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Damenmode

Milan Fashion Week

It’s Milano Babe – Miuccias Königsklasse: PRADA Fall-Winter 2015

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Bild: Prada; PR

„The Queen is back“, und das, obwohl sie überhaupt nicht weg war! Aber die PRADA Womenswear für Herbst-Winter 2015 festigte doch wieder den Ruf, dass, wenn die Zeiten schwieriger werden, die Italiener mit ihrer Kreativität Maßstäbe setzen und zu Höchstform auflaufen.
Nach der etwas „bleiernen“, farblich monochrom gehaltenen Herrenkollektion im Januar, dachte nun so mancher, dass PRADA daran anschließt und die Damen auch eher „metallisch“ daherkommen.
Pustekuchen! Zwar war das Dekor der Schau an die „Enfiladen“, also ineinander gehende Zimmer mit langer Perspektive, des Sets der Herrenpräsentation angeschlossen, jedoch war die Kälte verschwunden und in warme Mint- und Wüstenfarben getaucht. Wie eine Sonne, die das Licht am Ende des Tunnels verkündet, verrieten nur noch die Flugzeugblech-Platten am Boden, dass es den Januar gab. Die PRADA-Frau im Winter ist das totale Gegenteil des Männerbildes des Hauses. „Opposites Attracts“ scheint die Devise zu sein, obwohl Miuccia Prada doch eigentlich das Verschwimmen der Geschlechter lanciert. Überraschend und ein glanzvoller und kreativer Höhepunkt der Mailänder Modewoche: die Königsklasse bei PRADA.

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Milan Fashion Week

It’s Milano Babe – Crazy for Fendi Winter 2015

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Bild: Fendi; PR

Für mich gab es während der Mailänder Schauen zwei Sternstunden. Von einer soll in diesem Bericht die Rede sein: Fendis Fall-Winter Kollektion, entworfen von Karl Lagerfeld, der seit offiziell 1965 für das Haus arbeitet, und Silvia Venturini Fendi, die außer der Herrenkollektion auch die äußerst erfolgreichen Accessoires-Linien verantwortet. Zu Venturini Fendis Kreationen gehören auch die Bestseller „Baguette“ sowie die „Peekaboo“ und jede Saison kommen neue Accessoires hinzu, die Karl Lagerfeld dann mit Gadgets bereichert.
Parallel zur Schau überraschte Lagerfeld, der mit acht Kollektionen für Chanel plus Fendi und diverser Nebenjobs, zuletzt bei Opel, anscheinend nicht genug zu tun hat, mit der Ankündigung, dass er ab Juli in jeder Saison eine Haute Couture Linie für Fendi präsentieren wird …

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Milan Fashion Week

It’s Milano Babe – Guccis neuer Weg Winter 2015

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Bild: Gucci; PR

„Wie viel Flohmarkt verträgt ein Luxuslabel?“, war mein erster Gedanke, als ich in dieser Woche die Kollektion der neuen Gucci Women’s Linie von Alessandro Michele, dem Designer des Hauses, in Mailand sah. Schon die Herrenkollektion im Januar, die mit dem Wechsel der Geschlechter spielt, gab einen Hinweis darauf, dass Michele scheinbar eine konsequente Änderung und einen Stilwechsel herbeiführen soll. Doch damals war Vorgängerin Frida Giannini noch an der Kollektion beteiligt und das Haus ließ verlauten, dass Michele lediglich die Entwürfe der Designerin umgestylt, verändert und andere Models ausgewählt hat. Nach der Show stand dann als Zeichen der Gemeinschaftsarbeit das ganze Team auf der Bühne. Michele rekrutierte sich dann, kurz nachdem wild über Namen wie Riccardo Tisci und Co. spekuliert wurde, als Nachfolger von Giannini.
Es stellt sich also gar nicht erst die Frage, ob die DNA von Gucci erlernt werden muss – Alessandro hat sie seit Jahren inhaliert. Er kommt aber aus einer ganz anderen Generation von Designern als seine Vorgänger und hat andere modische Ideale, wie man schon in der Menswear-Kollektion spürte. Sicherlich werden Bestseller wie Horsebit Loafer, Logo Gürtel oder auch die Bamboo Bags nicht aussterben. Diese Bestseller sind auch dringend nötig für den Konzern, der mit Sicherheit Umsatzzuwächse plant …

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Allgemein

New York, New York: The Victoria Beckham Secrets

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Bild: Victoria Beckham, PR

Man kann zu ihr stehen wie man will, ein Klischee bedient Victoria Beckham, einst „Spice Girl“ und Ehefrau und Mutter des Beckham Clans, überhaupt nicht, das der modemachenden Promi-Frau.
Kaum gegründet und natürlich von so manchem mit Häme erwartet wurde die Kollektion, die von der Britin auf der New York Fashion Week vorgestellt wird bereits 2011 mit dem British Fashion Awards ausgezeichnet. Schon die ersten beiden Kollektionen ließen auch die kritischsten Stimmen und heftigsten Neider verstummen und mittlerweile gehört ihr Defilee zu den Highlights des Schauenkalenders im Big Apple.

