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Jean Pigozzi

Ausstellung

Standesgemäß Selfieschießen

Pigozzi ruft nach München – Noch vor ein kurzem, ich war mit meinem Freund on tour auf dem Elbjazz-Festival im Hamburger Hafen, musste ich mir doofe Sprüche in Sachen Selfie-Schießen anhören: Ne klassische „Ach, die Jugend weiß nur sich selbst zu fotografieren und denkt an nichts anderes mehr“-Klatsche samt verächtlichem Kopfschütteln. Ausgesprochen von einer ziemlich frustriert wirkenden Dame mittleren Alters, die sich nicht mal für die samba-frohe Musik auf der Bühne begeistern konnte und stur auf ihren Bierbecher stierte. Normalerweise tangieren mich abschätzige Aussagen fremder Leute gen Null, hier war ich doch etwas irritiert. Warum? Weil ich A: Pauschalisierungen aus Prinzip schon unnötig finde, B: gar nicht mal so häufig Selfies mache und C: noch am Abend vorher über die Entwicklung der Selbstfotografie gelesen hatte. Im Rahmen meiner Masterarbeit verschlinge ich momentan das ein oder andere Buch mit Berührungspunkten der Bereiche Kunst, Mode und Luxus. Einen wichtigen Namen in diesem, mal mehr oder wenig eng geflochtenen Business, hat sich der Fotograf Jean Pigozzi gemacht.

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Ausstellung

Hui, Hui, Helmut!

(Mario Testino; Vogue Italia, Paris, 2000 © Mario Testino; www.mariotestino.com)

Wann immer ich in Berlin zugegen bin, versuche ich immer auch einen kurzen Stopp bei der Helmut Newton Stiftung einzulegen. Da muss man einfach gewesen sein, kein Witz. Ich kann mich noch bestens an meinen allerersten Besuch erinnern, damals sind mir fast die Augen aus dem Kopf gekullert: Schöne Körper, Nacktheit, Mode – alles ganz ästhetisch. Fortan sah ich überall potentielle Nachmacherfotografen, studierte die ikonischen Modestrecken Newtons oder war auf Krawall gebürstet à la „na, XYZ hat aber mit Sicherheit abgekupfert“!
Einer, der sein ganz eigenes Ding gemacht hat und von mir bei Ausstellungen mindestens genauso häufig wie bei Newton frequentiert wird, ist der Peruaner Mario Testino. Eben dieser zeigt jetzt in der Berliner Helmut Newton Stiftung, welch Ehre, juhu. Denn: die wenigsten wissen, dass die Stiftung parallel zu den Werken Newtons, auch anderen Fotografen ein Forum bieten – Newton selbst hatte dies bei der Gründung seiner Stiftung im Jahr 2003 verfügt, vielmehr festgelegt. Am 2. Juni eröffnet nun die Ausstellung „Mario Testino. Undressed / Helmut Newton. Unseen / Jean Pigozzi. Pool Party“.

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