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Chanel

Styling

Look of the Week – Pharrell Williams loves Chanel

Bild: Getty; Courtesy of CHANEL

Diese Woche bekam Pharrell Williams bei den BET Awards in Los Angeles zwei Auszeichnungen und machte allerdings auch mit seinem Outfit Furore.
Pharrell, mittlerweile 41 Jahre alt, vermag es, lässig-sportiv ungewöhnliche Dinge zu kombinieren, ohne dabei lächerlich auszusehen. Es entsteht ein total selbstständiger und selbstverständlicher Look, der typisch ‚Pharrell‘ ist, der aber doch gewagt gut an ihm aussieht …

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Gadgets

Objekt der Begierde: Die Chanel x Monster Kopfhörer

Bild: Chanel

Braucht man nicht, finden wir aber super: die Chanel Kopfhörer, die in Kooperation mit Monster entstanden sind. Zu sehen waren sie das erste Mal im “Chanel Shopping Center”, zu bekommen werden sie ab Herbst sein.
Man kann natürlich drüber streiten, ob sich die Investition lohnt, aber da Kopfhörer immer mehr zum Accessoire avancieren, ist die Begehrlichkeit zumindest bei mir ziemlich groß – und bei Dir?

Accessories Damenmode

Lookbook Focus Accessoires – Chanel Paris-Dallas

Modenschauen, auch die, die so großartig inszeniert werden, wie die von Chanel, dauern leider nur fünfzehn bis zwanzig Minuten. Für das geübte Auge ist es wegen der vielen Durchläufe fast unmöglich, alle Looks zu erfassen und sich die Details zu merken. Außerdem gibt es ja zusätzlich zu den gezeigten Outfits meist noch mehrere Varianten, die von den Einkäufern dann in den Showrooms geordert, oder, wie bei den Monobrands, von den jeweiligen District Managern für die Boutiquen in aller Welt zusammengestellt werden können.
Regionale Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden oder auch Dinge, die ein Brand einfach vorhalten muss, wie beispielsweise eine weiße Bluse, einen schwarzen Rock oder eine einfache Hose …

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Allgemein

Chanel Paris-Dallas: Annie get your Gun

Am Dienstag zeigte Karl Lagerfeld im Fair Park in Dallas im Dekor einer Rodeo Halle die Métiers d’Art Kollektion 2014 Paris-Dallas für Chanel. Dallas ist die Stadt, in der Coco Chanel nicht nur den „Modeoscar“ von Stanley Marcus, dem Inhaber des Department Stores Neiman-Marcus, überreicht bekam, sondern auch die Stadt ihres Comebacks im Jahre 1954.
Texas, der Staat, in denen Ölmilliardäre, die, wie wir dank des Films „Giganten“ mit James Dean und Elisabeth Taylor wissen, vom Himmel fallen und Cowboyhüte und Boots zum Anzug getragen werden, bildet nicht nur die Kulisse, sondern auch die Inspiration für die Kollektion, die sämtliche handwerkliche Künste der Paraffections Ateliers von Chanel nutzt.

Zusätzlich zu den schon seit Jahren unter dem liebevollen Dach von Chanel geförderten Betriebe, Lesage, Causse, Massaro, Montex, Lemarié, Desrue, Goossens und Barrie Knitwear, hat Chanel jetzt auch den Ledergerber Bodin Joyeux, der die feinen Lammleder für die Handtaschen des Hauses zuliefert, gekauft. Die Métiers d’Art Kollektion ist eine Art Kür, die seit 2004 als Pre-Fall Kollektion die halbe Welt bereist hat. Es sind Reisen, die bei Karl Lagerfeld im Kopf stattfinden und die er auf die Zeichen und Ikonen des Hauses übersetzt. Nach New York, Tokio, London, Bombay, Moskau, Byzance, Shanghai und im letzten Dezember dann schließlich das schottische Edinburgh, ist man jetzt in der texanischen Hauptstadt angekommen.

