Herlinde Koelbl: „Angela Merkel. Portraits 1991–2021“; Foto: Taschen Verlag
In Großbritannien lebt ein Mann, der seit seinem 14. Lebensjahr jeden Tag ein Selfie von sich schießt. Das macht Niall Gray, so sein Name, nun schon seit zehn Jahren. Die Bilder hat der Engländer zu einem beeindruckenden Zeitraffer-Video zusammen geschnitten: Mal sieht man Gray mit wuscheligen Haaren, mal im Sweater, doch besonders spannend ist zu beobachten, wie sich der Teenager zum Mann entwickelt.
Ein ähnliches und doch ganz anderes Projekt initiierte Herlinde Koelbl. Die Fotografin wählte allerdings nicht sich selbst als Motiv aus, sondern Angela Merkel. Nicht der einzige Unterschied: Zwischen 1991 und 2021 ließ sich die Politikerin, mit einer kurzen Unterbrechung, Jahr für Jahr von Koelbl fotografieren, wodurch – und da ähneln sich beide Projekte – die jeweilige Entwicklung abgebildet wird. Wie auch bei Gray entstanden Kopf- und Körper-Porträts, die im Fall von Koelbl authentisch den erstaunlichen Aufstieg von Merkel zu einer der mächtigsten Politikerin Welt dokumentieren.
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