Wir möchten euch an dieser Stelle nicht nur aus gegebenem Anlass auf ein interessantes Projekt hinweisen. Anlass ist der am 31.Dezember 2015 erloschene Urheberrechtsschutz für Hitlers Hetzschrift „Mein Kampf“. Das wohl jedem durch Geschichtsbücher Bekannte Buch darf somit wieder aufgelegt werden. Die Initiative „Gesicht zeigen!“ hat sich diese Tatsache zum Anlass genommen und zusammen mit der Agentur Ogilvy&Mather „Mein Kampf gegen Rechts“ veröffentlicht, in dem Menschen, die mit rechter Gewalt und Vorurteilen konfrontiert wurden, zu Wort kommen, ihre Geschichten erzählen und Mut für den Kampf gegen rechte Gewalt machen. Eine davon ist Wana Limar, MTV Gesicht.
Wana Limar selbst ist mit drei Monaten mit ihren Eltern nach Deutschland (damals Hamburg) geflüchtet und lebt seitdem in Deutschland. Sie erzählt von ihren ersten fünf Jahren im Hamburger Flüchtlingsheim, aber auch von ihrer Erfahrung mit Vorurteilen, die sie in ihrer Schulzeit wie auch teilweise heute noch verfolgen und auch verunsichern. Aufgezeichnet wurde ihr Gespräch von Sebastian Schlecht, „Viva out and Proud„-Autor und Arbeitskollege von Wana. Für ihn war die Teilnahme an diesem Buchprojekt selbstverständlich:
„Da einige Menschen an Geschichtsamnesie zu leiden scheinen, ist es wichtig mit „Mein Kampf – gegen Rechts“ ein Zeichen gegen Rechts zu setzten und daran zu erinnern, dass viele Menschen auch heute noch mit rechter Gewalt zu kämpfen haben und wir alle in der Verantwortung sind, zu verhindern, dass Dinge wie vor ca. 80 Jahren auch nur im Ansatz in Deutschland wieder passieren können.“
Sich insbesondere Wanas Geschichte zu widmen, hatte unter anderem den „Überraschungsmoment“ als Grund.
„Ich habe lange nicht gewusst, dass Wana als Flüchtlingskind nach Deutschland gekommen ist. Ich fand Wanas Geschichte sehr interessant, gerade, weil sie auf den ersten Blick von der breiten Masse nicht als jemand wahrgenommen wird, der aus seinem Land flüchten musste. Es gibt diesen Überraschungsmoment, der einige Menschen hoffentlich ihr negatives Bild von Flüchtlingen hinterfragen lässt.“
Alle, die Wanas oder auch die anderen Geschichten interessieren, können sich „Mein Kampf gegen rechts“ kaufen und unterstützen zudem mit einem Euro pro verkauftem Exemplar die Initiative „Gesicht zeigen!“
„Mein Kampf gegen Rechts“ ist im Europa Verlag erschienen (14,00 €).
Siegmar
8. Februar 2016 at 15:56In Zeiten von AfD und Pegida mehr als wichtig, ich bin dabei und kaufe mir das Buch.