Berlin, Kaufhaus, Winterschlussverkauf 1990; Bundesarchiv, Bild 183-1990-0108-311 / CC-BY-SA 3.0; Bild: Grimm, Peer
Alessando Micheles Kollektionen für Gucci verkaufen sich aktuell so gut, dass sie nicht im Sale landen: „Ich möchte die Kollektion von Alessandro die längstmögliche Zeit zum vollen Preis im Laden anbieten. […] Ich glaube, es ist noch zu früh, sie jetzt runterzusetzen“, wie Gucci-Chef Marco Bizzarri gegenüber Business of Fashion erklärte.
Das, was Bizzarri bei den Kollektionen von Alessando Michele für Gucci durchsetzt, ist ein radikaler Luxus, den sich kaum ein anderes Label erlauben kann. Des einen Leid ist des anderen Freud‘ und so ist das, was damals noch Winterschlussverkauf hieß, seit einigen Tagen in vollem Gange: der Sale. Auch ich stelle mir bei einigen Teilen, die mir bei meinen täglichen Ausflügen in die Welt der Onlineshops begegnen, die Frage, ob ich jetzt noch schnell zuschlagen sollte? Denn: Was weg ist, ist weg.
Eine Jacke von Prada – nach einer Reduzierung immer noch kein Schnäppchen, Schuhe von 3.1 Phillip Lim – mit 359 € wahrlich noch eine Hausnummer. Oder braucht man das alles gar nicht mehr? Schließlich steht der Frühling quasi in den Startlöchern und die Schränke nicht eh schon voll genug mit dicken Winterpullis und Co..
Aber gucken schadet bekanntlich ja nicht. Das hier könnte noch meine Ausbeute sein.
Look 1
Von links nach rechts: Jacke von Prada, 30 % off; Pulli von OAMC, 50 % off; Hemd von Thom Browne, 30 % off
Von links nach rechts: Jeans von Chimala, 50 % off; Sneaker von 3.1 Phillip Lim, 40 % off; Tasche von Sunnei, 27 % off
Look 2
Von links nach rechts: Jacke von Givenchy, 40 % off; Hemd von Camoshita, 50 % off; Tasche von Saint Laurent, 33 % off
Von links nach rechts: Hose von Raf Simons, 30 % off; Schuhe von Junya Watanabe, 38 % off; Mütze von Acne Studios, 30 % off
Look 3
Von links nach rechts: Jacke von Thom Browne, 50 % off; Pulli von Richard James, 30 % off; Mütze von Ebbets Field Flannels, 50 % off
Von links nach rechts: Hose von Jil Sander, 30 % off; Sneaker von Raf Simons für adidas Originals, 22 % off; Sonnenbrille von Mykita, 33 % off
Ich frage jetzt einfach mal in die Runde, ob ihr beim Sale zuschlagt, und wie euch meine drei Looks gefallen?
Sämtliche Kleidung über Mr Porter und Ssense
andreas
3. Januar 2017 at 11:00Ehrlich gesagt, da ist kein wirklicher Knaller dabei.
Spar das Geld für den Sommer!
PeterKempe
3. Januar 2017 at 11:31Look 1 und 3, wobei Prada und Gucci in ihren eigenen Shops nichts mehr reduzieren. Ein positives Beispiel, das Schule machen wird. Eigentlich braucht man die Sachen ja erst aufgrund der frühen Lieferzeiten, also wenn der Sale begonnen hat. Damit wollen die Labels versuchen, die regulären Verkaufszeiten zu verlängern.
René
3. Januar 2017 at 12:02Haut mich nicht um. Vielleicht die Tasche von Saint Laurent. Ansonsten sparen auf Frühling 😉
Gerold
3. Januar 2017 at 12:51Alessandro Michele…hatte ja auch verkündet , das er keinen Sale mehr möchte. Da er seine Kollektionen so aufbaut das sie immer wieder miteinander kombinier bar sind. Und damit einfach kein Verfallsdatum hat. aber bei der 95. umspektakulären Hose oder Jacke von xy muss das Lager ja geräumt werden… damit nächstes Jahr wieder das gleiche hängen kann und einfach wegen des Preises der Nachbar mit dem selben unglücklichen Angebot auf seiner Ware sitzen bleibt Ich bin gespannt wenn die 365 Tage Sale im Handle endlich ein Ende finden. Mich eckelt das!
Kevin
3. Januar 2017 at 12:52Bei Browns gab es ein Paar gute Valentino Rockrunner Sneaker, wurden direkt gekauft. Sonst ist der Sale sehr dünn dieses Jahr, besser für den Frühling sparen.
thomash
3. Januar 2017 at 13:43Schönes Sachen. Aber ich hab alles, mehrfach ; -)
Siegmar
3. Januar 2017 at 16:23Die Schuhe von Junya Watanabe finde ich gut, sonst nun ja, hat man alles zumindest ähnlich und ich bin kein Freund von Sales, hauptsächlich nicht bei den großen Namen.
blomquist
4. Januar 2017 at 07:27Ich danke Euch für all die Kommentare.
Das gesparte Geld werde ich lieber in ein tolles Möbelstück investieren.
vk
4. Januar 2017 at 11:40weil ich ja seit fruehster jugend viel gereist bin, hab ich beim standardangebot in den staedten meiner heimat immer den zauber vermisst. klamotten kauft man im ausland. italien, england, usa. frankophil waren wir leider nie. es gab dann aber eben nie einen grund, sich die nase an duesseldorfer schaufenstern plattzudruecken. das bessere zeug hatte man eh laengst fuer einen bruchteil des auf der kö aufgerufenen preises in edinburgh, newport oder bologna gekauft.
was ich sagen will, retail hatte mich noch nie wirklich ueberzeugt. es gab doch wirklich ganz wenige haendler, die neugierig in die welt zogen um dir dann regelmaessig eine mit dem brennglass fokussierte kollektion vorzustellen. mit ausnahme ganz ganz weniger, thomas i punkt in hh vielleicht, heinrichs in hannover, spaeter cita de bologna in koeln, war das angebot im heimatmarkt doch sowas von grauenvoll verwaessert und runtergekocht. alles fuehlte sich fad an im vergleich, wie curry huhn nach hausmannsart. grauenvoll. den handel galt es zu umgehen. das waren – mit ganz wenigen ausnahmen – fuerchterliche pfeifen, die regelmaessig und systematisch die falsche auswahl trafen.
und auch bei den ganz wenigen, ganz tollen retailern, die dir wunderkammern oeffneten, konntest sicher sein, dass die besten stuecke zu schlussverkauf noch hingen wie blei, weil die von der oertlichen kundschaft nun wirklich niemand verstand.
langer rede kurzer sinn: ich bin ein sales-guy. immer gewesen.