Im Sommer letzten Jahres hat Virgil Abloh sein Debüt für Louis Vuitton vorgestellt (einen sehr lesenswerten Kommentar könnt ihr hier nachlesen), nun folgt der zweite Streich des Designers: Um 14:30 Uhr startet die Präsentation der Louis Vuitton Herbst/Winter-Männerkollektion 2019/2020.
Da nicht jeder Leser eine der begehrten Eintrittskarten in Form von Michael Jacksons legendären weißen Handschuhen bekommen hat, streamen wir heute die Schau live aus Paris. Wir wünschen viel Spaß.
Louis Vuitton
Catogram – Grace Coddington für Louis Vuitton; Bild: Louis Vuitton
Bevor ich hier etwas zu Catogram, also der Capsule Collection, die Grace Coddington für Louis Vuitton entworfen hat, sage, möchte ich kurz erklären, dass ich Katzen nicht mag. Kein anderes Haustier ist mir so suspekt, wie ein Stubentiger, was vielleicht daran liegt, dass ich als Kind Opfer eines solchen wurde.
Was ich hingegen sehr gerne mag, sind Modespielereien und wenn Dinge zusammengebracht werden, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Catogram ist so ein Beispiel: Grace Coddington – ganz im Gegensatz zu mir eine Katzenliebhaberin par excellence – hat für Louis Vuitton ihre Perserkatzen Pumpkin und Blanket illustriert und sie zusammen mit Nicolas Ghesquières Hund Léon auf den drei meistverkauften Taschen von Louis Vuitton verewigt.
Es gibt Designer, die fleißig sind und solche, die am laufenden Band gute Linien in verschiedenen Bereichen lancieren können. Zu letzteren Tausendsassas zählt Marc Newson, den das TIME Magazine zu einem der „100 einflussreichsten Menschen der Welt“ kürte und den selbst Queen Elizabeth II. zum „CBE“ (Commander of the Order of the British Empire) ernannte.
(Louvre, Paris; Bild: Louis Vuitton)
Wir gucken Mode: Wir streamen heute Abend live aus dem Pariser Louvre die Louis Vuitton Frühling/Sommer-Frauenkollektion von Nicolas Ghesquière.
Die Schau beginnt um 20 Uhr – der Stream startet automatisch. Wir wünschen viel Spaß und sind auf die Entwürfe von Nicolas Ghesquière gespannt.
von Martin Labisch.
Vergangenen Donnerstag war es nun soweit. Virgil Abloh hat als Nachfolger von Kim Jones seine erste Kollektion als Artistic Director für Louis Vuitton präsentiert. So viel vorweg: der „Wow“- Moment war auf jeden Fall gegeben! Die Show wird wohl als popkulturell ikonischer Moment in die Modegeschichte eingehen. Doch was steckt hinter dem Hype, der Virgil Abloh und alles was er anfasst, umgibt? Und warum schreibe ich darüber?
Daher möchte ich mich bei meinem Debüt als Horstson-Contributor kurz vorstellen: Ich bin Martin, 29, aus Stuttgart und habe nach meinem abgeschlossen Masterstudium der Kunstgeschichte, mit Fokus auf der Modegeschichte und der Malerei der Moderne, in diesem Semester eine Individualpromotion über Modetheorie bei Prof. Dr. Barbara Vinken begonnen. Die Mode ist also gewissermaßen mein Fachgebiet und als fanatischer Verfolger aller Modewochen und Beobachter von Trends, bin ich bisher ein lautstarker Kritiker Virgil Ablohs Schaffens. Bleibe ich es? Vielleicht konnte mich seine erste Show für Louis Vuitton ja eines Besseren belehren:
Vor knapp drei Monaten gab das Haus Louis Vuitton bekannt, dass Virgil Abloh den Posten des Chefdesigners für die Männerlinie übernimmt: „Die Heritage und die kreative Integrität des Hauses sind für mich wichtige Inspirationen und ich werde versuchen sie zu zitieren, während ich Parallelen zur modernen Zeit ziehe“, wie der Designer damals erklärte.
