Browsing Tag

Buchtipp

Coffeetable Books

Buchtipp: FENDI by Karl Lagerfeld

Bild: © FENDI

Die Zusammenarbeit zwischen FENDI und Karl Lagerfeld ist nicht nur wegen der Entwürfe einzigartig: 50 Jahre schon arbeitet der Designer für das Luxuslabel. Ich bin mir nicht sicher, aber das dürfte die längste Kooperation von einem Modeschöpfer mit einem Modehaus sein, die es bisher gegeben hat. Für Karl Lagerfeld Grund genug, der Maison FENDI ein eigenes Buch zu widmen …

Continue Reading

Coffeetable Books

Buchtipp: „Leigh Bowery – Verwandlungskünstler“

Fragt man heute Designer wie Vivienne Westwood, Marc Jacobs oder John Galliano, oder Künstler wie Boy George, wer sie nachhaltig beeinflusst hat, wird mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit ein Name fallen: Leigh Bowery.
Bowery (1961–1994) war auf den ersten Blick nur ein weiterer schrillbunte Star der Londoner Clubszene der 1980er-Jahre, ein Performer, der vor keinen Tabus und keinem Trash haltmachte. Doch auf den zweiten Blick offenbarte sich ein warmherziger Mann, der noch heute zu den größten Inspirationsquellen der vergangenen Jahrzehnte zählt.

Die Kunsthistorikerin Angela Stief legt mit „Leigh Bowery – Verwandlungskünstler“ die weltweit erste umfassende Monografie zu Bowery vor, in der verschiedene Aspekte seines Schaffens von Spezialisten aus unterschiedlichen Disziplinen untersucht werden. So gibt es Beiträge von Angela Stief, Martin Gayford, Thomas Mießgang, Katharina Sykora, Gertrud Lehnert, Sue Tilley und Anne Marsh – also allesamt Menschen, die in irgendeiner Verbindung zu Bowery standen, oder sich sonst einen Namen als Fachmann gemacht haben. Ich weiß nicht, ob es das wirklich braucht, um sich solch einem Mann zu nähern. Ich habe hingegen zwei Menschen, die Bowery sehr nahestanden, nach einem kurzen, aber persönlichen Statement gefragt: Amanda Lepore und James St. James.

Ich erinnere mich noch daran, als ich gemeinsam mit Leigh bei der Joan Rivers Show war. Er war so nervös: Bevor er auf die Bühne gekommen ist, hat er unglaublich gezittert und beinahe hyperventiliert. Ich fand das Ganze höchst sonderbar, dabei war er sonst so ein extrovertierter Mensch. In dem Moment, als er die Bühne betreten hatte, gehörte ihm die Show. Er war absolut brillant und man konnte nicht im entferntesten erahnen, dass er noch ein paar Minuten zuvor so aufgeregt gewesen ist.
Ich kann mich auch noch gut an einen gemeinsamen Morgen in Miami erinnern: nachdem wir die ganze Nacht durchgetanzt haben, sind wir zum Strand hinunter gegangen, um den Sonnenaufgang zu sehen. Plötzlich steuerte er mit nichts als einer Kürbismaske und Reifrock auf die Wellen zu – das war mit Abstand der beste Trip meines Lebens …

James St. James

Leigh war für mich ein wahrgewordenes Kunstwerk – man konnte seinen Blick nicht von ihm lassen. Zudem war er auch noch unglaublich charmant: so beteuerte er bei jedem Treffen, dass ich mit der Zeit immer schöner werde …

Amanda Lepore

Den Auftritt in der Joan Rivers Show, wo neben Leigh Bowery, James St. James und Amanda Lepore auch Michael Alig und Ernie Glam zu Wort kommen, habe ich Euch rausgesucht. Ein schönes Zeitdokument, wie ich in vielerlei Hinsicht finde …

„Leigh Bowery – Verwandlungskünstler“
Angela Stief (HG)
328 Seiten
543 Abbildungen, davon 457 in Farbe
Hardcover mit Schutzumschlag

Format 21,5 x 27 cm
ISBN 978-3-905799-31-6
€ 48.50 (D) / € 49.90 (A)
SFr. 59,90 (UVP)

„Leigh Bowery – Verwandlungskünstler“ ist am 17. April im Piet Meyer Verlag erschienen.

