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Rouge Hermès – Lippenstifte als Kunstobjekte

Hermès, seit 1837 ein Haus der Objekte, präsentiert mit La Beauté Hermès und der ersten Kollektion Rouge Hermès, die der Schönheit der Lippen gewidmet ist, sein sechzehntes Métier und erstmals in der Geschichte dekorative Kosmetik. Parfums sind bei Hermès schon lange fester Bestandteil des Sortiments und Klassiker wie Calèche oder Amazone gab es schon früh. Doch an eines wagte sich das Familienunternehmen lange nicht heran, Make-up Linien wirkten fast zu profan, sollte man meinen. Der Anspruch bei Hermès ist hoch und so ist das Ergebnis auch keine normale Lippenstiftlinie. Kleine Kunstwerke wurden mit vielerlei Bezügen zur Geschichte des Hauses kreiert und die Geschichte der Entwicklung begann schon vor fünf Jahren.

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Beauty

Boy de Chanel – Make-up für Männer – Eine Betrachtung

Chanel lanciert demnächst erstmals eine Make-up-Linie für Männer. Für mich ein willkommener Anlass einmal einen Trend zu besprechen, den ich schon seit geraumer Zeit beobachte. Denn was, zumindest in meiner Generation, auf den ersten Blick unkonventionell erscheint, ist in globaler Sicht eigentlich nur eine längst überfällige Antwort auf eine Tendenz, die sich seit vielen Jahren verstärkt. Sicherlich schaut das Haus in erster Linie erst einmal auf die asiatischen Märkte und bedient natürlich als französische Luxusmarke, Europa, den wichtigen Ursprungsmarkt, mit. Weit gefehlt:
Denn genauer hingeschaut sind schon in südeuropäischen Kulturen und dem Nahen Osten bei Männern exakt gepflegte Augenbrauen und gefärbte Wimpern an der Tagesordnung. Bei den Asiaten verschwimmt, das belegt Instagram tagtäglich, eh die Grenzen zwischen Garderobe und Accessoires, die fröhlich aus der Damenmode adaptiert werden, viel fließender. Sicherlich auch aufgrund der Körpermaße einfacher zu bewerkstelligen als bei uns Nordeuropäern, aber auch das Bewusstsein zu den Geschlechtern ist ein anderes. In Asien sind schon allein durch Mangakultur, Pop-Art Tendenzen und die starken Idolisierungen von Stars und Designtendenzen, Männer mit Make-up Alltag und Produkte werden selbstverständlich überall angeboten.

Dass gerade bei der Generation zwischen 20 und 35 heute weniger Berührungsängste herrschen und besonders Mann viel bewusster und spielerischer mit seinem Körper umgeht, belegt nicht nur die allgemeine Tattoowelle oder auch der durchaus unkomplizierte Umgang mit Schönheitskorrekturen als es in meiner Generation, zwischen fünfzig und sechzig, gehandhabt wird. Einem Bild zu entsprechen, wie es dann häufig böswillig unterstellt wird, ist nicht der Hauptgrund, sondern die Selbstverständlichkeit von Bodyshaping, Ernährungsbalance und eben auch das Streben nach der Perfektion eines ausgeglichenen Teints und der Betonung von Gesicht und Ausdruck.
Im 18. Jahrhundert eine Selbstverständlichkeit, besonders bei Männern in der Aristokratie, später im neunzehnten Jahrhundert dann verschwunden.

Warum sollte man also, ich spreche weder von Nagellack noch Lippenstift, seinem Gesicht nicht das perfekte Finishing, natürlich aussehend, geben, wenn man darauf Lust hat?
Dass Männerhaut andere Eigenschaften hat, als die weibliche ist ein offenes Geheimnis und so findet Chanel jetzt, das es an der Zeit ist, dass die Jungs nicht die chicen schwarzen Packungen der Mädels stibitzen und benutzen. Es gibt eine maskuline etwas reduzierte Linie von Basic Make-up Produkten, die perfekt ins Männerbadezimmer und die Kulturtasche passen.