(C.R.E.A.M.; Foto: Courtesy of Artcurial)
Na, wenn das nicht mal ein Zufall aka Schicksal ist: Vor nicht einmal zwei Wochen habe ich noch brav in der Uni Vorlesungen zum Thema Auktionshäuser und Versteigerungen besucht, schon kommt das Thema bei Horstson auf. Es geht heute um Artcurial, das bekannte französische Auktionshaus, Zielgruppenerweiterungen, vermögende Jungspunde und, wie könnte es bei Schlagworten dieser Art auch anders sein, Supreme. Das Über-It-Streetwear-Label ist aktuell nirgends wegzudenken, von Rimowa- bis zur très-très erfolgreichen Louis Vuitton-Kooperation spricht beinahe jeder in der Modebranche über kein anderes Unternehmen so viel. Es scheiden sich schlichtweg die Geister, oder beschreibe ich die Situation damit unpassend?
(Virgil Abloh; Bild: Fabien Montique)
Vielleicht hat sich der ein oder andere Leser schon gefragt, wer denn der Nachfolger von Kim Jones bei Louis Vuitton wird – zumindest wenn man nicht den kompletten Überblick beim Designerkarussel verloren hat. Heute gab nun Louis Vuitton bekannt, dass Virgil Abloh den Posten des Mens Wear Designers übernimmt.
„Es ist mir eine Ehre, die Position des Künstlerischen Leiters bei Louis Vuitton zu übernehmen. Die Heritage und die kreative Integrität des Hauses sind für mich wichtige Inspirationen und ich werde versuchen sie zu zitieren, während ich Parallelen zur modernen Zeit ziehe“, wie Virgil Abloh erklärt.
(Foto: Ludwig Bonnet)
Das Beste kommt zum Schluss: Die letzte Show der Präsentationen der Herbst/Winter-Damensaison, nach vier Wochen und einer modischen Reise durch New York, Großbritannien, Italien und last but not least Frankreich, war die von Louis Vuitton im Lefuel-Hof des Louvre.
Dieser innen liegende Hof, erbaut zwischen 1854 und 1857, wurde damals vor allem als Durchgang für Pferde genutzt und war nie öffentlich zugänglich. Aber dank langjähriger Beziehung zum Museum durfte Louis Vuitton den großen, offenen Raum für die Show nutzen – was alleine schon eine imposante Kulisse lieferte. So liefen dann die Modelle von den von Wolfs-, Wild- und Hundeskulpturen flankierten Rampen des Bildhauers Pierre-Louis Rouillard wie eine Parade Starship Troopers in den Kleidern der französischen Bourgeoisie.
Unterwegs mit … Louis Vuitton „Time Capsule“
Posted on 19. September 2017(Louis Vuitton „Time Capsule“; Bild: Louis Vuitton)
Une histoire extraoirdinaire et riche – Während ich die Preview der Ausstellung Time Capsule in Berlin sichte, gehen mir immer wieder die Worte eines Manufakturmitarbeiters von Louis Vuitton durch den Kopf. Ihn und viele andere habe ich letzte Woche in den Ateliers in Asnières-sur-Seine/Frankreich kennenlernen dürfen. Gemeinsam mit einer feinen Truppe an Journalisten und Bloggern habe ich einen Tag vor den Toren Paris verbracht, durfte nicht nur im Privathaus durch Monsieur Louis Vuittons Wohnzimmer schleichen, sondern auch die alteingesessene Manufaktur besichtigen.
Hier werden seit 1859 – fünf Jahre nach Gründung des Unternehmens – direkt ans Privathaus der Familie Vuitton angesiedelt, die exklusiven und bedeutendsten Aufträge angefertigt. Mein Kollege Peter war bereits vor ein paar Jahren für Horstson vor Ort, seinen zeitlos-pointierten Beitrag kann ich an dieser Stelle jedem ans Herz legen (den Artikel mitsamt Fachwissen-Input gibt’s hier zum Nachlesen).