Dallas, die Stadt J.R. Ewings, von Miss Ellie und Jock, Pam und Bobby oder der charmanten Lucie, zeigt auf der einen Seite sein modernes Gesicht, ist aber in den Traditionen und den Einflüssen von der Indianerkultur und Cowboyromantik geprägt. Genau das sind die Einflüsse, die in eine große Trommel geworfen und mit dem Grundstil der Rue Cambon gemixt wurden. Die Tweed Kostüme des Openings orientieren sich an der Form der Comeback-Kollektion von 1954. Knappe Sakkos mit Revers, gerade geschnitten und mit leicht ausgestelltem Rock, fallen locker um die Figur der Models. Genau der Typus von Kostüm, der die Amerikaner in den 50er Jahren im Sturm eroberte und die Vormachtstellung von Chanel in wenigen Saisons zurückbrachte.

Ein Feuerwerk des Pionierstils, gemixt mit Navajo Mustern und Plaidröcken-Double – RL goes Chanel. Weitere Highlights waren die „Laura Ingalls kleine Farm“-Volant Kleider, Western Boots, Stars & Stripes Cashmere Tücher. Kunstvoll gestickte „Kashina“ Jacken werden zu Spitzenblusen und handgewebten Plaidröcken kombiniert. Gegensätze von Couture und Folk-Elementen, die typisch amerikanisch sind, werden im Handumdrehen zum unverwechselbaren Chanel Look. John Wayne Hemden werden zu Kleidern, genau wie die Uniformen der Bürgerkriegs-Pioniere, die kurzerhand in elegante, mit Tressen versehene Cocktailkleider verwandelt werden. Extrem stark ist der Cashmere-Strick, egal ob klassischer Cardigan oder handgestrickte Outdoor Ethnik Teile – Casual Strick gewinnt an Bedeutung im nächsten Winter …

Bei den Abendkleidern fallen vor allem die von Chanels Paraffection-Atelier Lognon zur Meisterschaft gebrachte Technik des Plissierens auf. Nicht nur, dass Organza und Organdi kunstvoll in Falten gebügelt wird – Chanel appliziert damit, wie bei der Stickerei, auch kleine Streifen zu einer Art Kaleidoskop-Motiv und an Origami erinnernde Muster. Navajo Muster, mit der Raffinesse der Pariser Couture in Marmorfarben übersetzt, ziehen alle Register des Handwerks.

Bei den Accessoires dominieren Gadgets, wie Ölfass-Taschen und Strass besetzten Revolvern und Gewehren. Patronen-Taschen mit Silbertokens erinnern an die Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges. Hopi Schmuck und mit Halbedelsteinen besetzte Armreifen, Filigransilber und typischer Indianer Schmuck werden à la Chanel kombiniert.

In der Paris-Dallas Kollektion gibt es, wenn man genau hinschaut, eigentlich fast nur sehr tragbare Sachen. Karl Lagerfeld vermag es, nicht nur spektakuläre Themen Kollektionen zu schaffen, sondern jedes Stück zu einem ewigen Klassiker werden zu lassen. Viele „Must haves“ sind in der Paris-Dallas Kollektion, die jedes Chanel LiebhaberInnen Herz höher schlagen lassen – auch wenn man nicht ein großer Rodeo Liebhaber ist.
Nächstes Jahr im Mai, wenn die Kollektion in die Boutiquen kommt, werden wir, mit Kristen Stewart als Model, fotografiert von Karl Lagerfeld, die Kampagne zur Métiers d’Art Kollektion sehen. Kristen Stewart ist für Lagerfeld die Frau, die den Dallas-Stil perfekt repräsentiert.

Egal ob Paris, Berlin oder London – ich bin sehr gespannt auf die ersten „Cowgirls“ à la Chanel, die unsere Straßen zieren werden. Ponchos, Plaidjacken und Indianerschmuck werden sicherlich in vielen Kollektionen bei den bekannten Filialisten in den nächsten Saisons auftauchen. Die handwerkliche Perfektion und die Raffinesse der gezeigten Stücke kann aber keiner erreichen, denn die Ateliers von Chanel verfügen über ein unglaubliches Know-how, das in Generationen gewachsen ist.

Vor der Schau wurde in einem mit Cadillacs und Straßenkreuzern gespickten „Drive Inn“ der neue Film von Karl Lagerfeld gezeigt – „The Return“, in deren Hauptrolle Geraldine Chaplin brilliert:

Chanels Comeback hätte man an keinem passenderen Ort zeigen können als im stürmischen Dallas dieser Tage, denn rasant war Mademoiselle in allen ihren Facetten und die Aufbruchstimmung der Paris-Dallas Kollektion hätte ihr bestimmt gefallen.

