Bild: Atelier Christian von der Heide
Christian von der Heide ehrt mit seinen Arbeiten die klassische Handwerkskunst und zeigt einmal mehr, dass Luxus nicht zwangsläufig mit Dekadenz und Protz einhergehen muss: Die streng limitierten „objects trouvés“-Editionen seines Markenkonzeptes chvdh gefallen mir dabei mindestens so gut, wie seine selbstgestalteten Duft-Flakons. Anbei die Fortsetzung des Gesprächs für Horstson (Teil I gibt es hier zum Nachlesen)
Welche Rolle spielt überhaupt der Flakon für einen Duft?
Ganz früher gab es überhaupt keine Flakons. „Per fumum“ heißt aus dem Lateinischen übersetzt soviel wie „durch den Rauch“, Düfte waren damals eher als Räucherwaren bekannt. Irgendwann hat man Öl und Flüssigkeiten beigemischt und so benötigte man erste Behältnisse. Diese Form der Aufbewahrung hatte aber nur den Zweck, den Inhalt von Staub und Luft zu schützen. Das ist die eine Aufgabe eines Flakons, die sich bis heute erhalten hat. Die Entwicklung des heutigen Flakons hat sich erst um 1910 weitreichend verändert: Fortan wurden Flakons gezielt für einzelne Düfte entwickelt. Zuvor erfüllten sie den Zweck eines Einrichtungsgegenstandes, es gab eine Kammschale, Etuis, Puderdose und Flakons. Natürlich gab es auch schon Reisesets, Hermès hatte ein ganz elegantes Modell aus Leder und Sterlingsilber.