(Gewichtsklassen in Abhängigkeit von Körpermasse und Körpergröße (nach nebenstehenden BMI-Angaben) Bild: Gemeinfrei)
Noch während ich die Überschrift für diesen kurzen Beitrag geschrieben habe, fällt mir auf: heikles Thema, Sache und beinahe schon tot diskutiert. Es geht wieder einmal, wie könnte es in der Modebranche auch anders sein, um das Thema Magerwahn. Viele Models (natürlich nicht alle, das lässt sich per se nämlich nicht pauschalisieren) sind zu dünn, basta! Da gibt es nicht viel drum herum zu reden, und wenn Modehäuser wie Yves Saint Laurent absurd dürre Mädchen für ihre Kampagnen casten, ist der Aufschrei berechtigterweise groß. Wenn dann auch noch die Highstreet-Ketten daran anknüpfen – bekanntermaßen sind diese noch mal um Ecken näher dran an vorbilderhungrigen Teenagern –, wie zuletzt Zara mit der irrwitzigen „Love your curves“-Kampagne (zu sehen: Models ohne jegliche Kurve), kann man nur noch den Kopf schütteln.
Umso erfreulicher sind dahingehend Nachrichten von den französischen Nachbarn. Dort wird mit harten Mitteln durchgegriffen, Size Zero soll umfassend bekämpft werden. Bereits vor zwei Jahren sorgten verabschiedete Gesetze für Furore, sämtliche Klatschmedien, Nachrichtenmagazine und Zeitungen stürzten sich auf das Thema. Letztendliches Resultat? Ernüchternd! Immer wieder geisterten Kampagnen durchs Netz, allesamt mit hohlwangigen Damen ausstaffiert. Jetzt scheint eine Kehrtwende einherzugehen: Models brauchen künftig eine medizinische Bescheinigung, der attestiert, dass sie gesundheitlich fit genug sind, um für Fotoshootings und Modenschauen tätig zu sein. Im Fokus? Der berühmt-berüchtigte BMI! Bei Verstoß oder nicht Einhalten dieser Überprüfung, drohen hohe Geld- und Gefängnisstrafen.
Beim Thema Body-Maß-Index bin ich mir nie wirklich sicher, ob und inwiefern eine Überprüfung dahingehend richtungsweisend sein könnte/ sollte. Ich habe genügend Freunde und Familienmitglieder, die mit ihrem Körpergewicht weit unter dem errechneten Okay-Index liegen, Essstörungen oder Magersucht sind dort aber alles andere als vorhanden. Vielmehr sind eben diese erwähnten Personen einfach äußerst zierlich und schmal gebaut, essen können sie aber wie Scheunendrescher – ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen. Viel wichtiger wäre es bei der Kontrolle der Models also nach der Gesamtgesundheit zu schauen, einen Rundumscheck sozusagen, nicht? Eine andere Maßnahme finde ich derweil viel sinnvoller:
Ab Herbst diesen Jahres müssen Werbefotos in Frankreich gut sichtbar markiert werden, falls die darauf abgebildeten Models retuschiert und bearbeitet worden sind. Realitätsferne Schönheitsideale sollen so enttarnt werden (womit wir wieder bei den vorbilderhungrigen Teenagern angekommen wären).
Was haltet ihr von diesen Maßnahmen zur Bekämpfung von Magerwahn in der Modebranche? Ich freue mich von euch zu hören und falls jemand noch weitere Informationen zur Retusche-Abbildungen haben sollte, gerne melden/ kommentieren.