(Paul Smith Frühling/Sommer 2018; Foto: Courtesy of Paul Smith)
Denkt man an den typisch britischen Stil, kommt man an der Subkultur nicht vorbei. Eben von dieser Subkultur hat sich Paul Smith für seine Frühling/Sommer-Kollektion inspirieren lassen. Welche Subkultur der Designer allerdings im Hinterkopf hatte, lässt er offen und so sucht man vergeblich Anleihen aus der Punk- oder Modkultur. Vielleicht steht bei Paul Smith das Wort ‚Subkultur‘ eher für einen Gegenentwurf von aktuellen Trends, also für ‚gegen den Strom schwimmen‘, was der Brite tatsächlich macht – dezent, aber immerhin.
Schaut man sich die Kollektionen anderer Häuser an, stößt man früher oder später mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Athleisure Wear, für die Paul Smith nichts übrig zu haben scheint – zumindest wenn man die Anleihen an Fahrradrennen außen vor lässt. Stattdessen setzt er auch für Frühling/Sommer des nächsten Jahres auf britische Schneiderkunst, allerdings auf eine legere Variante: Wo früher 500-Gramm-Schneidertücher zum Einsatz kamen, setzt Paul Smith heute den gleichen Schnitt in leichter 200-Gramm-Wolle ein und erreicht mit diesem kleinen Kniff eben die Vielseitigkeit, die heute gefragt ist und für die das Label schon seit vier Jahrzehnten steht: „Bei meiner Kollektion geht es darum, ehrlich zu sein. So viele Häuser wechseln ständig die Designer. Und das kann für Käufer sehr schwierig sein, wenn sie einen bestimmten Look haben und plötzlich nicht mehr“, wie ich bei Vogue.com lesen konnte. Wie recht Paul Smith doch hat.
Die Fotografien der Drucke steuerte übrigens Pauls 1998 verstorbener Vater Harold bei, der passionierter Hobbyfotograf war. Bei Paul Smith bekommt der Kunde eben immer zu 100 % Paul Smith. Dieses Mal sogar noch etwas mehr.
Peterkempe
27. Juni 2018 at 10:55Einfach ein Fels in der Brandung und das ganze noch mit britischem Humor und einfach einer genialen Kontinuitaet! Wunderbar Paul Smith ! I love you !
Monsieur Didier
30. Juni 2018 at 18:37…der Paule hat’s einfach drauf…
der rennt auch keinem Stil hinterher, er ist sein eigener Stil…
wunderbar… luv it…!!!
Siegmar
1. Juli 2018 at 01:21Wie immer klasse!