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Nachgefragt bei … Christian von der Heide, Teil 2

Bild: Atelier Christian von der Heide

Christian von der Heide ehrt mit seinen Arbeiten die klassische Handwerkskunst und zeigt einmal mehr, dass Luxus nicht zwangsläufig mit Dekadenz und Protz einhergehen muss: Die streng limitierten „objects trouvés“-Editionen seines Markenkonzeptes chvdh gefallen mir dabei mindestens so gut, wie seine selbstgestalteten Duft-Flakons. Anbei die Fortsetzung des Gesprächs für Horstson (Teil I gibt es hier zum Nachlesen)

Welche Rolle spielt überhaupt der Flakon für einen Duft?
Ganz früher gab es überhaupt keine Flakons. „Per fumum“ heißt aus dem Lateinischen übersetzt soviel wie „durch den Rauch“, Düfte waren damals eher als Räucherwaren bekannt. Irgendwann hat man Öl und Flüssigkeiten beigemischt und so benötigte man erste Behältnisse. Diese Form der Aufbewahrung hatte aber nur den Zweck, den Inhalt von Staub und Luft zu schützen. Das ist die eine Aufgabe eines Flakons, die sich bis heute erhalten hat. Die Entwicklung des heutigen Flakons hat sich erst um 1910 weitreichend verändert: Fortan wurden Flakons gezielt für einzelne Düfte entwickelt. Zuvor erfüllten sie den Zweck eines Einrichtungsgegenstandes, es gab eine Kammschale, Etuis, Puderdose und Flakons. Natürlich gab es auch schon Reisesets, Hermès hatte ein ganz elegantes Modell aus Leder und Sterlingsilber.

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Nachgefragt bei … Christian von der Heide

Bild: Atelier Christian von der Heide

Billige Massenproduktion? Fehlanzeige! Christian von der Heide ehrt mit seinen Arbeiten die klassische Handwerkskunst und zeigt einmal mehr, dass Luxus nicht zwangsläufig mit Dekadenz und Protz einhergehen muss: Die streng limitierten „objects trouvés“-Editionen seines Markenkonzeptes chvdh gefallen mir dabei mindestens so gut, wie seine selbstgestalteten Duft-Flakons. Für Horstson habe ich den sympathischen Designer zum Gespräch gebeten und nebenbei sein Hamburger Atelier kennenlernen dürfen

Welche Rolle spielt Ästhetik für dich?
Eine unerlässliche Rolle. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass ich mit meinen Arbeiten immer die herkömmliche Auffassung von Ästhetik bediene. Ich mag mindestens genauso gerne Brüche. Wobei, in denen steckt ja auch wieder der Anspruch von Ästhetik. Man muss die Formen von Ästhetik erst einmal kennenlernen, um sie anschließend brechen zu können.

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Nachgefragt bei … TOMS – Teil 2

Bild:

„One for one“ – Wir haben uns auf die Suche gemacht und mit TOMS ein verantwortungsvolles Unternehmen gefunden, das mit jedem Schuhverkauf an eine bedürftige Person spendet. Sebastian Fries, gebürtiger Deutscher mit Wohnsitz in Los Angeles, gehört zu den Experten im Bereich Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell. Anbei die Fortsetzung des Gesprächs für Horstson (Teil I gibt es hier zum Nachlesen).

Wie groß ist dein Team?
Mein Team bezüglich aller „Giving“-Fragen besteht aus 25 Mitarbeitern. Insgesamt hat TOMS um die 400 Mitarbeiter weltweit, was wirklich wenig ist. Gerade in Asien, Europa und Zentraleuropa expandieren wir und finden Anklang mit unserem Geschäftsmodell.

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Nachgefragt bei … TOMS

Sebastian Fries; Bild: TOMS

Das Ungleichgewicht der Textilindustrie beschämt inzwischen nicht nur umwelt- und ethisch bewusste Verbraucher: Billigkleidung, desaströse Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne gehören oftmals zur Unternehmenskultur vieler Label und Marken. Muss das sein? Definitiv nicht! Wir haben uns auf die Suche gemacht und mit TOMS ein verantwortungsvolles Unternehmen gefunden, das lohnt, näher betrachtet zu werden. Sebastian Fries, gebürtiger Deutscher mit Wohnsitz in Los Angeles, gehört zu den Experten im Bereich Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell. Für Horstson habe ich ihn zum Gespräch gebeten …

Erzähle uns etwas über dich: Wie bist du zu deinem Job gekommen?
Ich lebe seit zwanzig Jahren in den USA, habe im Fach Internationale Beziehungen promoviert und habe vorher in Boston und New York gearbeitet. Bei TOMS bin ich seit drei Jahren und arbeite dort als Chief Giving Officer. Als mich eine Recruiting-Firma anrief und mir der Job angeboten wurde, dachte ich mir nur: „Was soll das jetzt bloß bedeuten?“ (lacht). Bei meinem vorherigen Job habe ich versucht, ein Geschäftsmodell aufzubauen, das eng mit Entwicklungsländern mit niedrigem Einkommen zusammenarbeitet. Damals habe ich ganz viel mit Non-Profit-Organisationen zum Thema Nahrung zusammengearbeitet und das war für TOMS wiederum interessant. Dort angekommen, beschäftigte ich mich mit folgendem Modell: Ein Kunde kauft ein Paar Schuhe und wir spenden zusätzlich ein Paar Schuhe an Bedürftige in Entwicklungsländer. Das Geschäftsmodell kam so gut an, dass der Aspekt „Giving“ irgendwann hinterherwankte. Die Verantwortlichen waren also auf der Suche nach jemanden, der so etwas schon einmal in einem größeren Rahmen gemacht hat. So kam ich zu meinem Job.

