Ihr werdet es bemerkt haben – wir sind wieder da! Nächste Woche bekommen wir übrigens etwas Verstärkung: Ein langjähriger Stammleser nahm sich unsere Aufforderung, Beiträge einzureichen, zu Herzen und lieferte zwei Artikel ab – ich bin jetzt schon auf Euer Feedback gespannt!
Bis es aber so weit ist, empfehle ich noch die Lektüre der Highlights der vergangenen Woche auf Horstson …
1) Das Unternehmen Chanel hat kürzlich Coco Chanels ehemalige Villa „La Pausa“ gekauft. Alle Einzelheiten präsentierte Peter am Donnerstag.
2) Julian war in Italien on Tour und besuchte die Ledermanufaktur von Montblanc in Florenz. Teil I seines Reiseberichts zeigte er am Mittwoch und Teil II am Freitag.
3) Mein persönliches Objekt der Begierde konnte man am Dienstag hier entdecken – die fellgefütterten Slipper von Gucci.
4) Jan lieferte in den letzten beiden Wochen jede Menge Musiktipps. Mein Highlight gab es am Mittwoch: Wanda mit „Bussi“.
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!
Gucci
Bei Gucci wird durch Alessandro Michele alles anders und es ist – das geben wir gerne zu – auch für uns äußerst spannend, diese Entwicklung von Anbeginn Schritt für Schritt verfolgen und darüber berichten zu können.
Wohlgemerkt, vor noch nicht einmal einem Jahr trat Michele an, um dem Konzern ein völlig neues Gesicht zu geben – weg von Gleichförmigkeit und Mainstream und hin zu Individualität und einer völlig eigenen Handschrift. Seine erste wirklich nur von ihm und seinem Team gestaltete Kollektion kommt jetzt in die Läden. Die Stores sind auch die Orte, an denen das rüberkommen muss, was der Designer an Ideen und Philosophie in den Kollektionen ausdrücken möchte. Die Accessoires haben sich bei Gucci gewandelt und Michele legt viel mehr Wert darauf, dass sich auch jüngere Modefreaks etwas aus den Kollektionen leisten können – so ist der breite Vintage-Gürtel schon längst wieder ein Kultobjekt. Seine Löwen- und Vintage-Ringe mit farbigen Steinen sind, ebenso wie die Loafer, die aussehen, als hätte man ein Meerschweinchen angezogen, heiß begehrt.
Auch wenn die Trendforscherin Michael Michalsky Li Edelkoort kürzlich erklärte, dass Modetrends im Grunde genommen passé seien, habe ich trotzdem mal genauer geschaut, welche Trendrichtungen für Männer die Herbst/Winter-Saison 2015/16 mit sich bringt.
In fünf unabhängigen Teilen gibt es in den nächsten Tagen eine Miniserie rund um Themen, Farben und Materialien.
Los geht es mit dem wohl bisher am meist diskutierten Trend: Maskulin-Feminin
Madonna goes Gucci – Alessandro Micheles Jugendtraum wird wahr
Posted on 11. September 2015Dass Gucci durch seinen Kurswechsel wieder in aller Munde ist und fast eine Gucci-Mania ausgebrochen zu sein scheint, zeigen die ersten ausgelieferten Teile in den Geschäften. Zudem wird Alessandro Michele, der exzentrische Kreativdirektor des Labels, weltweit wegen seines Mutes von allen Magazinen gepriesen. Schaut man sich die Kollektionen genauer an, werden Assoziationen wach, die man insbesondere dann gut nachvollziehen kann, wenn man im gleichen Alter wie der Designer ist. Es ist aber auch sonst nicht verwunderlich, dass Michele dem Idol meiner Jugend die Kostüme auf den Leib schneidert: Während seine Eltern Filmsets ausstatteten und Bühnenkostüme entwarfen, kleidet Michele eben eine Künstlerin für ein: Madonna.
Bilder: Gucci (links); Mango (rechts)
Copycat: Gucci Fall-Winter 2015/16 links, Mango Pre-Fall 2015 rechts – wir sind zumindest nicht die Einzigen, die Gefallen an den Entwürfen von Alessandro Michele gefunden haben …
Es stellt sich wieder die Frage: ist das die Demokratisierung der Mode, also Gucci für alle? Oder ist es einfach nur eine „Interpretation“ eines Trends, den Michele mit seiner Kollektion ins Rollen gebracht hat?
Edit: Die Kolleginnen vom Modepiloten haben heute auch eine Ähnlichkeit zwischen Mango und Gucci entdeckt: Doppelt gut? Gucci versus Mango
Die Gucci Fall-Winter 2015 Kollektion hatten wir ja schon ausführlich beschrieben (zur Rezension geht’s hier entlang) – weil aber die Entwürfe von Alessandro Michele für so viel Furore gesorgt haben, hier noch das Lookbook, das vor ein paar Tagen bei mir eingetrudelt ist.
Für mich ist es immer noch eine der besten Kollektionen für den kommenden Winter. Das Highlight und gleichzeitig das Objekt der Begierde ist wohl der GG-Gürtel, den einst Tom Ford so begehrenswert gemacht hat …
Bild: Kevin Tachmann, Courtesy of Gucci
In Guccis Flagshipstore in New York kann man es schon sehen: Bis Anfang August werden alle Schaufenster von Gucci zur Bühne für Alessandro Micheles erste Winterkollektion und mit neuen, surrealistischen Dekorationen ausgestattet. Irgendwie war es schon klar, dass der hoffnungslose Romantiker auch für die Kunstrichtung des Surrealismus schwärmt und, da seine Eltern beim Film bzw. Theater arbeiteten, das große Bühnenbild liebt. Dieser Einfluss wird in die jetzige Zeit befördert. Und doch knüpft Michele an die Zeiten an, als man noch regelmäßig Schaufensterbummel gemacht hat und sich an den Schaufensterscheiben die Nasen platt gedrückt hat, weil jedes einzelne Stück voller Liebe präsentiert wurde und Lust drauf machen sollte, in das Geschäft einzutreten.
Das Defilee von Alessandro Micheles Kollektion für Gucci Spring-Summer 2016 wurde auf der Mailänder Modewoche heiß erwartet. Mit seiner Cruise Kollektion, die im Mai in New York gezeigt wurde, hatte er eine Steilvorlage gegeben, die zeigt, dass er bei Gucci das Ruder komplett herumgerissen hat. Gleichzeitig war die Cruise eine Kollektion, die signalisiert, dass auch die Fantasie und die Träume in die Mode zurückkehren. Neben frenetischem Jubel in der Modepresse herrscht aber auch Gespanntheit darauf, wie sich Michele weiterentwickelt und wie er seine Richtung ausbaut.
Wie kann eine Woche besser beginnen, als mit einer Modenschau von Gucci? Eben! Wir streamen am Montag live ab 12:30 Uhr aus Mailand die Gucci Spring-Summer 2016 Runway Show.
Wir wünschen viel Spaß (und sind ein wenig aufgeregt, denn Gucci feiert dank Alessandro Michele ein fulminantes Comeback!)
Gucci Cruise Collection 2016 – Wo die Zukunft der Mode begonnen hat!
Posted on 9. Juni 2015Um für die nächsten Jahrzehnte weiter bestehen zu können, muss sich die Luxusmode reformieren und eine Form finden, den immer härter werdenden Wettbewerb und die fortschreitende Globalisierung aufzufangen. Die Diskussionen um die Zukunft der Mode, egal ob beim große Luxus Symposium in Florenz im April oder der Aussage von Trendorakel Lidewij Edelkoort, die Mode sei tot, halten die Branche in Aufruhr.