(Raf Simons für Fred Perry Fall/Winter 2019; Bild: Fred Perry
Es ist ein wenig still geworden um Raf Simons – seit seinem Weggang von Calvin Klein, wo er für die eigens für ihn geschaffene „205W39NYC“-Linie als „Chief Creative Officer“ verantwortlich war, hat man sehr wenig von dem belgischen Modedesigner gehört. Seine eigene Kollektion bekommt bei Weitem nicht die Aufmerksamkeit, die ihm für seine Arbeit für Häuser wie Jil Sander, Dior oder eben Calvin Klein sicher war. Das ist absolut unverständlich, aber insofern lohnt sich ein Blick auf die Capsule Kollektion, die Raf Simons für Fred Perry entworfen hat, besonders.
Die notwendige Inspiration lieferte Simons die Jugend-Subkultur Großbritanniens der 1970er- und 1980er-Jahre.
Für die Kollektion bediente sich Raf Simons bei Bildern der britischen Fotografen Gavin Watson und George Plemper. Watson, der im Alter von 16 Jahren anfing, sein Umfeld zu fotografieren, konnte in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren bereits auf mehr als 10.000 Fotos verweisen. Damit gelang es ihm auf eindrucksvolle Weise, die heranwachsende Punk- und Skinhead-Szene Großbritanniens zu dokumentieren.
George Plemper hingegen war ein Lehrer der South Londoner Schule, der die britische Arbeiterklasse mit den Augen seiner Schüler dokumentierte. Im Mittelpunkt seiner Arbeit standen Londons neue Stadt Thamesmead – einer Brennpunkt-Sozialwohnanlage – und das Alltagsgeschehen der dort lebenden Kinder.
Es ist nicht das erste Mal, dass Raf Simons in seinen Kollektionen auf Watsons Bilder verweist und seine Prints integriert: „Als ich anfing, konzentrierte ich mich auf Jugendliche und Subkulturen“, wie Raf Simons erklärt. „Und Fred Perry war hierbei eine meiner vielen Inspirationen.“ Das dürfte auch die Langzeit-Kooperation mit dem britischen Label erklären – seit über zehn Jahren arbeitet Simons immer mal wieder für Fred Perry.
Siegmar
16. August 2019 at 14:46Sehr, sehr toll.
Stephanberlin
16. August 2019 at 23:39War heute im KaDeWe und habe dort die Rucksäcke gesehen, die er mit Eastpack entwickelt hat, auch einen, der über und über voll ist mit diesen unmotivierten Metallösen. Ich fand´s, genau wie diese Teile, nicht schlecht, nicht gut…aber so, daß ich einfach so achselzuckend weitergehen konnte, völlig gefühllos. Anders als bei den Balenciaga-Männer-Sneakern, die offensichtlich bei Moslems ihre Zielgruppe gefunden haben 🙂
Monsieur Didier
20. August 2019 at 22:45…wie sie jetzt alle die Subkulturen der späten 70er und frühen 80er ausschlachten…
immer im Blick zurück, selten mal nach vorn gerichtet und innovativ…
…aber ich muss gestehen, ich habe ien großes Herz für Raf…
den finde ich einfach sehr sympathisch und seit ich ihn in dem Film über Dior gesehen habe
finde ich ihn echt toll…
aber so eine „Capsule Kollektion“ schüttelt der doch mit links aus dem Ärmel,
das wird ihm einfach nicht gerecht…!