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Allgemein Paris Fashion Week

Chanel Haute Couture Printemps 2015 – The Rite of Spring

Am Dienstag zeigte Karl Lagerfeld traditionell seine Haute Couture für Chanel im Grand Palais. Immer heiß erwartet bei den Chanel-Schauen: die Dekoration und die meist in Monate langer Vorarbeit gebauten Settings.
Diesmal ein dem Jardin du Plantes oder Londoner Crystal Palace inspiriertes Gewächshaus, das unter der Rotunde des gigantischen Grand Palais wie ein Haus im Haus wirkte.

Bei Karl Lagerfeld klingt immer alles sehr einfach: Es ist Frühling und da liegt auf der Hand, dass wir uns an Blumen und an der sprießenden Natur erfreuen. Naja, bei Chanel ist immer alles etwas raffinierter und verspielter und die Philosophie geht wesentlich tiefer: Bevor tausenderlei Blüten auf Kleidern erstrahlen, laufen die Ateliers auf Hochtouren, um diese Fantasie umzusetzen. Eines sei vorausgeschickt – besonders Maison Lemarié, zuständig für die Federstickereien, war mit seinen Handwerkern diesmal besonders stark gefordert.
Das sämtliche Pflanzen auf neutralem weißen Untergrund präsentiert werden, liegt sicherlich nicht nur daran, dass vor dem Frühling der Winter ist und darauf wie eine grundierte Leinwand die Farben erblühen können. Weiß ist die Farbe von Papier und sämtliche Blüten, Blätter und Büsche sind genau aus diesem in einer Art Scherenschnitt-Technik in wochenlanger Kleinarbeit ausgeschnitten worden.

In der Manier des Malers Douanier Rousseau, der das Naive in den Impressionismus brachte, ist zunächst nur weiß-gestaltete Flora zu sehen. Damit nicht nur die Modenschau beginnt, sondern auch eine Verwandlung stattfinden kann, die final zur Blüte führt, wird zuvor Baptiste Giabiconi in einem „Le Prince Jardinier“-Outfit mit Strohhut und grüner Chanel-Gießkanne in das Rund des Catwalks geschickt. Giabiconi löst durch angedeutetes Wässern eine wunderbare Mechanik aus, die bunte exotische und surreale Blumen sprießen lässt: starkfarbig und wie bunte Kleckse in den Träumen des Couturiers.

Haute Couture zeigt das, was die Kundinnen später im Salon bestellen. Schon die ersten zehn Durchgänge haben mit Sicherheit nicht nur die Herzen der Stammkundinnen höher schlagen lassen, sondern auch die “ Blocs de Commande“ des Hauses mit Orders füllen.
Auffallend sind die ausgestellten, taillierten Jacken zu A-Röcken in Sorbet Tweeds, orange-, azur-, zitronen- und mangofarbige Loups mit Chiffonfalten in korrespondieren Farben. Die Kollektion wirkt durch eine fast nahtlose Verarbeitung (eine Spezialität der Couture), farblich passenden Knöpfen, kleinen, aus dem Stoff herausgearbeiteten Schleifen-, Spaten- oder vom Hals entfernten Krägen äußerst pur. Die Formen der Blüten dienten auch als Inspiration für die Silhouetten: Kuppelröcke und schwingende, leicht ausgestellte Formen überwiegen. Klassische Chanel-Jacken in verkürzter Form deuten die Hauptschwerpunkte der Kollektion an, die dann in allen weiteren Modellen auf die Spitze getrieben wird. Es geht um die extreme Betonung der weiblichen Taille, die durch die meisten Säume der Oberteile betont werden. Grafische oder extrem bauschige „Ballerina Röcke“ betonen das Schweben der femininen Silhouette.
Dazu große drapierte Hüte aus Gazar-Tüll, die an einen Sommernachtstraum erinnern – sie wirken zu den klaren Kostümen wie märchenhafte Kopfbedeckungen. Überhaupt wird mit den extremen Gegensätzen von Klarheit und fast übertriebener Romantik gespielt …

