(Barbour x Bape; Foto: © Barbour)
Kaum ein Tag, an dem keine Kooperation bekannt gegeben wird. Und so, wie letzte Woche enden sollte, startet auch die neue: Mit einer Zusammenarbeit zwischen zwei Labels.
(Barbour x Bape; Foto: © Barbour)
Kaum ein Tag, an dem keine Kooperation bekannt gegeben wird. Und so, wie letzte Woche enden sollte, startet auch die neue: Mit einer Zusammenarbeit zwischen zwei Labels.
(Andreas Kronthaler und Vivienne Westwood; Bild: © Courtesy of Burberry/David Sims)
Eins vorweg, ich liebe das Foto von Andreas Kronthaler und Vivienne Westwood. Nun hat sich das Designerpaar nicht ohne Grund von David Sims fotografieren lassen, vielmehr galt es, das Lookbook der Capsule-Kollektion, die Westwood und Kronthaler für Burberry entworfen haben, ins rechte Licht zu rücken.
Die Zusammenarbeit kam nicht von ungefähr: „Vivienne Westwood war eine der ersten Designerinnen, die mir den Ansporn gab, selbst Designer zu werden“, wie Riccardo Tisci erklärt. „Als ich bei Burberry anfing, wusste ich, das ist die perfekte Gelegenheit, um für ein gemeinsames Projekt an sie heranzutreten. Vivienne Westwood ist eine Rebellin, ein Punk und konkurrenzlos in ihrer einzigartigen Interpretation des britischen Stils, der so viele inspiriert hat. Ich bin unglaublich stolz auf das, was wir zusammen erschaffen werden.“ Stolz kann Tisci tatsächlich sein, so zumindest mein Eindruck, wenn ich mich durch das Lookbook klicke:
(„Kamanda“; Bild: adidas Originals)
So, wichtigste Frage des Tages: Was haltet ihr eigentlich vom allgegenwärtigen Ugly-Dad-Sneaker-Wahn, der aktuell durch jede Großstadtschlucht weht? Keine Ecke in Berlin oder London, wo nicht ein Balenciaga-Gigant samt Sommerkleid oder ausladender Buben-Culotte auf Nachahmer wartet! Gepaart mit gebrechlichen Knöcheln und gekonnt-gelangweilten Blick à la „klar kann und will ich mir einen Triple S für läppische 700 Euro leisten, obwohl ich aussehe wie Halbjahreszeugnis Klasse 10“ ist er kaum mehr wegzudenken. Natürlich sind es nicht nur gut betuchte Hip-Kids, die Sneaker wie oben genannten durch die Stadt spazieren tragen – soviel steht fest.
Ich stelle mir gerade vor, wie die Reaktionen sind, wenn man obigen Umhang Fallschirm – der in diversen Varianten über den Laufsteg von KTZ geschickt wurde, im realen Leben tragen würde … Vermutlich würden die Reaktionen zwischen „Was soll das?“ und „Respekt!“ schwanken – dazwischen wird es nicht viele Meinungen geben.
Um für die nächsten Jahrzehnte weiter bestehen zu können, muss sich die Luxusmode reformieren und eine Form finden, den immer härter werdenden Wettbewerb und die fortschreitende Globalisierung aufzufangen. Die Diskussionen um die Zukunft der Mode, egal ob beim große Luxus Symposium in Florenz im April oder der Aussage von Trendorakel Lidewij Edelkoort, die Mode sei tot, halten die Branche in Aufruhr.
Bild: Vincent Leroux, © Hermès
Vorhang auf für meine Favoriten der Accessoires von Hermès für den nächsten Winter. Heute zunächst das, was uns Männer betrifft – die Damensachen bekommen etwas später eine gesonderte Vorstellung. Die Vielfalt aus den Bereichen Taschen, Kleinlederwaren, Tüchern und nützlichen Dingen des Alltags ist so groß, dass die Auswahl von Lieblingsstücken besonders schwerfällt …
Tschüss Norddeutschland – Für mich geht’s heute ab in den Urlaub, Südfrankreich ruft und fragt gleichzeitig nach der passenden Sonnenbrille: Lieber den Wayfarer-Klassiker oder das Pilotenmodell? Bestenfalls keins von beiden! Viel lieber hätte ich eine der neuen Sonnenbrillen aus der ikonischen MYKITA + Maison Martin Margiela-Reihe im Gepäck.
