SIA ist die bekannteste unbekannte Künstlerin. Viele kennen vielleicht „Breathe Me“, den Song aus „Six feet Under“ oder „Clap Your Hands“, das aber auch nur dann wenn sie die Songs hören oder man anfängt zu summen. „Diamonds“ von Rihanna hingegen kennen alle sofort beim Namen. Und auch hier war es SIA die eben diesen Song in weniger als 40 Minuten schrieb. Das Schreiben lag ihr nämlich schon immer mehr als die eigene Selbstvermarktung bzw. die große Show. Das hat Vor- und Nachteile. Sehen, wie Dinge aus der eigenen Feder zu Welthits werden und mehr oder weniger im Hintergrund bleiben aber auch wissen: Ich hab’s drauf. Jetzt hat Sia Furler mit „1000 Forms of Fear“ wieder ein eigenes Album veröffentlicht. Eines vorweg: Die Welt, in der SIA Furler zumindest auf diesem Album lebt, ist nicht unbedingt eine glückliche …
Ihre Debutsingle „Chandelier“ beschäftigte sich mit der ewigen Partyqueen die irgendwann betrunken am Kronleuchter hängt, „Big Girls Cry“ könnte eine (anspruchsvolle) Zusammenfassung von Bridget Jones Gemütszustand sein („I don’t care if I look pretty, big girls cry when their hearts are breaking…“) und „Straight for the Knife“ („You went straight fort he knife and I prepared to die, your blade it shines … you wonder why you make girls cry…“) ist die vielleicht am besten vertonte Metapher für das Schlussmachen seit langem. Auf der anderen Seite ist SIA auch optimistisch, verbannt das ganze fucked up Yesterday auf Papier und verbrennt es einfach („Burn the Pages“). Und manchmal genießt sie die emotionale Abhängigkeit auch die sie noch vorher verteufelt („…I’m held hostage by your love…“). Eine emotionale Achterbahn an deren Ende letztendlich natürlich wie immer die Frage steht: Wieviel eigenes Leben steckt in diesem Album? Das wird SIA wohl weiterhin unter den blonden Bobperücken unterschiedlicher Personen oder gelegentlich einer Papiertüte verstecken. Während Perücke und Tüte jedoch recyclebar sind, ist dieses Album einmalig.
Die Woche auf Horstson | Horstson
27. Juli 2014 at 12:42[…] gerade deshalb) st ihr neues Album, “1000 Forms of Fear”, einmalig. Zur Kritik geht es hier entlang. 2) Nicolas Ghesquière entführte uns mit seiner Cruise Collection für Louis […]