Eine solche Kollektion, mit über 90 Durchgängen, der akribischen Detailarbeit bei der Prêt-à-porter und den Accessoires, bedeutet selbst für ein Haus wie Chanel einen Kraftakt. Keine Nuance bleibt dem Zufall überlassen, alles ist perfekt und die Visionen von Karl Lagerfeld sind eins zu eins umgesetzt, um mit Leichtigkeit zu erscheinen. Welch ungeheuer harte Arbeit hinter jedem Stück, jedem Material, der Verarbeitung oder der Organisation liegt, vermag kaum einer einzuschätzen – aber genau das zeichnet ja die Meisterschaft aus …
„High Noon“ bei Chanel mit der Paris-Dallas Kollektion!

Ausstellung

N°5 Culture Chanel Exhibition – Palais de Tokyo Paris

Bild: Chanel

Es ist der Duft ihres Lebens und es ist der Duft unseres Lebens und des 20. Jahrhunderts: das 1921 kreierte Chanel N°5. Noch heute duften die von ihrer Großnichte Gabrielle Labrunie verwahrten persönlichen Kostüme von Mademoiselle Chanel nach dieser Duftlegende – dem ersten Aldehyd Parfum der Welt.
Aber es ist nicht nur allein das Parfum oder die Welt des Duftes, die die Basis einer großartigen Ausstellung, die vom 5.Mai bis zum 5.Juni im Palais de Tokyo in Paris stattfindet, bildet. Es ist gleichzeitig die Kunst, die Avantgarde und die großartige Geschichte einer Frau, die nicht nur eine Legende ist, sondern auch wie ein Verbindungsglied zwischen den Künsten fungierte …
Die Kunstwerke, Fotografien, Archivmaterialien und Objekte, die in der Ausstellung gezeigt werden, stellen den Bogen der Inspirationen des Universums und der Empfindungen durch den Zeitgeist von Mademoiselle Chanel da, aber auch die Reflexion, die sie wiederum durch ihre völlig einmalige Kreationen auslöste oder förderte.

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Accessories Damenmode

Vorhang auf – Chanel Showroom: Accessoires

Bild: Horstson

Wir gehen den Dingen ja gerne auf den Grund und bei einigen Kollektionen lohnt es sich besonders, zweimal hinzuschauen und die Teile, die in den Modenschauen mit einigem Abstand an einem vorbeidefilieren, in die Hand zu nehmen und deren Eigenschaften zu erkunden. Eine Kollektion, bei der es ein ganz besonderer Genuss ist, ist stets die Chanel Kollektion. Die Raffinesse der Stoffe, der Verarbeitung und der Details werden besonders im Showroom sichtbar, wenn die Teile nach Herzenslust begutachtet werden können.
In dieser Saison fand die Präsentation in der Hansestadt Hamburg statt, wo übrigens auch der Stammsitz der Chanel Deutschland GmbH ist – eine der ältesten Tochtergesellschaften des Pariser Traditionshauses …

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Behind the Scenes

Hinter verschlossenen Türen – die Jungs von Chanel

 
Wir berichten auf Horstson ja nicht nur über aktuelle Trends und Tendenzen, sondern beleuchten auch gerne, was hinter den Kulissen der Modekonzerne passiert und stellen euch die Drahtzieher und Entscheider vor, damit man die Zusammenhänge des Modezirkusses besser kapiert.
Hinter den meisten Modemarken stecken Gesellschaften, Aktiengesellschaften oder Konzerne – nur noch wenige Labels sind wirklich in Familienhand und haben keine fremde Kapitalbeteiligung wie zum Beispiel Sonia Rykiel. Allerdings befinden sich die größeren Labels fast alle in Konzernhand – die beiden bekanntesten Gesellschaften sind LVMH mit seinen Labels wie Louis Vuitton, Christian Dior, Moet Hennessy, Bulgari, de Beers. Der zweite dieser beiden Riesen ist der Pinault-Konzern unter Francois Pinault, der Gucci, Yves Saint Laurent und viele andere Label vereinigt. Beiden Gesellschaften ist aber eines gemeinsam: den Inhabern gehören die Konzerne nur zu einem Teil – das Kapital wird aus Aktien und Anteilen gebildet, die auch von fremden Kapitalgebern kommen. Arnault macht mit seinen vielen Labels einen Jahresumsatz von ca. 15 Milliarden US-Dollar, die Pinault-Gruppe liegt bei 7 Milliarden US-Dollar. Man weiß das, weil Aktiengesellschaften dazu verpflichtet sind ihre Umsätze zu veröffentlichen.
 
