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Letztes Jahr in Marienbad

Filmtipp

Letztes Jahr in Marienbad – Alain Resnais

(„Last year at Marienbad“, 1961; Alain RESNAIS; © 1960 STUDIOCANAL – Argos Films – Cineriz – All Right Reserved)

Ende der Fünfziger Jahre und Anfang der Sechziger im 20. Jahrhundert begann eine junge Garde von Regisseuren in Europa darüber nachzudenken, dass die Spielfilme der Nachkriegszeit, die meistens eine heile Welt ohne Probleme suggerierten, nicht mehr ihrer Ästhetik entsprachen. Unabhängig von Land und Kultur wollten diese Avantgardisten das Schweigen der Kriegsgeneration brechen und Filme, meist in schwarz/weiß, drehen, die Gesellschaftsproblematiken und auch politische oder psychische Themen behandelten. Ingmar Bergman, der große schwedische Regisseur, war einer der Vorreiter und durch ihn inspiriert entstanden Bewegungen besonders im italienischen und französischen Film.

Die „Nouvelle Vague“ begründete eine total neue Sichtweise, die besonders die Generation ansprach, die später in der Folge die politischen Unruhen 1968 auslösten. Die 68er-Generation, wie sie heute heißt, wollte intellektuelle, zum Teil auch mal verstörende Filme sehen, die Antworten auf ihre Fragen und auch ihre Denkweise gaben. François Truffaut, Jean-Luc Godard und auch Alain Resnais gehörten zu einer Truppe, die inspiriert von dadaistischen Filmen und einer neuen Einfachheit des täglichen Lebens geprägte Filme mit unverbrauchten jungen Schauspielern drehen wollten. Jean-Pierre Léaud, Jeanne Moreau oder auch der junge Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg wurden die Stars in Kult-Klassikern, wie „Außer Atem“, und prägten auch das modische Bild einer Generation, die ansonsten die Kleiderordnungen ihrer Eltern verschmähten.

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