Tim Mitchell, Clothing Recycled, 2005, © Tim Mitchell
Vielleicht ist es einfach ein Generationsproblem: „Früher“ gab es keine Fast Fashion. Es gab natürlich günstige Kleidung, aber man mochte nicht von „Fashion“ sprechen – Jeans von Jinglers waren alles andere als modisch – Glöckchen am Reißverschluss hin oder her. Dafür waren die Jeans zweckmäßig.
Während die privaten Konsumausgaben für Bekleidung und Schuhe im Jahr 1970 in Deutschland bei 18,58 Milliarden Euro lagen, hatten sie sich bis zum Jahr 1980 bereits fast verdoppelt. 2013 lagen dann die Ausgaben bei unglaublichen 73,5 Milliarden Euro*. Eine Entwicklung, die sich auf zwei Arten bemerkbar macht: Schaut man sich heute auf Blogs oder auf irgendeiner Fußgängerzone um, fällt auf, dass „H&M“, „Mango“, „ZARA“ und Co. maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Menschen zumindest auf den ersten flüchtigen Blick „besser“ gekleidet sind, als noch Jahrzehnte zuvor. Nie war es so einfach, sich modisch anzuziehen, wie heute. Auf den zweiten Blick fällt aber auf, dass die Individualität auf der Strecke geblieben ist. Mode mag vielleicht demokratisch sein, kreativ aber nicht unbedingt – Fast Fashion sei dank …
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