oder Goldlink sind. Was wir aber wissen ist, dass hinter Christian Rich die Grammy nominierten Produzenten und Zwillingsbrüder Taiwo und Kehinde Hassan stecken, die wiederum bereits mit Namen wie Drake, J. Cole, Earl Sweatshirt und Childish Gambino zusammengearbeitet haben.

Trotz Rap Einflüssen, wie zum Beispiel auf „High“, bleibt noch genug Platz für die nigerianischen Wurzeln und Einflüsse der Brüder, aber auch für Liebhaber des Disclosure Club Sounds ist mit „Compromise“ oder „Dissapear“ etwas dabei und es gibt sogar einen Kinderchor („Better To“). Ihr seht also: Auch wenn die Brüder das Album „FW14“ genannt haben – es ist alles andere als Last Season.

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Wanda – „Bussi Baby“

Wanda; Bild: © Florian Senekowitsch, Vertigo Berlin

Ein Kreuz aus Schnaps- und Weinflaschen, ein Kinderwagen mit leeren Flaschen, der eine Treppe hinunter rollt und Marco Michael Wanda, der am Ende des Videos kurz vor den überdimensional gespreizten Beinen einer Frau ins Wasser eintaucht. Wir könnten uns jetzt stundenlang mit der Analyse dieser Bildsprache beschäftigen oder wir halten einfach fest: Wanda sind wieder da. Wobei „wieder da“ falsch ist, denn sie waren ja quasi niemals weg. Denn während das erste Album „Amore“ hierzulande noch immer allgegenwärtig ist, legen die verlodderten Wiener Jungs innerhalb eines Jahres schon das nächste Album nach. „Bussi Baby“ hat zwar nur eine Strophe, aber mit der ist eigentlich schon alles gesagt:

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Paul Smith and the Intimations x „Contradictions“

Nein, der britische Designer macht jetzt keine Musik, ihr könnt eure Münder wieder schließen. Vielmehr handelt es sich hier um den Sänger und Frontmann der Band Maximo Park, der auf Solopfaden wandert, wie man so schön sagt. Wo Maximo Park oft unruhig und gehetzt klangen, lässt Smith sich auf seinem Solowerk Zeit und geht es langsam an, wenn er uns zum Beispiel den roten Drachen vorstellt (“Reintroducing The Red Kite“) oder es schön vor sich hin poppen lässt, wie zum Beispiel bei „All the Things You’d Like To Be“. Das klingt zur Abwechslung zu Maximo Park mal ganz nett und das letzte Album der Briten, „Too Much Information“, machte dem Namen ja leider weniger als alle Ehre. Falls ihr also Maximo Park-Einsteiger sein solltet, könnt ihr getrost mit diesem Solo anfangen und euch dann Maximo Park widmen.

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Boulevard des Airs x „Bruxelles“

Ihr merkt, diese Woche geht es französisch zu. Seit ungefähr zehn Jahren reisen „Boulevards des Airs“ nun schon um die Welt und haben es auf bereits zwei Alben gebracht. Die Mischung aus spanischer Folklore und französischem Pop, der in drei Sprachen (Französisch, Spanisch und Englisch) gesungen wird, geht auch auf ihrem dritten Album „Bruxelles“ schnell ins Ohr und dank Gastsängerinnen wie ZAZ („Demain de bon matin“), kommt auch ordentlich Schwung in die ganze Sache. Aber auch leichter Hip Hop, wie z.B. bei „Tu danses et puis tout va“, ist im Repertoire der Gruppe enthalten, welche übrigens aus Tarpes in Südfrankreich stammt. Als ihre großen Vorbilder nennt die neunköpfige Combo übrigens u.a. die Red Hot Chili Peppers. Aber hört selbst.

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City-Battle – London oder Bologna ?

UK oder Italien? Fish and Chips oder Pasta? Benjamin Clementine oder Wanda? Ihr habt die Wahl!

Benjamin Clementine – „London“

Wäre man gemein, würde man ihn den schwarzen Lämmermann nennen. Damit würde man Clementine allerdings Unrecht tun. Der Brite mit ghanaischen Wurzeln verließ London nach der Trennung von seiner Freundin Richtung Paris und lebte dort zuerst als Straßenmusiker. Dennoch besingt er nicht die französische Hauptstadt, sondern den Ort an dem sein Herz gebrochen wurde.

Wanda – „Bologna“

Auch dieser Song ist nicht wirklich neu. Längst zierte diese Band sämtliche Cover deutscher Musikzeitschriften und bespielte nahezu jedes Festival in Deutschland. Ähnlich übrigens wie Bilderbuch, mit denen sie zusammen nach Deutschland schwappten. Im Gegensatz zu Bilderbuch werden Wanda allerdings als „die vielleicht letzte Rock’n’Roll Band unserer Zeit“ (Musikexpress) gehandelt. Übrigens ist ihr zweites Album „Bussi“ schon angekündigt, dabei ist die Euphorie um ihr erstes Album „Amore“ noch gar nicht ganz abgeklungen. Die Ösis haben es halt drauf.