Eigentlich ist es beim Fieldjacket von Hedi Slimane für Saint Laurent fast nebensächlich, dass das Camouflage Muster auf der Jacke ist. Durch die Goldlitze erinnert die Jacke an die Zeit, als die Hippies als Protest gegen den Vietnamkrieg alte Militärparkas getragen haben und diese mit Patches, Peace-Aufnähern und Badges zu friedlichen Kleidungsstücken verwandelten.
Die Models, die damit im letzten Herbst über den Runway geschickt wurden, ahnten vermutlich noch nicht mal etwas von dieser Zeit. Theoretisch könnten die Models die Enkel der Männer sein, die einen solchen Look eher als Statement verstanden, statt als Modeerscheinung. Trotzdem schafft es Slimane, auch mich damit zu faszinierend – nicht zuletzt, weil sich das Fieldjacket eignet, genau wie eine Jeansjacke, über jede Art von Hose und Shirt geworfen zu werden …
Hedi Slimane belebt in seinen Kollektionen viele alte Bekannte wieder: Jeans- oder Holzfällerjacken mit Webpelzkragen, die geliebte Collegejacke, auf die ich schon in der fünften Klasse scharf war, und Streifenpullover à la française. Slimane schafft es, trotz rattenscharfer Linie und Models im „Heroin Chic“, jede Altersklasse anzusprechen. Schaut man genau hin, fällt aber auf, dass es sich um Klassiker handelt – nur eben neu aufgemischt und mit dem richtigen Label versehen.
Im April hab ich Geburtstag, da steht das Field Jacket bestimmt mit auf dem Wunschzettel …
Siegmar
24. März 2015 at 11:36Mir gefällt´s , obwohl mir die Camouflage-Teile bei Valentino noch besser gefallen.
Monsieur_Didier
24. März 2015 at 12:12…ich finde die Fieldjacke von Hedi Slimane für Saint Laurent auch sehr schön…
und wie schon Paul Poiret für die französische Armee Mäntel schneiderte könnte ja vielleicht Herr Slimane seine Jacken auch der einen oder anderen Operetten-Armee anbieten…
ich bin gespannt, wann und bei wen´m in kürze die ersten Jacken auf der Straße auftauchen…
zum 1. Mai im Straßenkampf ist man damit bestens gekleidet …
Tim
24. März 2015 at 12:32Der Preis ist sicher astronomisch oder warum habt ihr ihn nicht angegeben? 😉
Monsieur_Didier
24. März 2015 at 13:15…ach na ja, ich finde, für 1.150 € ist das ein würdiger Preis, oder? 😉
PeterKempe
24. März 2015 at 13:18@ Monsieur_Didier
lustig, dass du Poiret erwähnst, mit dem beschäftige ich mich grad sehr stark!
@ Tim
Die Jacke kostet 1.150 Euro, aber wir berichten ja unabhängig davon, was etwas kostet. Manche schöne Sachen sind teuer, manche eben nicht so teuer – die Mischung macht es, find‘ ich!
Monsieur_Didier
24. März 2015 at 14:54…lieber Peter: …ich bin nicht wirklich überrascht 🙂
Horst
24. März 2015 at 15:54Nehm ich! Obwohl ich eine simple Version aus dem Army-Shop auch chic finde! 😀
Monsieur_Didier
24. März 2015 at 17:01…die Engländer haben die chicsten Army-Jacken…
und dann mit flinker Hand eine hübsche, goldene Posamentenborte draufgenäht 😉
Horst
24. März 2015 at 17:21@Monsieur ist das ein britisches Camouflage?
Ich mag auch das schwedische Muster – das hat was Künstlerisches.
Monsieur_Didier
24. März 2015 at 17:27@ Horst: …nein, dieses hier von Saint Laurent ist ja ein Fantasiemuster, der Hinweis auf die englischen Field-Jacket war ein Produkt-Tipp meinerseits 🙂