(Erich Consemüller, Woman in a B3 club chair by Marcel Breuer wearing a mask by Oskar Schlemmer and a dress by Lis Beyer. Photography, 1926 © Bauhaus-Archiv Berlin)
Dass Deutschland bekannt ist für seine Zuverlässigkeit und seine Präzision, weniger aber für Kreativität, ist insofern schon widerlegt, da eine bis heute prägende Designströmung von deutschem Boden ausging. Das Bauhaus stellte sämtliche Stilistiken nach dem Schock des Ersten Weltkrieges infrage und wollte einen ganz neuen Stil erschaffen, der sich nach logischen Grundsätzen den veränderten Lebensgewohnheiten des industriellen Menschen anpasst. Demokratie und Gleichberechtigung der Geschlechter; Formen, die sich den Funktionen unterwerfen; neue Sachlichkeit und Schlichtheit und Techniken und Materialien, aus dem Flugzeug- und Maschinenbau wurden in die dogmatischen Regeln des Bauhauses als Idealbild von zukünftigen Möbeln, Architektur und Kunstgewerbe, aber auch den Bereichen Theater, Fotografie und Kunst verankert.