Allgemein

Ausstellungstipp: „Bizarre Life – The Art of Elmer Batters & Eric Stanton“ in Los Angeles

pr_batters_0040_elmer_batters_tp_1503241743_id_923617
Elmer Batters. Denise, photographed in his living room, circa 1976

Wenn man zufällig mal in der Nacht bei RTL II reingezappt hat, blieb man mit Sicherheit für einen Augenblick an dem hängen, was da über den Bildschirm flimmerte: Leicht schlaftrunken wirken Sexreportagen für den Einen zumindest kurzfristig amüsant, für den Anderen vielleicht sogar anregend. Eines der Lieblingsthemen auf dem Sender scheint der Fetisch zu sein, wobei dieser wahrlich kein popkulturelles Phänomen ist – man denke an die Lotusfüße, also der geschnürten Füße, der Frauen im Kaiserreich China.
Nun tendiert der künstlerische wie ästhetische Anspruch der RTL II-Reportagen gegen null. Ich hin mir sicher, dass, wenn irgendjemand mal auf die absurde Idee kommt, in einigen Jahrzehnten die Machwerke des Senders auszugraben, die Reportagen lediglich das Prädikat „Trash“ bekommen würde – von Erotik keine Spur.
Anders verhält es sich bei Werken der beiden Amerikaner Elmer Batters und Eric Stanton, die unabhängig voneinander nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Liebe zum Fetisch entdeckten und festhielten …

Continue Reading

Allgemein

Maskulines mit Mario Testino

Taber Schroeder, Paris, Visionaire, 1996
Taber Schroeder, Paris, Visionaire, 1996; Copyright © Mario Testino

Der Mann. Die Krone der Schöpfung … Es liegt nahe, Männern einen ganzen Bildband zu widmen. Wer schon keinen schönen Mann neben sich im Bett liegen hat, kann sich halt eine ganze Ansammlung schöner Männer in gebundener Form auf den Coffee Table legen. Das ist dann auch ungleich dekorativer, wenn die Bilder von einem der bekanntesten Fotografen der Welt stammen: Mario Testino.

Continue Reading

Allgemein

Buchtipp: My Buddy. World War II Laid Bare

world_war_ii_my_buddy_va_int_3d_02895_1407171025_id_795655
Dian Hanson: My Buddy. World War II Laid Bare; TASCHEN

Es gibt sie wirklich, die andere Seite des Zweiten Weltkrieges – eine Seite, die von den Soldaten selbst auf privaten Fotoapparaten festgehalten und die nicht in der Wochenschau gezeigt wurde. Wollte man bisher diese Seite sehen, musste man sich durch die Onlineauktionshäusern klicken und fand in der Kategorie „Militaria“ dann eine unerwartet hohe Zahl von Soldaten des Zweiten Weltkrieges, die Spaß daran gehabt haben, die eigenen Kameraden nackt oder halbnackt abzulichten oder sich selbst hüllenlos vor die Kamera zu stellen – ob an den Stränden des Pazifiks oder in den Weiten Russlands. Der Grund für solche vertrauenvollen Aufnahmen ist ziemlich banal: Beim US-Militär wird schon in der Grundausbildung eine feste Verbundenheit zwischen den Soldaten durch ein „Buddy“-System gefördert: Rekruten werden in Zweierteams zusammengefasst und agieren – egal, ob beim gemeinsamen Essen oder bei Übungen – als Einheit. Im Kriegsfall gilt eine politische Weltanschauung wenig, wobei hingegen der Wunsch, den Kameraden beizustehen, hilft, die Linie zu halten. Wenn sie dann nicht gerade Seite an Seite kämpften, spannten sie zusammen aus und ließen bei ausgelassenen – und manchmal unbekleideten – Spielen Dampf ab …

Continue Reading