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Rainmaker Bill Gaytten? – Christian Dior Couture Fall-Winter 2011

So ein echter Regenmacher wäre genau richtig qualifiziert für den Job, in des Großmeisters Schuhe bei Christian Dior Couture zu schlüpfen. Das, was John Galliano viel besser als Andere kann, ist genau das, von dem man bei der Erstellung einer Couture Kollektion alles schöpfen kann, das diesen Luxusbereich der Mode erst zu dem macht, was Menschen träumen lässt: Zu Haute Couture. Kleider wie Zaubergebilde, die aus Frauen Feen machen. Tausend Jahre Kostümkunde im Kopf münden in die traumwandlerische Beherrschung der Schnitt- und Linienführung. Nur wer nicht mehr über das Handwerkliche nachdenken muss und jeden Tag tausend Ideen hat, setzt sich gekonnt über alles allzu lineare, plakative und simple hinweg. Das ist bei Christian Dior nun alles Schnee von gestern. John Galliano ist weg.

Für seinen Nachfolger, Bill Gaytten, dürfte sich so ziemlich jeder Traum seines Lebens in diesem einen Moment erfüllt haben, als er das wurde, was er nun ist: Chefdesigner einer der wenigen noch wirklich prestigeträchtigen Marken und Couture-Häuser der Modewelt. Die Rahmenbedingungen, die ein Haus wie Christian Dior in jeder Hinsicht bieten kann, sind ähnlich denen von Chanel, absolut ideal. Alle können alles und machen jede auch noch so schwierige Fasson und Verarbeitung möglich. Unser lieber Schreiberkollege Peter könnte da sicher Romane drüber schreiben, wie paradiesisch es sich in diesen letzten Bastionen der Couture arbeiten lässt. Und eigentlich sieht man das den Modellen der nunmehr in Paris vorgestellten Couture-Kollektion für die kommende Herbst-Winter-Saison auch irgendwie an. Auf mich wirken die Couture-Elemente nur leider wie eine handwerkliche Leistungsschau; was ich vermisse, ist die Idee des neuen Chefs für den uniquen Look der neuen Christian Dior Couture, im Jahr eins nach John Galliano.

Auch wenn ich nun harsche Kritik auf mich ziehen sollte: Das ist etwas mehr als gar nichts, das Gaytten da mit Hilfe derselben grandiosen Teams, die bei Galliano mit am Werk waren, gelungen ist. Auch die Nennung der architektonischen Inspirationsquellen wie Frank Gehry, Jean Michel Frank und die Gruppe Memphis, machen es für mich nicht besser. Man trägt ja seinen Couture-Traum nicht mit einem Manual spazieren. Es muss beim Hinschauen zünden, oder es funktioniert nicht. Aber sicher werden sich genügend Fans finden, da bin ich ganz sicher. Der Rest der verwöhnten Couture-Liebhaberinnen ist heilfroh, sich das eine oder andere wunderschöne Modell aus der letzten noch von Galliano verantworteten und vorgestellten Couture-Kollektion, für die laufende Saison, geholt zu haben. Am besten gelungen ist Mr. Gaytten aus Daisy‘s Sicht das plissierte Blau-Grüne Kleid an Magdalena Frackowiak.
Galliano kann es aber fraglos viel besser. Wir zeigen euch zur Erinnerung und zum Vergleich zehn der schönsten Stücke. Ich mochte den Spruch: Jeder ist ersetzbar, übrigens noch nie…

Aber vielleicht weine ich künstlerisch ja nur einem armen Spinner nach, den niemand bei Dior vermissen muss. Wie denkt ihr darüber?

  • peter kempe
    6. Juli 2011 at 17:29

    ich finde das da sehr sehr schöne modelle dabei sind vor allem die typischen new look modelle und viele die an die tradition und die inspiration von marc bohan aus dem ende der sechziger anknüfen.die kollektion sit sehr dior und wird sicherlichd ie couture kundinnend es hauses sehr ansprechen.danke daisy die reminiszensen an die galliano kollektionen find ich eher eine hübsche hommage als einfach die linie weiter geführt.

  • Daisydora
    6. Juli 2011 at 18:04

    Fehlerteufel:

    Tut mir leid, liebe Leser. Das sollte natürlich heissen: Fall 2011 … Horst korrigiert das heute Abend im Hotel.

    @jakob

    Das ist nett von dir, aber mehr konnte ich mir auch nicht mehr aus den Rippen schnitzen….
    🙂

    @peter kempe

    An mir gehen auch die an den New Look angelehnten Modelle vorbei, da ich mir schwer vorstellen kann, dass eine schwerreichen Frau freiwillig ein rosa Kostüm mit grünen, gelben und blauen Stäbchen trägt. Die Couturekundschaft hat sich auch auch zum Teil nreu erfunden. Da sind heute ja gerade in Fernost und Indien auch Business-Ladies drunter … und ich bin gespannt, ob das funktioniert. Dass Dior nicht wirklich an Gaytten glaubt, steht aber ohnehin schon fest.

    Aber im Grunde genommen wollte ich nur zum Ausdruck bringen, wie wenige Designer es heute noch schaffen, eine gute Couture-Kollektion zu bringen. Und Galliano gehörte zu den drei besten….

    🙂

  • Horst
    6. Juli 2011 at 20:15

    fehler geändert 😀

    und zu dior: ich finds ein wenig durcheinander, mir fehlt der rote faden…

  • reiners
    6. Juli 2011 at 20:46

    Ist doch auf den ersten Blick zu sehen das die Kollektion abgekupfert ist, Galliano war kein Spinner er hat Dior weiter leben lassen und alles aufgesaugt was Dior konnte und hinterlassen hat, Weiblichkeit in all seiner Schönheit in Stoff zu zaubern.

  • muglerette
    7. Juli 2011 at 07:34

    dior hätte sich entweder wieder galliano schnappen oder um einen kompletten neuen look kümmern müssen….so ist es ein bisschen wie ein warmer müder aufguss!!!!