Bernard Arnault und seine gesamte Familie sind, ähnlich wie die Pinaults, oft in den Schlagzeilen vertreten und auf Gesellschaften oder bei den Defilees ihrer unzähligen Marken anwesend. Einzelheiten ihres Lebens sind bekannt und es gibt auch hier und da einen Skandal, der von der internationalen Klatschpresse vermeldet wird. Man weiß auch, dass sie sehr reich sind und mit die einflussreichsten Gestalten der Modewelt sind – obwohl sie noch nie ein einziges Kleidungsstück entworfen haben, bestimmen sie was die Welt trägt. Soweit die bekannte Seite …
 
Den einflussreichsten Einzelkonzern der Modewelt und die Marke mit der höchsten Bekanntheit und dem höchsten Rückkaufswert der Welt aber besitzen Menschen, von denen man weder etwas weiß, noch das sie sich in der Öffentlichkeit zeigen, außer auf ganz wenigen Pferderennen in Deauville oder Longchamp und dann auch anonym und unbeobachtet. Ähnlich wie bei den deutschen Milliardären, den Albrecht Brüdern, sind die existierenden Fotos älteren Datums oder Schnappschüsse.
 
Die Gebrüder Alain und Gérard Wertheimer sind die alleinigen Inhaber und Kapitaleigner von Chanel, der erfolgreichsten Modemarke aller Zeiten. Leise, diskret und unauffällig hat deren Familie die Zügel des Modehauses seit 1924 in der Hand. Das Unternehmen veröffentlicht niemals Umsätze (man munkelt von 10 Milliarden Dollar pro Jahr). Es ist immer noch eine Einzelmarke, die sich – außer bei einer Brillenlizenz – nur mit den Kernkollektionen befasst. Die Parfums sind seit 1952, egal welcher Duft lanciert wurde, auf Platz eins der Stückzahlenverkäufe in jedem Jahr. Der Kosmetikumsatz ist gigantisch und keine Marke verkauft mehr und kann aus Lippenstiften und Nagellacken so einen Kult erzeugen wie Chanel.
 
Die meisten Menschen denken, Coco Chanel hat ihr Modehaus gehört. Chanel war immer nur die Kreative; zwar konnte sie sich nehmen was sie wollte, hatte jedes Budget der Welt und hat schon in den Zwanziger Jahren das Label zur einflussreichsten Modemarke der Welt gemacht, aber um die Finanzen kümmerte sich zeitlebens der jüdische Kaufmann Pierre Wertheimer.
Mit einem 1924 geschlossenem Gesellschaftsvertrag übernahm Pierre die Gesamtleitung des Modehauses, kümmerte sich um die Produktion der Kleider, Schuhe und Accessoires und baute den Vertrieb der Parfums und der Kosmetik auf.
 
Im Sommer 1940 mussten Pierre Wertheimer und sein Bruder Paul vor den Nazis aus Paris fliehen. Gerade noch konnten sie sich eine Schiffspassage nach New York besorgen, um über Spanien, die französischen Schiffe waren schon für Passagier Schiffe gesperrt, das Land zu verlassen.
 
Am 02. Juni 1941 kommt in Frankreich der Erlass, dass alle Juden aus sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens ausschließt. Sie dürfen weder Berufe ausüben noch Firmen besitzen. Die letzte Kollektion hatte Coco Chanel für den Winter 1939 vorgestellt und mit Kriegsausbruch, außer der Boutique, das Haus geschlossen. Nur der Verkauf der Parfums ging weiter. 1940 beschlagnahmten die Deutschen das Haus und die Wohnung in der Rue Cambon. Die Wertheimers hatten das Glück, dass der Parfumverkauf zunächst in Amerika weiterlief und sie aus den Einnahmen davon leben konnten.
 