Ich bin ja so verliebt! – wen es getroffen hat? Weder eine Sie noch einen Er – ich habe mich in eine Glühbirne verliebt! Doch natürlich schlägt mein Herz nicht für eine gewöhnliche Glühbirne … Obwohl, auch bei Glühbirnen gibt es Ausnahmen: wie zum Beispiel die des schrulligen Briten in Mittelengland, bei dem seit 1936 eine Flur-Glühlampe, wie es offiziell heißt, hängt und die niemals kaputt zu gehen scheint. Sein Glühkörper ist der laut Guinness-Buch der Rekorde langlebigste auf der Welt …
Bild: G-Shock
Lebenszeichen Marmor – Ich melde mich (temporär) zurück vom zeitraubenden Unilernstress und muss mit Entsetzen feststellen, dass ich beinahe alle Modenschauen der letzten Tage und Wochen verpasst habe. Egal ob New York, London oder momentan Mailand, die Zeit rennt und ich muss mich immer wieder ermahnen, kurze Style.com-Pausen auf der Couch einzulegen …
Das Model mit dem viel zu starken Haaransatz sieht nicht glücklich aus in ihrem Strumpfhosen-Overall. Ich kann sie verstehen. Mir fällt auch partout kein Anlass ein, wo frau ein solches Teil tragen kann, außer vielleicht sie arbeitet als Tänzerin in einem Olivia Newton-John-Video.
Vielleicht ging es bei der Präsentation gestern auch gar nicht um schöne Mode, sondern um eine große Marketingmaßnahme von adidas, bei der eigentlich jeder angekarrt und in die Front Row platziert wurde, der für ordentlich Publicity sorgt: Beyoncé, Jay-Z, Kim Kardashian West, Rihanna, Drake, Justin Bieber, P. Diddy, Kris Jenner, Kendall Jenner, Khloe Kardashian, George Condo, Anna Wintour, Spike Jonze, Russell Simmons, Big Sean, Pete Wentz, Pusha T, A$AP Ferg, Steven Klein, 2Chainz, Cassie, Alexander Wang, Kehinde Wiley, Tom Sachs, Gia Coppola, Travis Scott, A-Trak, Jeanne Greenberg Rohatyn, Hailey Baldwin, um nur die zu nennen, die in der Pressemitteilung Platz gefunden haben, waren sicherlich total begeistert von „YEEZY SEASON 1“-Kollektion. Sie müssen das ja auch nicht tragen, was da im Skylight Clarkson Sq in New York über den Laufsteg geschickt wurde – oder sie werden dafür fürstlich entlohnt …
Würde nicht Kanye West seinen Namen für diese Kollektion hergeben, wäre sie sicher auch keine Erwähnung wert, aber so werfen wir dann doch mal einen Blick auf das, was es zu sehen gab. Grundgedanke war, eine Kollektion zu entwickeln, bei der man alle Teile miteinander kombinieren kann: „…wie Legos“, erkärte Kanye West. Und weiter: „Ich wollte etwas, das sich mit einer gewissen Leichtigkeit wie New York oder Paris oder Tokio oder Santa Barbara oder in Chicago anfühlt.“ – mich erinnert es eher an Hamburg Mümmelmannsberg als an Leichtigkeit der Metropolen, aber das nur am Rande.
Die Taille ist bei den Frauen durch die Reihe weg etwas zu hoch gerutscht oder gar nicht erahnbar – vielleicht ist es das, wie sich West unprätentiöse „moderne Jet-Set-Paare“ vorstellt, denn an eben diese richtet sich „YEEZY SEASON 1“. Was bei den Frauen das größte Problem war – die sehr körpernahen Overalls – vermisst man schon fast bei den Männern: So ist es eine Kollektion, die man schon tausendmal wesentlich besser gesehen hat.
Das, was man bei der Kollektion vermisst hat – Stil – vermisste man übrigens auch in der Front Row.
Ich bin mir nicht sicher, ob für die „YEEZY SEASON 1“-Kollektion das gleiche gilt, wie für den „Yeezy BOOST“ – dieser soll nämlich neue Denkweisen und Trends anstoßen. Ziel verfehlt.