Unter dem Motto: Sei einfach nur Du selbst, nur besser! gibt es in der Linie Boy de Chanel eine kleine Revolution in dem Modehaus, das für seinen unwiederbringlichen Stil steht, an dem jetzt auch ein bisschen mehr die Männer teilhaben können, nachdem Pflege und Düfte schon vor Jahrzehnten auch bei den Männern zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Dabei konzentriert sich die Linie auf drei wesentliche Grundprodukte des Make-ups, eine Fondation, einen Lip-Balm und einen Augenbrauenstift in verschiedenen Nuancen. Eben das, was man als Basic für kleine Korrekturen und ein wenig mehr Ebenmäßigkeit und Gepflegtheit anwendet, um rund um die Uhr ein gutes Gefühl zu haben. Das mitternachtsblaue Packaging mit reduziertem typischen Chanel Design, pur und perfekt überzeugt dabei mit Modernität und Zeitlosigkeit und das jüngst designte Chanel Handcreme-Ei bekommt so sicherlich maskulinen Zuwachs in meiner Kulturtasche.

Im September startet Boy de Chanel in Südkorea. Ab Dezember gibt es dann für alle Jungs weltweit die Chance die Produkte auszuprobieren oder auch im Chanel Beauty-Online Store zu bestellen. Die Chanel Boutiquen lancieren Boy de Chanel ab Januar 2019.
Ich finde es eine wunderbare Sache, dass für uns Jungs eine eigene Linie geschaffen wird, denn Emanzipation ist ja keine Geschichte, die nur auf das weibliche Geschlecht begrenzt ist. Sondern für jederlei Geschlecht gilt.

Beauty

Cocos erstes Schönheitsgeheimnis

(Foto: Kollar François (1904-1979), Charenton-le-Pont, Médiathèque de l’Architecture et du Patrimoine. 71L00946)

Normalerweise sind Produktjubiläen ja nicht unbedingt immer einen Bericht wert. Aber in diesem Fall ist es eine der ganz großen Errungenschaften des Zwanzigsten Jahrhunderts, der die Frauen bis heute prägt und viele Nachahmer gefunden hat. Es geht um die pflegende Kosmetik, wie sie heute existiert und die vor genau 90 Jahren durch die Modeschöpferin Gabrielle ‚Coco‘ Chanel revolutioniert wurde.

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Coffeetable Books

Farbflash – „Dior: The Art of Color“

(Serge Lutens, Catherine Aubert, 1968 for Christian Dior Parfums)

Das Buch „Dior: The Art of Color“, das jetzt beim Rizzoli Verlag in New York erschienen ist, strotzt nur so vor Farben. Dabei handelt es sich bei „Dior: The Art of Color“ nicht um ein Buch, das sich mit Malerei oder Fotos beschäftigt; vielmehr ist es ein Festival des Make-ups und ehrt die Kreateure, die für das Haus Dior eine völlig eigene, avantgardistische Handschrift vorgeben.
Christian Dior wirkte auf Außenstehende immer etwas romantisch, allerdings war er von modernen Ideen und Innovationen angetrieben. Schon zum Anfang plante er, nicht nur Parfums, wie 1947 das weltberühmte „Miss Dior“, herauszubringen, sondern auch Lippenstifte und Make-up zu lancieren, die zu seinem weiblichen Bild der Frau passen. Die Nachkriegszeit nahm begierig die Trends aus Paris auf und nicht nur die Frauen, die Haute Couture oder die Boutiquenmode von Dior kauften, wollten daran teilhaben. Als Erster seiner Zunft vergab Christian Dior Lizenzen für Schmuck und Feinstrumpfhosen und war sich auch darüber im Klaren, dass ein Duft oder Lippenstift den Ruf seines Namens noch bekannter in aller Welt machen würde.

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Beauty Interview

Nachgefragt bei … Sabon Teil 2

Bild: Sabon

Einfach Seife? Sabon, die Geschäftsidee von Avi Piatok und Sigal Kotler-Levi hat sich in den letzten Jahren zu einem weltweiten Phänomen entwickelt und bereichert internationale Einkaufs- und Flaniermeilen. Letzte Woche habe ich Avi, dessen Geschäftspartnerin Sigal, den leitenden CEO Ronen Zohar und Ifat Pasternak, verantwortlich für die Presseabteilung des Traditionshauses, zum Gespräch gebeten und nebenbei die erste deutsche Filiale in Köln besucht.
(Teil 1 des Interviews kann hier nachgelesen werden.)

Wie würden Sie Sabon in drei Wörtern beschreiben?
Avi: Nur drei Wörter? (lacht) Auf jeden Fall spielt Freude eine sehr große Rolle.
Sigal: Stimmt, Freude. Ich finde aber auch, dass Essenz wichtig ist. Also: Freude, Essenz und…

Avi: Sinnlichkeit! Das ist definitiv Teil unserer Erfolgsgeschichte.
Sigal: Genau, Produkte von Sabon genießt man. Das sind unsere drei Worte, unser persönliches Logo sozusagen …

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