(Bild: Olivier Saillant)
Nachdem Karl Lagerfeld mit der im März gezeigten Herbst/Winter 2017 Prêt-à-Porter-Kollektion eher die futuristische Seite Chanels, samt Raketenstart im Grand Palais zu Elton Johns „Rocket Man“, auslebte und die Medien zum Beben brachte, war es relativ klar, dass er jetzt mit einer ganz anderen Inspiration überraschen würde.
Griechenland ist „der Herkunftsort der Schönheit, Kultur“ stellte schon der deutsche Archäologe Heinrich von Schliemann fest, als er sich im 19. Jahrhundert aufmachte, um die sagenumwobene Stadt Troja zu suchen und auszugraben. Dabei bediente er sich der Quellen der Bücher des griechischen Schriftstellers Homer aus der Antike. Genau diese Bücher standen bei den Eltern von Karl Lagerfeld im norddeutschen Schleswig Holstein in einer wunderschön gebundenen Lederausgabe in zwei Bänden im Bücherbord; der Umschlag in zartem Lila, geprägt mit goldenen griechischen Motiven und neoklassizistischen Grafiken. „Die Geschichte des Trojanischen Krieges“ faszinierte Lagerfeld so sehr, dass er das idealisierte Griechenland und das „goldene Zeitalter der Antike“, wie er es selbst nennt, stets als Inspiration und Schönheitsideal ansieht.