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Beauty Interview

Nachgefragt bei … Toni Garrn

Bild: Jil Sander

Wenn man in der Nähe von Hamburg seine Kindheit verbracht hat und nun seit Jahren schon in der Hansestadt lebt, fühlt man sich einigen Menschen und Labels besonders verbunden – Wolfgang Joop ist so ein Fall, nicht zu vergessen Karl Lagerfeld, der in Hamburg das Licht der Welt erblickte. Jil Sander gehört natürlich auch dazu und ganz aktuell eine der schönsten Frauen der Welt: Toni Garrn, die angeblich beim Public Viewing am Jungfernstieg entdeckt wurde, was sich im Interview als Fehlinformation herausstellte. Auch sprachen wir über den neuen Jil-Sander-Duft „SIMPLY“ und über rasierte Brüste …

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Nachgefragt bei … Rutger Hauer

Rutger Hauer fotografiert von Bryan Adams; Bild: Gaastra

Bryan Adams, Gaastra und Rutger Hauer – Zugegebenermaßen eine ungewöhnliche Kombination, kann das passen? Sicher, man muss sich nur darauf einlassen. Vor geraumer Zeit habe ich einen Kurzfilm aus dem Hause Gaastra zugeschickt bekommen, “Flying Dutchman” heißt das gute Stück und ich gebe zu, dass ich das bewegte Bildmaterial erst einmal mit Nichtachtung gestraft habe. Die Sage vom Fliegenden Holländer kennt beinahe jeder aus seiner Kindheit und auch das Thema Segeln weckt keine Glücksgefühle in mir (bei Ausflügen mit meinem passionierten Segelffreund liege ich regelmäßig bei Schwindelkeit und Sehkrankheit in der Kajüte). Erst beim Namedropping fühlte ich mich veranlasst, näher beim Film und den Kampagnenbildern hinzuschauen: Rutger Hauer, das “Blade Runner”-Original mit den stahlblauen Augen? Bryan Adams, der singende Fotograf (je nach Belieben auch umgekehrt), der mich schon in meiner frühen Jugend dazu veranlasst hat, das barbusige Stern-Fotografie-Cover von Pink zu kaufen? Genau, die beiden sind zusammen vor Los Angeles an Bord der Schooner Curlew (dank passioniertem Segelfreund weiß ich, dass es sich um ein sehr berühmtes Boot handelt) gegangen und haben die Segel gehisst. Die Aufnahmen von Bryans sind gewohnt ansehnlich und auch der Film mit Hauer als Kapitän Bernard Fokke überzeugt. Für Horstson habe ich Hollands erfolgreichsten Schauspieler zum Gespräch gebeten …

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NACHGEFRAGT BEI … SISSI GOETZE

Bild: Julian Gadatsch

Die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin liegt schon eine Weile zurück, der letzte Medienansturm ebenso: Ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, erst jetzt über meine Erlebnisse im Erika-Heß-Eisstadion zu berichten. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass die Designer nicht nur ein, bis zwei Wochen Newsfeed bei Google verdient haben, sondern 365 Tage im Jahr.
Also los, den Anfang macht Sissi Goetze: Die Dame mit dem unverwechselbaren Gespür für zeitlose Herrenbekleidung hatte am letzten offiziellen Modewochentag nach Wedding geladen und trotz schmerzender Füße (nie wieder ungetragene Marc Jacobs-Slipper ohne Socken!!!) muss ich sagen: „Es hat sich mehr als gelohnt, vorbeizuschauen!“ Vollauf begeistert von den gezeigten Outfits, habe ich die Designerin anschließend zum kurzen Gespräch gebeten …

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Peter’s Cutting – Die wunderbare Welt der Métiers von Hermès

Bild: Horstson

Anlässlich des Festival des Métiers in Hamburg hatten wir die Möglichkeit, eines der Familienmitglieder zu interviewen, die in sechster Generation das Unternehmen leiten: Guillaume de Seynes ist ein Neffe des legendären Hermès Chefs Jean-Louis Dumas und wie alle Nachkommen der zwei Linien des Gründers sehr sympathisch und bodenständig. Seine Begeisterungsfähigkeit überträgt sich sofort auf einen und das Festival des Métiers wurde auf diese Weise zu einem doppelten Vergnügen.
Wer das Festival des Métiers einmal besucht hat und die Handwerker aus den Bereichen Seide, Porzellan, Uhren, Grafiker, Krawattenmacher, sowie die Täschner und Handschuhmacher bei der Arbeit beobachtet und die Materialien in der Hand gehalten hat, wird sich nie wieder über die Preise beschweren …

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