(Bild: Olivia Bee)
Früher war es Kesha (ja, jetzt ohne $) egal, ob man sie für eine versoffene Bitch hielt. „Meet me in the back with the Jack and the Jukebox“ hieß es in „Blah Blah Blah“ und in „Tik Tok“ wachte sie in der Badewanne auf und fühlte sich wie P.Diddy. Das ist sieben Jahre her.
Heute ist aus Ke$ha nicht nur Kesha geworden, sondern damit auch aus der Göre eine Frau. Sie kämpfte gegen Bulimie und auch gegen ihren langjährigen Musikproduzenten „Dr.Luke“, den sie u.a. wegen sexueller Belästigung verklagte. Das aus Schicksalsschlägen und großen Gefühlen große Songs entstehen können wissen wir. Auf diesem Album ist das zum Beispiel „Praying“, ein Song der sich eindeutig an ihren Ex-Produzenten richtet. Das Album ist aber nicht nur Verarbeitungsmaschine sondern inhaltlich auch ein Album für alle Unterdrückten. „Bastards“ steigt zu Beginn des Album gleich mit Mantras wie „(…)Don’t let the bastards get you down, don’t let the assholes wear you out (…)“, unterstützt von den Eagles of Death Metal, denn wie sollte man sowas besser unterlegen können. Und auch ihre erste Single „Woman“ sagt: Frauen, ihr seid stark und braucht keine Männer um euch Dinge zu kaufen oder Erfolg zu haben. Das haben zwar Destinys Child schon 2001 klargestellt, Kesha macht das aber goldener und nicht zuletzt rotziger, woran man sieht: Ke$ha existiert noch in Kesha, wenn auch weniger präsent. Nachdem sie allerlei Negatives auf dem Album abgehandelt hat, gibt es auch Songs wie „Boots“ in denen sie das ihr bisher eher weniger gefallende „Wifey“-Dasein genießt und er es liebt, wenn sie nichts als ihre Stiefel trägt. Und dann ist da natürlich noch das wirklich tolle Liebes-Duett mit Dolly Parton. Hach, das ist doch ein schönes Ende dieser Geschichte oder? Aber bestimmt nicht das Ende vom Regenbogen.