Die Füße stecken in schwarzen „Peter Pan“-strumpfartigen Schuhen, die in den Hintergrund als Accessoire treten und die Funktion des Blumenstängels in der Natur übernehmen. Sie geben einen festen Halt für die fantastischen Gebilde, die mit üppigen Farben die Fröhlichkeit des Frühlings und des Sommers verkünden.
Wie bunte Farbtupfer bewegen sich die Models durch das Grand Palais – jeder Durchgang ist anders. Mal tragen sie zu schlichten Kleidern, die aber komplett aus nachgestickten transparenten Stoffen bestehen oder aus tausenderlei gefälteltem und plissierten Gazar oder Chiffon, gestrickte, mit Hunderten Stoffblättern applizierte Cloche-Mützen. Dazu werden ganze „Blütenblätter“-Schleier wie Blumenteppiche über das Haar gelegt.
Aus allen Kleidern scheint etwas herauszuwachsen: Mal Ärmel, die wie Pompons aus Blütenbouquets bestehen, mal ein ganzer Flor, der als Bahn ein roséfarbenes Infantinnen-Kleid überwuchert zu haben scheint. Toques sitzen wie Helme einer ganzen Feen-Armee auf den Köpfen zu Mänteln, die wie aus Lampion gefälteltem Papier wirken und wie ein gigantisches Origami-Kunstwerk erscheinen.

Man kann die ganze Farbpalette genauso wenig erfassen, wie es auch in der Natur den fauvistischen Farbsturm neben zarten Pastellfarben gibt. Alle Abstufungen von Rosé- und Pink-Tönen sind ebenso vertreten, wie feuriges Klatschmohn-Rot oder alle Farbabstufungen von holländischen Tulpen-Porträts aus dem sechzehnten Jahrhundert.
Selbst Chanels Lieblingsfarbe wirkt gar nicht aggressiv oder stört die Zartheit der Natur. Im Gegenteil: Das Schwarz wird von Lagerfeld durch das Aufblitzen von flächigen Blüten oder Handschuhen mit orangefarbenen Blumen renaturiert – die Natur kennt bei ihm keine Grenzen.

Höhepunkt des romantischen Frühlingserwachens, das auf die Urinstinkte der Weiblichkeit und der Femininität setzt, ist eine Braut, die zu ihrer mit Tausenden kleinen Bergkristallen gestickten Tunika einen Rock und eine üppige Schleppe trägt. Die Tunika lässt den schönsten Tag im Leben einer Frau wie aus einem üppigen Blumen-Wasserfall erscheinen. Dazu trägt die Braut einen Hut, der sie in die Wolken entschwinden lässt. Begleitet wird sie von schönen Gärtnern mit exotisch wirkenden Bouquets.

Die Natur in ihren unendlichen Farben und Formen, die Schönheit des Frühlings, das Vertrauen in die Zukunft und die Weiblichkeit, dazu die Haute Couture, die wie ein Stoff gewordener Luxustraum wirkt, der von Zauberhand geschaffen wird – Karl Lagerfeld spielt alle Akkorde durch, die fernab von Fashion Business und Prêt-à-porter oder gar Alltagskleidung liegen und gibt das, was Diana Vreeland einmal in ihrem Zitat ausdrückte „Man muss das den Menschen bieten, von dem sie noch nicht einmal zu träumen wagen“.
Genau das lässt diese Chanel-Couture wahr werden: Die Natur holt sich das zurück, was uns der Alltag manchmal vergessen lässt.
Im Schutze des Grand Palais hat Lagerfeld schon jetzt ein zauberhaftes Frühlingsfest erblühen lassen. Die Kollektion ist Chanels Hommage an die Natur und ein Farbrausch par excellence – in der Couture sind eben Träume Realität.

Als Coco Chanel im Mai 1913 in der skandalumwitterten Premiere von Igor Strawinskys „Le sacre de Printemps“ (Englisch: The Rite of Spring) gesessen hat und die Kritiker es als orgiastischen Rausch der Natur tadelten, hat sie sich bestimmt nicht träumen lassen, dass in ihrem Haus auch noch über ein Jahrhundert danach ihre Mode so fulminant erblüht und ihren Namen in die Zukunft trägt …