Chanel hatte während des Krieges eine Liebschaft mit Hans Günther von Dincklage und sie kollaborierte mit den deutschen Besatzern, dieses verziehen ihr die Franzosen nie. Mit den Wertheimern hat sie dieses Thema aber nach dem Krieg grundlegend geklärt und als 1953 beschlossen wurde, dass der Verkauf der Parfums durch die Wideraufnahme des legendären Modehauses weiter verstärkt werden sollte, stand für Pierre Wertheimer und den inzwischen eingestiegenen Sohn Jacques Guy fest, dass Mademoiselle in die Rue Cambon zurückkehren sollte. 1954 stellte sie ihre erste Kollektion im Februar vor und, in Europa verhalten aufgenommen, wurde sie in Amerika sofort zu einem riesigen Erfolg.
Chanel war wieder da und die Wertheimers übernahmen das Modehaus zu 100 % – sie allein stellen das Kapital und Chanel machte bis zu Ihrem Tod im Jahre 1971 alle Kollektionen allein.
 
Nachdem Coco Chanel gestorben war, übernahmen die Söhne von Jaques, Alain und Gérard Wertheimer, die Geschäftsführung. Sie waren zunächst sehr marketinggeleitet und setzten alles daran, die Kosmetik und Parfumsparte zum alleinigen Zugpferd auszubauen.
Ende der Siebziger Jahre merkten sie, dass dieses nicht funktionierte und beschlossen, zunächst mit zaghaften Prêt-à-Porter-Versuchen das Image des Hauses aufzupolieren.
1983 engagierten sie Karl Lagerfeld, der zunächst die Haute Couture wieder aufleben lassen sollte. Für das Prêt-à-Porter und die Accessoires gab es ein eigenes Team. Die Wertheimers hätten beinahe den größten Fehler ihres Lebens gemacht, als es 1985 zu einem Eklat kam und sie die Accessoires von der damaligen Designerin Frances Paticky Stein einfach auf Lagerfelds Schau mitlaufen ließen – ohne Absprache.
 
Danach wurde Karl Lagerfeld zum Allrounddesigner und Verantwortlichen von Chanel und der Aufstieg in unendliche Dimensionen begann. Die Wertheimers arbeiten solide und kontinuierlich, ohne ihr Markenportfolio nennenswert zu verstärken – bis auf „Eres“, der Firma, die Badeanzüge und erlesene Unterwäsche produziert, haben sie kaum nennenswerte Firmen dazu gekauft. 2002 wurden die Lieferanten von Chanel – Lemarie, Goosens, Michel, Massaro und Desrues – dem Haus als selbständig agierende Firmen angeschlossen.
 
Die höheren Manager, die bei Chanel von den Wertheimers in der Geschäftsführung eingesetzt sind, arbeiten seit Jahren für das Unternehmen. Beispielsweise Francoise Montenay als Direktorin oder Bruno Pavlovsky, der der Modeabteilung vorsteht. Alles ist solide und auf äußerste Langfristigkeit aufgebaut und auf Diskretion sowohl was das Geschäft betrifft, als auch die Privatspäre der beiden Brüder und Ihrer Familien.
 
Immer wieder wird in vermeintlichen Enthüllungsbüchern auf die Zeit Coco Chanels während des zweiten Weltkrieges hingewiesen und vermeintliche Sensationen ausgegraben. Eines ist klar – die Wertheimers haben sich schon seit Jahrzehnten mit Chanel ausgesöhnt und jede Generation hat Madmoiselle die Stange gehalten. Es konnte nichts zwischen Ihnen stehen und so ist es auch bei Karl Lagerfeld. Immerhin führen sie das erfolgreichste Modeunternehmen der Welt und das seit fast Hundert Jahren, ohne dass irgend etwas auch noch so vermeintlich Skandalöses ihnen etwas anhaben konnte. Vielleicht ist ihre Diskretion das Geheimnis ihres Erfolges, vielleicht aber auch das Vertrauen in ihre Mitarbeiter und das Verzeihen können von Irrungen, die auch Genies wie Coco Chanel in Ihrem Leben gehabt haben – auf jeden Fall sind sie mit die besten Unternehmer der Welt.