Karl-Heinz Müller hatte es angekündigt: „Heute ist nicht alle Tage; ich komm wieder, keine Frage“ – insofern kommt es nicht aus heiterem Himmel, dass die sich gerade in Insolvenz befindende BREAD & BUTTER nun doch für ein paar Tage ihre Pforten öffnet. Allerdings nicht in den heiligen Hallen des Berliner Flughafens Tempelhof und auch nicht als Guerilla-Messe mit den „Gastronomen der Weihnachtsmärkte und richtiger Block-Party, mit Street Food, Street Music & Street People“, nein. Vom 19. – 21. Januar 2015 hostet die BREAD & BUTTER eine Guerilla Tradeshow in ihren eigenen Räumlichkeiten in der Münzstrasse 13 sowie im „The Blue Yard“, Münzstrasse 21, Berlin-Mitte.
Karl-Heinz Müller
Wir hatten in den letzten Tagen ja häufiger über das Hü und Hott der BREAD & BUTTER berichtet: erst das Hin und Her wegen des Ortes, später dann die Unklarheiten wegen der teilnehmenden Brands und der Absage am 09.Dezember, bis die Messe nun Insolvenz angemeldet hat: „In Folge der Absage der im Januar 2015 geplanten Messe BREAD & BUTTER sah sich die Geschäftsleitung der BREAD & butter GmbH & Co. KG gezwungen, am 16.12.2014 Insolvenzantrag zu stellen. Bereits am gleichen Tag wurde Rechtsanwalt Christian Graf Brockdorff (BBL) zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt,“ gibt es in der neuesten Pressemitteilung zu lesen. Und weiter:
Zukunft unklar: BREAD AND BUTTER
Nun also wirklich: die kommende BREAD AND BUTTER wurde heute durch Karl-Heinz Müller offiziell abgesagt. Erst letzte Woche gab es Gerüchte, nachdem die Messe zuerst von fünf auf nur noch eine Halle des Flughafens Tempelhof geschrumpft ist, und der Messeveranstalter es den angemeldeten Brands offen ließ, die Anmeldung aufrecht zu halten. Ob es ein finales Ende der BREAD AND BUTTER ist, wurde hingegen nicht kommuniziert: „Nicht zuletzt durch selbst verursachten Turbulenzen ist es uns nicht gelungen, eine ausreichende Anzahl an Ausstellern zu einer Teilnahme zu bewegen,“ so Müller. Und weiter:
Schaut man sich unsere Artikel der letzten Jahre zum Thema „BREAD AND BUTTER“ an, könnte man meinen, dass die Fachmesse schon seit längerer Zeit am schlittern ist: 2013 das Drama um die Blogger, die nur gegen Zahlung von 500€ Eintritt für drei Tage in die heiligen Hallen des ehemaligen Flughafens Tempelhof eingelassen wurden – ein Betrag, den mancher regulärer Besucher liebend gern gezahlt, die Messe nicht besuchen zu müssen. Eine Saison später kündigte das Marketing der „BREAD AND BUTTER“ das Motto „It’s Time For A Change“ an, was dann für Juni 2014 bedeutete, dass jeder Interessent kommen durfte. Der Grund dafür lag auf der Hand: war 2013 verhältnismäßig wenig bei der „BREAD AND BUTTER“ los, da zuwenig Nicht-Fachpublikum die 500€ Eintrittsgeld zahlen wollte, musste wieder mehr Frequenz her, denn mehr Frequenz bedeutet auf den ersten Blick mehr Relevanz. Ob dieses Ziel erreicht wurde, also prallgefüllte Hallen und glückliche Aussteller, weiß ich nicht zu beurteilen, man hörte aber, dass der Plan nicht ganz aufging. Ein Indiz dafür wäre die Strategie, die dann just am Eröffnungstag von Veranstalter Karl-Heinz Müller bekanntgegeben wurde: die Messe soll zukünftig im Wechsel in Barcelona und in Berlin stattfinden. Zusätzlich sei eine Veranstaltung in Seoul geplant …