Allgemein

Esprit Dior Tokyo 2015 – Rafs futuristische Vision für Dior

DIOR ESPRIT Tokyo 2015
Bild: Thomas Lohr

Anfang Dezember reisten die Teams der großen Modehäuser in den letzten Jahren gerne mit ihren Themen-Kollektionen an Orte, die entweder der Inspiration dienten oder besonders einen Schwerpunktmarkt bilden. Man kann, glaube ich, keinem Volk der Welt eine größere Affinität zu Mode, Styling und Designermarken nachsagen als den Japanern. Das Wort „Fashion Victim“ könnte in Japan erfunden worden sein und wer einmal da war, wird bestätigen, dass er noch nie so viele ausgefallene Looks und Richtungen gesehen hat, wie zum Beispiel in Tokyo. Die Japaner waren das erste asiatische Land, was nicht nur Luxus- und Designermode konsumierte, sondern das auch Anfang der Achtziger Jahre mit bis zu 14 Kreateuren auf den Pariser Prêt-à-porter Schauen selbst zeigte und eine ganze Welle auslöste, die auch die europäischen Designer beeinflusste und prägte. Issey Miyake, Kenzo,Yoshi und Kansai Yamamoto ebenso wie Rei Kawakubo für Commes des Garçons, um nur einige zu nennen …

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Damenmode Handwerk

There is not only the Birkin – Hermès Tasche „Oxer“

Bild: Hermès

Die Vielfalt der Produkte von Hermès und die Individualität sind eigentlich das, was das Traditionsunternehmen, das seit 1837 in Paris besteht, ausmacht.
Sonderanfertigungen sind selbstverständlich und es werden immer wieder Varianten von teilweise hundert Jahre alten Entwürfen angeboten, die so aktuell wie am ersten Tag sind. Tücher von Hermès begleiten uns mit ihren vielen Motiven und Farben durch den Alltag und die begehrtesten Objekte der Begierde sind meistens die wundervollen, in oft hunderten Stunden gefertigten Taschen, die jenseits von It-Bags und Co. eher Lebensbegleiter sind …

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Milan Fashion Week

It’s Milano Babe – Guccis großer Frühlingswurf

Gucci Spring Summer 2015 Women 2
Bild: Gucci

Eine der schönsten Kollektionen der letzten Mailänder Fashion Week zeigte Guccis langjährige Designerin Frida Giannini für das nächste Frühjahr 2015.
Gucci hat sich in den letzten Jahren total auf seine Wurzeln besonnen und der Schrei nach der Tom Ford Zeit, die sicherlich eines der glanzvollsten und gelungensten Rebuildings einer Marke symbolisiert, wird immer geringer.
Giannini treibt intensiv die Betonung des Luxuslabels voran, wieder als europäische Marke, und vor allem mit dem Fokus auf das Handwerk, zu agieren. Sicherlich der richtige Weg, um in der Zukunft bestehen zu können. Gucci bleibt sich immer treu und knüpft an die Ära des Jet-Set-Stils der Siebziger Jahre genauso an, wie an die Klassiker des Hauses …

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Accessories Damenmode

Lookbook Focus Accessoires – Chanel Paris-Dallas

Modenschauen, auch die, die so großartig inszeniert werden, wie die von Chanel, dauern leider nur fünfzehn bis zwanzig Minuten. Für das geübte Auge ist es wegen der vielen Durchläufe fast unmöglich, alle Looks zu erfassen und sich die Details zu merken. Außerdem gibt es ja zusätzlich zu den gezeigten Outfits meist noch mehrere Varianten, die von den Einkäufern dann in den Showrooms geordert, oder, wie bei den Monobrands, von den jeweiligen District Managern für die Boutiquen in aller Welt zusammengestellt werden können.
Regionale Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden oder auch Dinge, die ein Brand einfach vorhalten muss, wie beispielsweise eine weiße Bluse, einen schwarzen Rock oder eine einfache Hose …

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Accessories Damenmode

Vorhang auf – Chanel Showroom: Accessoires

Bild: Horstson

Wir gehen den Dingen ja gerne auf den Grund und bei einigen Kollektionen lohnt es sich besonders, zweimal hinzuschauen und die Teile, die in den Modenschauen mit einigem Abstand an einem vorbeidefilieren, in die Hand zu nehmen und deren Eigenschaften zu erkunden. Eine Kollektion, bei der es ein ganz besonderer Genuss ist, ist stets die Chanel Kollektion. Die Raffinesse der Stoffe, der Verarbeitung und der Details werden besonders im Showroom sichtbar, wenn die Teile nach Herzenslust begutachtet werden können.
In dieser Saison fand die Präsentation in der Hansestadt Hamburg statt, wo übrigens auch der Stammsitz der Chanel Deutschland GmbH ist – eine der ältesten Tochtergesellschaften des Pariser Traditionshauses …

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